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Staatskanzlei: IT-Gipfel der Bayerischen Staatsregierung / Startschuss für BAYERN DIGITAL

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Seehofer: „Bayern wird Leitregion für den digitalen Aufbruch / Maßnahmenpaket im engen Schulterschluss mit Wirtschaft und Wissenschaft in Bayern geplant“

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat heute beim IT-Gipfel in der Münchner Residenz gemeinsam mit den wichtigsten Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden den Startschuss für die Digitalisierungsstrategie der Bayerischen Staatsregierung gegeben.

Seehofer: „Bayern DIGITAL ist ein Milliardenprogramm zur Förderung des digitalen Aufbruchs in Wirtschaft und Wissenschaft in Bayern. Mit unserer Digitalisierungsstrategie machen wir Bayern zum Land für den digitalen Aufbruch!“

Seehofer weiter: „Unternehmen und Wissenschaft in Bayern stehen gut da, aber: Unsere Wettbewerber weltweit schlafen nicht. Für unseren Wirtschaftsstandort, für unsere Wissenschaft und für unseren Wohlstand ist es geradezu überlebenswichtig, dass wir das große Feld der Digitalisierung nicht den Anderen überlassen. Staat und Politik brauchen dafür den Schulterschluss mit den wichtigsten Akteuren. Wirtschaftlicher Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit, exzellenter Wissenschaft und optimal gestalteter politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Weltweite Exzellenz entsteht aus dem richtigen Zusammenspiel der staatlichen und privaten Akteure. Deshalb ist es so wichtig, wie heute beim IT-Gipfel, all diese Akteure in einem Boot zu haben, sich auszutauschen und sich zu beraten. Aber natürlich sind über die Teilnehmer am IT-Gipfel hinaus weitere Partner an den geplanten Projekten beteiligt. Der IT-Gipfel ist nur der Startschuss für einen breiten und nachhaltigen Digitalen Aufbruch.“

Kernelemente und Haupthandlungsfelder von BAYERN DIGITAL sind der Ausbau der Infrastruktur (Breitband), Förderung der IT-Sicherheit, gezielter Ausbau von Forschung, Technologietransfer und Qualifizierung sowie die Förderung von Existenzgründungen in der digitalen Wirtschaft.

Seehofer: „Wir wollen folgende weit über Bayern hinaus sichtbare Zukunftsprojekte auf den Weg bringen. Alle diese Zukunftsprojekte sind aufeinander abgestimmt und werden sich gegenseitig verstärken. Damit entsteht ein starkes, eng vernetztes und umfassendes „digitales Ökosystem“, das Bayern zur Leitregion im digitalen Aufbruch machen soll.“

Folgende Maßnahmen stehen im Mittelpunkt:

  • Mit den Infrastrukturanbietern schließt die Bayerische Staatsregierung einen Breitbandpakt für Höchstgeschwindigkeitsnetze in allen Regionen Bayerns. Kaum ein anderer Flächenstaat in der Welt wird 2018 über eine bessere Breitbandinfrastruktur verfügen. Dafür investiert der Freistaat 1,5 Milliarden Euro.
  • Die Staatsregierung will ein Zentrum Digitalisierung Bayern aufbauen, das die digitale Kompetenz Bayerns in der anwendungsorientierten Forschung national wie international deutlich sichtbar macht. Die für Wirtschaft, Medien und anwendungsorientierte Forschung zuständige Staatsministerin wird beauftragt, dafür federführend ein Konzept zu erarbeiten. Dieser Cluster soll – ähnlich wie in Martinsried – die Hochschulforschung, Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft und weitere Elemente bündeln. Er kann auch Dach sein für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Internet-Institut des Bundes, das die Staatsregierung für Bayern gewinnen will. Dieses Zentrum soll Synergien schaffen, Bayerns Anziehungskraft für Forscher, Fachkräfte und innovative Unternehmen stärken und sichtbares Signal für den bayerischen Anspruch als Leitregion des digitalen Aufbruchs sein.
  • Mit dem Ausbau des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) wird Bayern ein Sicherheitskompetenzzentrum von Weltrang schaffen. Das Cyber-Allianz-Zentrum Bayern, das bereits heute europaweit Maßstäbe setzt, wird ausgebaut. Das Thema Sicherheit wird ein Markenkern von Bayern Digital. Hier liegt eine entscheidende Schlüsselkompetenz im Wettbewerb mit China und den USA.
  • Als Basis für nachhaltige Ideen- und Innovationsvorsprünge wird Bayern die Hochschulforschung in den IT-Kernfeldern Internet, IT-Sicherheit, Big Data und Simulation Science verstärkt mit 30 Millionen Euro fördern. Hier will Bayern eine Führungsposition in Europa übernehmen.
  • Mit einem Ausbauprogramm von über 50 Millionen Euro wird Bayern bis 2018 die IT-Ausbildung an den Hochschulen stärker fördern als jedes andere Land in Deutschland.
  • Mit Bayern Digital wird der Freistaat zusätzlich 100 Millionen Euro in die außeruniversitäre Forschungsinfrastruktur investieren. Damit werden unter anderem neue Zentren für digitale Produktion und für vernetzte Mobilität entstehen. Industrielle Kernkompetenzen Bayerns von der Automobilbranche bis zum Maschinen- und Anlagenbau werden dadurch ganz gezielt unterstützt.
  • Telemedizin, digitales Krankenhaus und digitale Hilfsmittel im Pflegebereich werden die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und die Unterstützung für ein möglichst autonomes Leben auch gesundheitlich eingeschränkter Personen revolutionieren. Sie sparen Kosten und werden den international anerkannt hohen Standard des Gesundheitsstandorts Bayern weiter verbessern. Hier wird besonders deutlich: High-Tech ist kein Selbstzweck, sondern dient ganz konkret den Menschen.
  • Mit einem attraktiven Gründerzentrum für Internet und digitale Medien in zentraler Lage in München wird ein international geachteter Kristallisationspunkt für die Internet- und Medienwirtschaft etabliert, um Bayern auf Augenhöhe mit Gründungshotspots wie New York, London und Tel Aviv zu bringen.
  • Mit der Auflage eines Wachstumsfonds Bayern im Umfang von bis zu 100 Millionen Euro wird Bayern die Gründerdynamik rund um die digitale Revolution nutzen und seine Stellung als Gründerhochburg weiter ausbauen.
  • Mit einer jährlich stattfindenden Großveranstaltung von internationalem Format „Global Venture Summit“ wird Bayern auch neue Wege zur Vernetzung von Hightech-Gründern und Wagniskapitalgebern aus aller Welt gehen.

Mit Ministerpräsident Seehofer, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sowie weiteren Mitgliedern des Bayerischen Kabinetts diskutierten u.a. Dr. Manuel Cubero, Vorstandsvorsitzender Kabel Deutschland Holding AG, Prof. Dr. Claudia Eckert, Vorstand Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit, Dr. Friedrich Eichiner, Vorstand BMW AG, Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann, Präsident TU München, Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG, Dr. Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender Hubert Burda Media Holding, Prof. Dr. Dieter Kempf, Präsident Bitkom und Vorstandsvorsitzender Datev e.G., Dr. Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender Infineon AG, Dr. Walter Schlebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung Giesecke & Devrient GmbH, Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Vorstandsmitglied Siemens AG.

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 09.05.2014