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Staatskanzlei: Bayerisches Kabinett beschließt weiteres Vorgehen beim Konzertsaal München

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Kunstministerium soll bis Anfang Dezember 2015 Vorschlag für Standort machen und Modell einbringen / Kunstminister Spaenle: „Bis 2018 wollen wir unumkehrbar einen neuen Konzertsaal in München auf den Weg bringen – Verhandlungen mit Werksviertel und Paketposthalle“

Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute das Bayerische Kabinett über die Ergebnisse einer vertieften Untersuchung von fünf potentiellen Standorten für einen neuen Konzertsaal und Anregungen aus einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Freistaat, Landeshauptstadt, Konzertsaalfreunden und Bayerischem Rundfunk informiert. Der Ministerrat beschloss: Das Kunstministerium soll nun unter Einbindung des Finanz- und Innenministeriums einen Lenkungsausschuss „Neuer Konzertsaal München“ einrichten, der die bauliche Gesamtsteuerung des Projekts übernimmt. Das Finanzministerium soll mit den Investoren der Standorte Werksviertel am Ostbahnhof und Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke in Verhandlungen über die Konditionen zur Überlassung der Grundstücke für den Bau des Konzertsaals treten. Das Kunstministerium soll bis Anfang Dezember 2015 einen Vorschlag für einen Standort machen und ein Modell zur Errichtung des neuen Konzertsaales einbringen.

Minister Spaenle: „Die Arbeitsgruppe hat sich den Vorschlag des Architekturbüros Albert Speer & Partner für das weitere Verfahren zu eigen gemacht, nämlich mit den beiden Standorten, die in der Untersuchung die höchste Punktzahl erreicht haben, in vertiefte Verhandlungen einzutreten. Der Ministerrat hat für diese Vorgehensweise mit seinem heutigen Beschluss einen klaren Handlungsauftrag erteilt. Wir wollen bis 2018 unumkehrbar einen neuen Konzertsaal in München auf den Weg bringen. Der Anspruch ist hoch. Es geht um einen Konzertsaal, der wegen der herausragenden kulturellen Bedeutung Münchens und der Qualität seiner Orchester höchsten musikalischen Ansprüchen genügen wird.“

Im Auftrag der Staatsregierung hatte das Architekturbüro Albert Speer & Partner fünf Standorte vertieft untersucht. Es waren:

  • das Werksviertel am Ostbahnhof,
  • die Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke,
  • das Eisportstation im Olympiagelände,
  • der Finanzgarten sowie
  • der Apothekenhof in der Residenz.

Alle fünf Standortvorschläge waren aus der Münchner Bürgerschaft gekommen. Entscheidende Kriterien waren dabei die zeitliche Verfügbarkeit der Fläche (30 % in der Gesamtgewichtung), die Standortidentität (20 % in der Gesamtgewichtung), die Kosten (20 % in der Gesamtgewichtung), die Erreichbarkeit (10 % in der Gesamtgewichtung), die Möglichkeiten, ein entsprechendes Raumprogramm umzusetzen (10 % in der Gesamtgewichtung), die Außenwirkung (5 % in der Gesamtgewichtung) und eine mögliche Standortkonkurrenz (5 % in der Gesamtgewichtung). Hinsichtlich der Anforderungen musste auch der Raumbedarf der Staatlichen Musikhochschule berücksichtigt werden. Das Ergebnis war nach einer gemeinsamen Beratung der Vorschläge des Architekturbüros in der Arbeitsgruppe eindeutig: Das Werksviertel am Ostbahnhof erhielt 81 von 100 möglichen Punkten, und die Postpakethalle 67 Punkte. Als besondere Vorzüge wurden beim Werksviertel die zeitliche Verfügbarkeit, das geringe finanzielle Risiko, die guten Möglichkeiten, das Raumprogramm zu erfüllen, und die sehr gute Erreichbarkeit gewürdigt. Die Paketposthalle punktete bei der zeitlichen Verfügbarkeit, den guten räumlichen Voraussetzungen, der sehr guten Erreichbarkeit und dem begrenzten Konfliktpotential.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 20.10.2015