Gesetzgebung

Staatskanzlei: Bayerischer Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation

©pixelkorn - stock.adobe.com

Ministerpräsident Seehofer: „Zukunft braucht Erinnerung / Landesweiter Gedenktag hält Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Deportation wach und vermittelt Bedeutung von Heimat im Zeitalter der Globalisierung“

Bayern führt einen landesweiten Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation ein, der ab 2014 jährlich am zweiten Sonntag im September stattfinden wird.

Ministerpräsident Horst Seehofer: „Bayern verdankt seinen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern viel. Mit Können, Fleiß und großer Willensstärke haben sie sich im Freistaat eine neue Existenz geschaffen und dadurch zum Erfolg unseres Landes beigetragen. Mit ihrer Lebensleistung sind sie Vorbilder in unserer Gesellschaft. Die Erinnerung an das Leid durch Flucht, Vertreibung und Deportation ist mir ein persönliches Anliegen. Mit einem landesweiten Gedenktag geben wir das Signal: Vertreibung ist und bleibt Unrecht. Wir halten die Erinnerung an Flucht und Vertreibung gerade für die junge Generation lebendig, die das europäische Haus von morgen gestaltet. Europa ist nur dann wirklich stark, wenn es sich zu seiner Geschichte bekennt. Wir erinnern in Europa an unsere gemeinsame Geschichte, an die Höhepunkte und auch an die dunklen Seiten, weil wir miteinander in die Zukunft gehen wollen.“

Staatsministerin Christine Haderthauer ergänzte: „Mit diesem Gedenktag wollen wir an das Leid der Opfer von Vertreibung erinnern. Rund 15 Millionen deutsche Heimatvertriebene mussten am Ende des Zweiten Weltkriegs dieses Schicksal erleiden und verloren ihre Heimat. Nach Bayern kamen rund 2,1 Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die meisten davon Sudetendeutsche. Seit 1950 kamen rund 640.000 Aussiedler und Spätaussiedler aus verschiedenen östlichen Ländern hinzu. Sie alle fanden in Bayern eine neue Heimat. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dass wir dieses Schicksal immer lebendig im Bewusstsein halten. Der Gedenktag ist ein lang gehegter Wunsch. Wir in Bayern setzen ihn nun um. Als zuständige Ministerin freue ich mich darüber. Die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler haben diesen Tag verdient.“

Staatskanzlei, PM v. 15.05.2013