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StMUG: Telemedizin stärken – Technik und Fortschritt zum Wohl der Patienten nutzen

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„Telemedizin-Offensive“ soll Kompetenzen im Freistaat bündeln

Der Freistaat stärkt die Telemedizin und bündelt die vorhandenen Kompetenzen im Rahmen einer „Telemedizin-Offensive“. Das bekräftigte der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber beim 1. Bayerischen Telemedizintag in Ingolstadt.

Huber: „Telemedizin ist ein wichtiges Element der flächendeckenden und hochwertigen medizinischen Versorgung in Bayern. Telemedizin bringt Spitzenmedizin direkt zum Patienten. Das bringt den Patienten große Vorteile: Telemedizin spart lange Anfahrtswege zu medizinischen Spezialzentren und im Notfall wertvolle Zeit.“

Beispielsweise werden an verschiedenen Kliniken in Bayern bei der Versorgung von Herzinfarktpatienten die Patientendaten per Computer direkt vom Rettungswagen an die Klinik übermittelt. Das verringert die Behandlungszeit und erlaubt eine sofortige Diagnose am Interventionszentrum des Klinikums. Außerdem kann Telemedizin dazu beitragen, ein selbständiges Leben von hilfebedürftigen und älteren Menschen in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld zu ermöglichen. Im Vordergrund steht aber weiterhin das Vertrauensverhältnis Arzt-Patient.

Huber: „Ansprechpartner vor Ort bleibt der Arzt des Vertrauens. Telemedizin ersetzt nicht die sprechende Medizin, sondern ergänzt die Behandlung durch den Arzt vor Ort. Diese Chancen wollen wir den Menschen künftig noch besser vermitteln.“

Zur Stärkung der Telemedizin bündelt das Bayerische Umweltministerium die bestehenden Kompetenzen in einer Bayerischen Telemedizin-Offensive, die auf fünf Säulen ruht. Damit soll zum einen die finanzielle Förderung langfristig sichergestellt und die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Zum anderen können so die Kompetenzen vernetzt und neue telemedizinische Angebote zu Gunsten der Patienten zielgerichtet ausgebaut werden.

Huber: „Wir wollen Kliniken und Ärzte stärker einbinden, um ihnen die Bedeutung der Telemedizin zu vermitteln. Gerade auch hierfür haben wir die Bayerische TelemedAllianz ins Leben gerufen. Sie ist die erste umfassende Kompetenzplattform für telemedizinisches Wissen in Bayern und soll sich als zentraler Ansprechpartner für Telemedizin in Bayern etablieren.“

Dabei wird auch das Ziel verfolgt, die Telemedizin speziell in der ambulanten Versorgung zu verankern, um auch hier die Angebote für die Patienten auszuweiten. Zusätzlich sollen telemedizinische Ideen langfristig und ganzheitlich gedacht werden, insbesondere bei der Notfallversorgung. Beispielsweise könnte eine gleichzeitige Verbindung von Rettungswägen mit mehreren Spezialisten, etwa einem Schlaganfallzentrum und einem Herzzentrum, wertvolle Zeit sparen und damit Leben retten.

„In Zeiten von Smartphones wollen wir auch Cloud-Lösungen prüfen. So könnten relevante Patientendaten dauerhaft und sofort zur Verfügung stehen und von jedem Rettungswagen aus passwortgeschützt abrufbar sein. Das würde im Notfall den Ersthelfern vor Ort einen schnellen Zugriff auf die notwendigen Daten des Patienten ermöglichen“, so Huber.

Um jeglichen Missbrauch auszuschließen, müssten dabei datenschutzrechtliche Aspekte gründlich geprüft werden.

Seit 1995 wurden in Bayern innovative Einzelprojekte und Netzwerke mit mehr als 11 Millionen Euro gefördert. Daneben stellt die Staatsregierung im Rahmen von „Aufbruch Bayern“ seit 2011 zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 2 Millionen Euro zur Verfügung. Der Freistaat fördert den Aufbau der TelemedAllianz in Ingolstadt mit etwa 288.000 Euro im ersten Jahr. Die Förderung soll sich über insgesamt vier Jahre erstrecken.

Die fünf Säulen der Telemedizin-Offensive:

  • 1. Säule: Finanzielle Förderung langfristig sicherstellen
  • 2. Säule: Bündelung der Kompetenzen und Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit
  • 3. Säule: Zielgerichteter Ausbau neuer telemedizinischer Angebote
  • 4. Säule: Stärkung der Telemedizin in der stationären und ambulanten Versorgung
  • 5. Säule: Visionäre Telemedizin-Dienst

Weitere Informationen im Internet unter www.telemedizin.bayern.de

StMUG, PM v. 06.03.2013