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StMI: Vorstellung Verkehrsunfallstatistik 2012

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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg eine positive Bilanz zur bayerischen Verkehrsunfallentwicklung 2012 gezogen. 

„Auch wenn die Verkehrsunfälle in Bayern leicht angestiegen sind, zeigt uns gerade der deutliche Rückgang der Verkehrstoten um 15 Prozent, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

So wurde mit 662 Verkehrstoten 2012 der niedrigste Stand in Bayern seit Beginn der Unfallaufzeichnungen im Jahr 1954 erreicht. Herrmann gibt sich mit dieser positiven Entwicklung aber noch nicht zufrieden. Mit dem neuen Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ hat der Bayerische Innenminister ein ganzes Maßnahmenpaket für mehr Verkehrssicherheit in der Zukunft geschnürt.

„Unser Ziel ist, bis zum Jahr 2020 die Unfallzahlen weiter zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken“, betonte Herrmann. „2013 werden wir verstärkt die Geschwindigkeit überwachen und gezielt die Sicherheit auf Landstraßen erhöhen.“

Besonders auffällig ist erneut die Unfallhäufigkeit auf den Landstraßen

2012 registrierte die Bayerische Polizei rund 364.000 Verkehrsunfälle, knapp vier Prozent mehr als 2011. Dabei wurden 69.500 Personen verletzt (minus ein Prozent). Besonders auffällig war laut Herrmann erneut die Unfallhäufigkeit auf Landstraßen. Dort kamen 435 Menschen ums Leben, also knapp zwei Drittel aller Verkehrstoten. Unfallursache Nummer Eins war überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit mit 215 Verkehrstoten (minus 23 Prozent). An zweiter Stelle standen die Vorfahrtsunfälle mit 85 getöteten Verkehrsteilnehmern (minus 20 Prozent). Die Zahl der bei alkoholbedingten Unfällen getöteten Personen ging um 30 Prozent auf 68 zurück. Ebenfalls 68 getötete Fahrzeuginsassen hatten keinen Gurt angelegt. 14 Kinder wurden 2012 im Straßenverkehr getötet (2011: 13). Auf dem Schulweg kam ein Schüler ums Leben (2011: 3). Bei Verkehrsunfällen mit jungen Heranwachsenden (18 bis 24 Jahre) starben 202 Personen (minus zehn Prozent).

Dazu Herrmann: „Nach wie vor sind diese jungen Fahrer mit etwa 22.400 Unfällen die häufigsten Unfallverursacher.“

162 Senioren (ab 65 Jahre) kamen 2012 im Straßenverkehr um (minus elf Prozent). Die Geisterfahrerunfälle sind auf 22 angestiegen (2011: 14). Ein Falschfahrerunfall verlief tödlich. Hier starben fünf Personen auf der Autobahn A73.

„Wir setzen unser neues Bayerisches Verkehrssicherheitsprogramm konsequent um und bekämpfen wirkungsvoll die wichtigsten Ursachen für schwere Unfälle“, kommentierte der Innenminister die Verkehrsunfallstatistik.

Er griff folgende Maßnahmen heraus: Bereits im Frühjahr sind landesweite Schwerpunktkontrollen gegen Raser auf der Landstraße vorgesehen. Zudem werden die unfallträchtigen Stellen auf Landstraßen entschärft. Dazu gehören beispielsweise in diesem Jahr Verbesserungen bei Markierungen, Beschilderungen und Schutzplanken für 20 Millionen Euro.

„Daneben ertüchtigen wir auch die Seitenräume unserer Straßen und sorgen dafür, dass Kreuzungen und Einmündungen noch besser erkennbar sind“, erläuterte Herrmann und verwies auf weitere 20 Millionen Euro, die dafür bereit stehen.

Auch der Bau von rund 1.500 neuen Lkw-Parkplätzen an Autobahnen ist für 2013 und 2014 mit einem Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro geplant, zusätzlich zu den rund 2.000 neuen Stellplätzen der letzten fünf Jahre. Laut Herrmann sind für die Erhöhung der ‚gebauten Verkehrssicherheit‘ auf bayerischen Straßen allein dieses Jahr insgesamt rund 70 Millionen Euro vorgesehen. Bis zum Jahr 2020 sind 440 Millionen Euro eingeplant.

Abschließend verwies der Innenminister auf zahlreiche weitere Aktionen. So wird bei der zweiten Bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz am 15. April 2013 in Ingolstadt auf dem Gelände der Audi AG der Dialog mit Fachleuten und Bürgern mit dem Schwerpunkt ‚Sichere Landstraßen‘ fortgesetzt. Am 22. April 2013 findet in Nürnberg eine Veranstaltung zur Verkehrssicherheit von Motorradfahrern statt, die besonders die Unfallprävention beleuchtet. Die Sicherheit von Motorradfahrern ist auch Thema bei der traditionellen Kulmbacher Motorradsternfahrt am 28. April 2013, die gemeinsam mit Antenne Bayern, dem Bayerischen Fahrlehrerverband und der Kulmbacher Brauerei durchgeführt wird.

Herrmann weiter: „Darüber hinaus lade ich alle Bürgerinnen und Bürger zum dritten Landestag der Verkehrssicherheit am 15. Juni 2013 nach Schweinfurt ein. Hier geht es uns schwerpunktmäßig wieder um die Sicherheit auf Landstraßen und auch um die Bildung von Rettungsgassen bei Unfällen auf Autobahnen.“

Das neue Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ beinhaltet 32 Maßnahmen aus den Bereichen ‚Information, Verkehrssteuerung und Fahrzeugausstattung‘, ‚Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit‘, ‚Infrastruktur und Verkehrsraumgestaltung‘ sowie ‚Recht und Verkehrsüberwachung‘. Alle Details zum neuen Verkehrssicherheitsprogramm können unter www.sichermobil.bayern.de abgerufen werden.

StMI, PM v. 22.02.2013