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StMBW: Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle zum länderübergreifenden Abitur – „Staatsvertrag wirksamste Grundlage für Vergleichbarkeit von Abschlussprüfungen“

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„Bayern Vorreiter bei mehr Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen in Deutschland“ / Mit den länderübergreifenden gemeinsamen Abiturprüfungen im kommenden Jahr wird ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg hin zu mehr Mobilität der Familien und zu mehr Vergleichbarkeit der Bildungsarbeit und der Schulabschlüsse in ganz Deutschland erreicht sein“, das betonte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung.

Zugleich zeigte er sich irritiert über die Äußerungen des Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbands, Hans-Peter Meidinger, der auch Schulleiter eines bayerischen Gymnasiums ist:

Dass nun ausgerechnet aus Bayern Forderungen nach einem Zentralabitur nach französischem Vorbild zu hören sind, ist verwunderlich. Schließlich warnen die bayerischen Gymnasialdirektoren ansonsten mit Recht davor, dass ein bundesweites Zentralabitur schnell ein Abitur light werden könne.“

Auch deshalb übernehme Bayern seit Jahren eine Vorreiterrolle bei einer besseren Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen in Deutschland.

Wir realisieren Vergleichbarkeit, verbessern die Möglichkeiten, dass Familien von einem Bundesland in ein anderes umziehen können, zugleich aber bleiben den Ländern genügend Freiräume erhalten, um eigene Schwerpunkte in der schulischen Bildung – auch in Abschlussprüfungen – zu setzen. Die Qualität des bayerischen Abiturs bleibt dabei umfassend erhalten“, betonte Minister Spaenle.

Der Beschluss der Kultusminister, ab 2017 vergleichbare Abituraufgaben bzw. Aufgabenteile in den vier Grundlagenfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch in die Abiturprüfungen einzubauen, ist in eine Gesamtstrategie der Länder eingebettet, deren Grundlage die Entwicklung gemeinsamer Bildungsstandards bildet. Auf dieser Basis wurden und werden gemeinsame Aufgaben- und Aufgabenteile entwickelt, die ab 2017 Bestandteil der Abiturprüfungen aller Bundesländer sind.

Minister Spaenle betonte: „Angesichts des großen Spektrums an Anforderungen an die Abiturienten in den einzelnen Ländern ist die Abstimmung von Prüfungsaufgaben für das Abitur auf der Basis gemeinsamer Bildungsstandards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Mit Blick darauf, dass in Bayern und sechs weiteren Bundesländern bereits seit 2014 Abiturprüfungen stattfinden, bei denen gemeinsam entwickelte Aufgaben bzw. Aufgabenteile in die Abiturprüfungen der Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik eingebunden werden, betonte der Minister:

Bayern hat auf dem Weg hin zu mehr Vergleichbarkeit der Abiturprüfungen in Deutschland bereits viele wichtige Erfahrungen sammeln können. Diese kommen auch den bayerischen Schülerinnen und Schülern zu gute. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt: Die bayerischen Schüler und Lehrkräfte werden auf das erste länderübergreifende Abitur 2017 gut vorbereitet sein.“

Bayerns Kultusminister Spaenle verwies in diesem Zusammenhang auch nochmals auf den bereits 2010 unterbreiteten Vorschlag Bayerns, die erfolgreiche Strategie zur Qualitätssicherung des Abiturs dauerhaft und noch stärker institutionell zu verankern – und zwar in einem Staatsvertrag.

Ein Staatsvertrag hat die höchste Bindewirkung“, betonte der Minister.

StMBW, Pressemitteilung v. 27.07.2016