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StMUK: FOS und BOS garantieren die Durchlässigkeit des bayerischen Schulwesens

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Kultusminister Ludwig Spaenle bei Tagung zur Zukunft der Fachober- und Berufsoberschule in Bayern

Als „zweiten gleichwertigen Weg zum Abitur neben dem Gymnasium“ würdigte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle den Besuch der Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) in Bayern bei einer Tagung des Verbandes der Lehrer an Beruflichen Schulen in Bayern in Fürstenfeldbruck.

„Gerade die Fach- und Berufsoberschulen garantieren die Durchlässigkeit von Bayerns Schulwesens. 43 Prozent aller Hochschulzugangsberechtigungen werden in Bayern über den Weg der beruflichen Bildung erworben, über 80 Prozent davon an Fach- und Berufsoberschulen“, betonte der Minister.

Viele von den Absolventen durchlaufen ein Studium oder eine qualitätsvolle Ausbildung im MINT-Bereich und gerade diese werden in besonderer Weise gebraucht. Aufgrund des Wandels der Gesellschaft und neuer Herausforderungen durch Globalisierung, Wirtschaft und Technologie will der Minister die Berufliche Oberschule, unter deren Dach die Berufsober- und Fachoberschule angesiedelt sind, weiterentwickeln.

55.000 junge Menschen besuchen FOS und BOS

Den Weg über die Berufliche Oberschule zur Hochschulreife gehen immer mehr Absolventen der Mittel-, Wirtschafts- und Realschulen in Bayern mit mittlerem Bildungsabschluss: Gegenwärtig besuchen rund 55.000 Jugendliche und junge Erwachsene die bestehenden Fach- und Berufsoberschulen.

„Erfreulich ist, dass der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Migrationsgeschichte in den vergangenen acht Jahren um 60 Prozent gestiegen ist“, so Minister Spaenle.

Die Berufliche Oberschule zeigt: „Junge Menschen nutzen unabhängig von ihrer Herkunft die bestehenden Zugänge zu weiterführenden Bildungsangeboten.“

Hohe Leistungsanforderungen

„Auf dem Weg zur Hochschulreife wird den Schülerinnen und Schülern nichts geschenkt“, argumentierte der Minister mit Blick auf das Anforderungsprofil.

Ebenso wie die Abiturienten an Gymnasien müssten sich die Schülerinnen und Schüler an Fachober- und Berufsoberschule zentralen schriftlichen Abschlussprüfungen stellen, und zwar in Deutsch, Englisch, Mathematik; ferner in einem Profilfach.

Um die Absolventen auf die veränderten Anforderungen von Hochschule und Wirtschaft möglichst gut vorzubereiten, wird gegenwärtig die Ausbildung an den Fachober- und Berufsoberschulen weiterentwickelt. Das Ziel ist eine „hochwertige Hochschulreife für die Welt von morgen“, so auch der Titel der Fachtagung.

Dazu soll die Stundentafel modifiziert und ein Wahlpflichtbereich eingeführt werden. Im Anschluss daran sollen die Lehrpläne für alle Fächer überarbeitet werden, mit dem Ziel, den Schwerpunkt auf den Erwerb von Kompetenzen zu richten. Bis 2016 sollen sie vorliegen.

Die Veränderungen sollen im Einvernehmen mit der Schulfamilie entwickelt werden und im Dialog mit Experten erfolgen.

Auch das Angebot an Ausbildungsrichtungen soll erweitert werden. Derzeit bestehen fünf Ausbildungsrichtungen: Technik, Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen, Gestaltung sowie Agrar-, Bio- und Umwelttechnologie. Zum Schuljahr 2013/2014 startet ein Schulversuch mit zwei weiteren Ausbildungsrichtungen: Gesundheit sowie Internationale Wirtschaft.

Brückenangebote unterstützen junge Leute beim Schulartwechsel

Damit die jungen Leute mit ihren unterschiedlichen Bildungsbiographien erfolgreich die FOS und BOS besuchen können, bieten die Schulen vielfältige Brückenangebote vor allem für den Wechsel von Mittel- und Wirtschaftsschule zur FOS und BOS an. Dazu gehören z.B. Förderunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Vorklassen als Vollzeitunterricht, gleichsam ein Brückenjahr nach dem mittleren Bildungsabschluss. Im kommenden Schuljahr wird es Vorklassen an der Fachoberschule an insgesamt 40 Standorten geben, derzeit sind es 33.

StMUK, PM v. 02.03.2013