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StMI: 45 Jahre Lawinenwarndienst Bayern

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„Der bayerische Lawinenwarndienst hilft seit viereinhalb Jahrzehnten mit exakten, topaktuellen Informationen. Und seine Bilanz ist hervorragend. In den überwachten und freigegebenen Gebieten gab es in mehr als vier Jahrzehnten keinen einzigen tödlichen Lawinenunfall“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei einer Veranstaltung auf der Zugspitze, wo der Minister gemeinsam mit Mitgliedern der Lawinenkommission, mit sogenannten ‚Messfeldbetreuern‘ und Vertretern der Gemeinden das 45-jährige Bestehen des Lawinenwarndienstes gefeiert hat. Herrmann hob das immens wertvolle bürgerschaftliche Engagement für die Sicherheit in unserem Land hervor, für das der Lawinenwarndienst ein leuchtendes Beispiel sei.

Der Innenminister schilderte dabei Ereignisse aus den vergangenen Jahren, wo große Lawinen Schäden in einem bislang nicht bekannten Ausmaß angerichtet hätten. Auch im letzten Winter brachten starke Schnee- und Regenfälle für die einheimische Bevölkerung wie für die Wintertouristen zusätzliche Gefahren.

Herrmann: „Umso bemerkenswerter ist es, dass wir in den von Lawinenkommissionen überwachten Bereichen keine Opfer und keinen nennenswerten Schäden zu beklagen hatten. Hier zahlt sich das äußerst segensreiche Wirken unserer Lawinenkommissionen besonders aus. Auf das Urteil und die Empfehlungen des Lawinenwarndienstes ist Verlass.“

Demgegenüber kamen abseits der gesicherten Wege und Pisten in den letzten 45 Jahren mehr als 110 Menschen in Lawinen um.

Er sei stolz darauf, sagte Herrmann, dass beim Lawinenwarndienst insgesamt mehr als 400 Menschen ehrenamtlich arbeiten:

„Allein unsere 35 bayerischen Lawinenkommissionen haben rund 350 ehrenamtliche Mitlieder.“

Hinzu kommen rund 60 Ehrenamtliche im Messwesen des Lawinenwarndienstes, die als Frühbeobachter bereits ab sechs Uhr früh unterwegs sind. Sie nehmen die Schneedecke genau in Augenschein und informieren dann die Lawinenwarnzentrale über die aktuelle Situation vor Ort. Ebenso sachkundig gingen die Nachmittagsbeobachter zu Werke und liefern per Telefon und E-Mail handfeste Daten zum Schneeprofil und ähnlichem.

Die Mitglieder des Lawinenwarndienstes zeigten großes Verantwortungsbewusstsein, sagte Herrmann:

„In der Lawinenwarnung mitzuwirken heißt, hinaus zu gehen, während es sich andere daheim gemütlich machen: Wenn es stürmt und schneit, wenn die Kälte beißt, wenn Lawinen auch das eigene Leben bedrohen. Das bedeutet eine enorme psychische Belastung – für die Helfer selbst und für ihre Familien. Die Natur fragt nicht, ob gerade Samstag, Sonntag oder Feiertag ist.“

Dieses Engagement verdient nach den Worten des Ministers höchste Anerkennung. In kaum einem anderen Land gebe es außerdem so gut geschulte Lawinenfachleute wie in Bayern.

„Das ist das maßgebliche Verdienst der Lawinenwarnzentrale und der Lawinenspezialisten bei unserer bayerischen Polizei.“

Die viereinhalb Jahrzehnte Lawinenwarndienst seien in Bayern eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann. Es müsse das Ziel aller sein, diese bewährte Tradition auch künftig fortzusetzen.

StMI, PM v. 07.03.2013