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StMFLH: Lotto wird weiblich – Erstmals eine Präsidentin an der Spitze der staatlichen Lotterieverwaltung

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Friederike Sturm löst Erwin Horak ab // Lotto Bayern führt rund 400 Millionen Euro im Jahr an den Staatshaushalt ab

Wechsel an der Spitze eines erfolgreichen Staatsunternehmens. Finanzminister Dr. Markus Söder führt Friederike Sturm als neue Präsidentin der Staatlichen Lotterieverwaltung am Mittwoch (22.6.) im Rahmen eines Festakts in München in ihr neues Amt ein.

Sie sind auf Grund ihrer vielfältigen beruflichen Erfahrungen und Kenntnisse in unterschiedlichen Aufgaben bestens geeignet für diese Aufgabe. Sie haben große Personalerfahrung und profunde juristische Kenntnisse. Lotto wird weiblich.“

Mit diesen Worten gratulierte Söder zu der neuen verantwortungsvollen Aufgabe als neue Leiterin der Staatlichen Lotterieverwaltung und wünschte ihr viel Erfolg.

Der Glücksspielmarkt befindet sich im Umbruch. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, den richtigen Weg in dem sich wandelnden Umfeld zu finden. Der Spielerschutz bleibt eine zentrale Aufgabe. Gleichzeitig muss ein attraktives Spielangebot zeitgemäß vertrieben werden, damit Lotto Bayern gegen zum Teil illegale Spielangebote bestehen kann“, merkte Söder an.

Die in Furth i.Wald geborene Friederike Sturm, Jahrgang 1963, trat nach dem Studium der Rechtswissenschaften 1991 in das Bayerische Finanzministerium in den Staatsdienst ein. Nach einer Tätigkeit bei der Bayernwerk AG von 1996 bis 1998 kehrte sie in das Ministerium zurück als Referatsleiterin in der Personalabteilung. 2012 übernahm sie das Referat „Rechtsangelegenheiten des Staates“ und 2014 das Referat „Förderungen und Zuweisungen im FAG“. Seit Januar dieses Jahres ist sie in der Staatlichen Lotterieverwaltung tätig. Ihr Amt als Präsidentin tritt sie am 1. Juli 2016 an.

Erwin Horak leitete seit dem 1. September 1997 die staatliche Lotterieverwaltung. Sein Beginn bei Lotto fiel mit der Einführung des „Bayern-Loses“ zusammen, das bis heute ein Renner geblieben ist. Es folgte die Einführung der Oddset-Sportwetten 1999, bei der Bayern als erstes Bundesland Vorreiter war und auch heute noch die Federführung innehat. In den Jahren 1999 bis 2001 wurden vier Spielbanken in Bayern neu errichtet: Bad Füssing, Bad Kötzting, Feuchtwangen und Steben. Heute besteht damit in allen Regierungsbezirken ein attraktives staatliches Spielbankenangebot. Als „Federführer“ im deutschen Lotto-und Toto-Block erwarb Erwin Horak sich bundesweit hohes Ansehen. In seiner Amtszeit erfolgte auch der Paradigmenwechsel hin zu Stärkung des Spielerschutzes. Dieser steht heute im Mittelpunkt des gesamten Glücksspielbereichs, also Lotto und Spielbanken. Neben der konsequenten Ausrichtung in Richtung Spielerschutz wurde das staatliche Glücksspielangebot fortentwickelt, z.B. mit der Einführung des Euro-Jackpots und der Einführung einer neuen Generation von Losbriefen. In München erfolgte vor etwa zwei Jahren der Umzug der Zentrale mit rund 350 Beschäftigten auf die Theresienhöhe. In Nürnberg entstanden ein neuer Dienstsitz der Lotterieverwaltung und eine Lotto-Akademie.

Erwin Horak übergibt ein gut bestelltes Haus an seine Nachfolgerin“, stellte Söder dankend fest.

Für die Zeit des Ruhestandes wünschte er Horak Gesundheit und persönliches Wohlergehen.

Die staatliche Lotterieverwaltung in Bayern führt seit 70 Jahren die staatlichen Lotterien in Bayern durch und ist Betreiberin der bayerischen Spielbanken. Die „Bayerische Staatslotterie“ startete am 27.02.1946 mit Zustimmung der amerikanischen Militärregierung als staatliche Einrichtung ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Seit Gründung der staatlichen Lotterieverwaltung im Jahr 1946 hat das Unternehmen rund 18 Milliarden Euro an die Spielteilnehmer an Gewinnauszahlungen vorgenommen. Rund 14 Milliarden Euro flossen seitdem in den bayerischen Staatshaushalt. Damit wurden unzählige Leistungen auf sozialem und kulturellem Gebiet sowie Förderung im Breitensport erst ermöglicht. Lotto Bayern vertreibt heute seine Produkte in rund 3700 mittelständischen Annahmestellen in ganz Bayern und im Internet. Die neun Spielbanken Bayerns befinden sich in Bad Füssing, Bad Kissingen, Bad Kötzting, Bad Reichenhall, Bad Steben, Bad Wiessee, Feuchtwangen, Garmisch-Partenkirchen und Lindau. An den Staatshaushalt führt das Unternehmen jährlich rund 400 Millionen Euro ab.

StMFLH, Pressemitteilung v. 22.06.2016

Redaktioneller Hinweis: Ein rechtshistorisches (und dabei vergnüglich zu lesendes) Brevier zum Lotto und seiner Rolle für den Staatshaushalt bietet die Kolumne der Gesellschaft für Bayerische Rechtsgeschichte (Verfasser: Prof. Dr. Reinhard Heydenreuter, Bayerisches Hauptstaatsarchiv) in den BayVBl. 1/2011 [PDF, 560 KB].