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Staatsregierung: Kabinett beschließt Ausweitung der Ganztagsangebote an Gymnasien, Real-, Wirtschafts- und Förderschulen

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Kultusminister Spaenle stellt im Kabinett bisherige Ergebnisse und weitere Schwerpunkte zum Ausbau der Ganztagsschulen vor / Kabinett beschließt Ausweitung der Ganztagsangebote an Gymnasien, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Förderschulen 

In der heutigen Sitzung des Kabinetts informierte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle über deutliche Fortschritte beim Ausbau schulischer Ganztagsangebote, die auf Basis des Bildungsgipfels mit den Kommunen von 2009 erfolgten. Daneben beschloss das Kabinett heute eine Ausweitung der Ganztagsschulkonzeption für Gymnasien, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Förderschulen.

Spaenle betonte: „Ziel ist es, durch eine bedarfsgerechte Ausweitung unserer Ganztagsangebote, alle Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zu erreichen, die eine flexible und individuelle ganztägige Betreuung und Förderung wünschen. Für heuer und im kommenden Jahr stellt der Freistaat Bayern ausreichend Stellen und Mittel zur Verfügung, um an 9 von 10 allgemeinbildenden Schulen Ganztagsangebote anbieten zu können.“

Auch die aktuelle Studie zur Ganztagschulentwicklung der Bertelsmann-Stiftung bescheinigt Bayern bundesweit mit die größte Dynamik im Ausbau der Ganztagsschulen.

Ganztagsschulen massiv ausgebaut

Diese Dynamik belegen u. a. die vom Minister vorgestellten Zahlen für den Zeitraum von 2009 bis 2013:

  • Der Anteil der allgemeinbildenden Schulen, die über ein Ganztagsangebot (gebundene bzw. offene Form oder Mittagsbetreuung) verfügen, ist von 64 Prozent auf 78 Prozent angestiegen. Für einen Ausbau auf 90 Prozent stehen 2013 und 2014 die erforderlichen Landesmittel zur Verfügung.
  • Der Anteil der allgemeinbildenden Schulen, die ein gebundenes Ganztagsangebot anbieten, ist von 13 Prozent auf 21 Prozent angestiegen.
  • Die Zahl der Gruppen der offenen Ganztagsschule hat gleichzeitig um mehr als 22 Prozent zugenommen.
  • Die Zahl der Grundschulen mit Mittagsbetreuung ist um ca. 15 Prozent angestiegen.

Im Berichtszeitraum konnten stets alle genehmigungsfähigen Anträge der Schulaufwandsträger beziehungsweise freien Schulträger auf Einrichtung von Ganztagsangeboten und Mittagsbetreuungsgruppen bewilligt werden.

Fokus auf Qualität der Angebote

Die Staatsregierung betrachtet die Qualitätssicherung und -entwicklung von Ganztagsangeboten neben der Verwirklichung der quantitativen Ausbauziele als weiteren gleichbedeutenden Handlungsschwerpunkt. Deshalb, so berichtete der Kultusminister, wird bereits ab Februar 2013 an allen staatlichen Ganztagsschulen sukzessive ein weiterentwickeltes Verfahren zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung eingeführt, um die Schulen in diesem wichtigen Prozess zu begleiten und zu unterstützen.

Auch die etablierten Angebote der Mittagsbetreuung an Grund- und Förderschulen, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der schulischen Betreuungsmöglichkeiten im Anschluss an den Unterricht leisten, können seit diesem Schuljahr im Rahmen einer erhöhten finanziellen Förderung vor Ort qualitativ weiterentwickelt werden.

Durch die Initiative „Bildungsregionen in Bayern“ können nunmehr auf lokaler Ebene schulische Ganztagsangebote stärker mit den von den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe angebotenen Betreuungsmöglichkeiten sowie mit anderen Leistungen der Jugendhilfe verzahnt und vernetzt werden.

Ganztagsschulkonzeption ausgeweitet

Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse in den Ganztagsschulen hat der Ministerrat in seiner heutigen Sitzung darüber hinaus eine Ausweitung der Ganztagsschulkonzeption für Gymnasien, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Förderschulen beschlossen. So können ab dem kommenden Schuljahr 2013/2014 an Gymnasien und Realschulen gebundene Ganztagsklassen, die bisher auf die Jahrgangsstufen 5 und 6 beschränkt waren, auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 fortgeführt werden. Gebundene Ganztagsklassen an Wirtschaftsschulen, die bisher auf die Jahrgangsstufe 7 beschränkt waren können künftig in der Jahrgangsstufe 8 fortgeführt werden.

An Förderschulen mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen, Hören oder Sprache können ebenfalls zum neuen Schuljahr erstmals offene und gebundene Ganztagsangebote eingerichtet werden.

Kultusminister Spaenle begrüßte diese Entscheidungen ausdrücklich: „Damit können wir das schulische Ganztagsbetreuungsnetz in Bayern künftig noch enger knüpfen und noch mehr Schülerinnen und Schüler erreichen.“

StK, PM Nr. 9 v. 14.01.2013