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StMWIVT: Bayerns Wirtschaftsstaatsekretärin Hessel zum Weltfrauentag

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Anlässlich des Weltfrauentags weist Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel auf positive Entwicklungen hinsichtlich des Anteils von Frauen in Führungsfunktionen hin, mahnt aber gleichzeitig weiteren Handlungsbedarf an:

„Es freut mich, dass allmählich mehr Frauen in verantwortliche Positionen in die Führungsetagen der Wirtschaft vordringen. Sowohl auf der mittleren Führungsebene als auch in den Vorständen und Aufsichtsräten sehen wir leichte Fortschritte. Dennoch sind weibliche Führungskräfte nach wie vor unterrepräsentiert. Mit dem bisher Erreichten dürfen wir uns auf keinen Fall zufrieden geben.“

Gesetzliche Regelungen wie eine starre Quote oder die Flexi-Quote seien laut Hessel jedoch nicht geeignet, um den Frauen den Weg an die Spitze der Betriebe weiter zu erleichtern:

„Das wäre ein Eingriff in die unternehmerische Freiheit, der mit meiner Vorstellung von liberaler Wirtschaftspolitik nicht vereinbar ist. Zudem behandeln Quoten lediglich die Symptome und haben mit echter Gleichberechtigung nichts zu tun“, betont Hessel.

Die Staatssekretärin fordert stattdessen, bei den tatsächlichen Ursachen für den niedrigen Anteil von Frauen in Führungspositionen anzusetzen:

„Die offensichtliche Hürde für die Karrieren von Frauen besteht nach wie vor in der oft schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und nicht in einer fehlenden Quote. Wir in Bayern investieren deshalb weiterhin massiv in den Ausbau von Krippenplätzen, in die Qualität der frühkindlichen Bildung und in die Reduzierung der Kindergartenbeiträge. Aktuell haben wir hierzu ein Bildungsfinanzierungspaket verabschiedet. Dazu gehört etwa eine Qualitätsoffensive in Kinderbetreuung und Grundschule, für die wir insgesamt 125 Millionen Euro in den Haushaltsjahren 2013/14 bereitstellen. Nachdem wir bereits das dritte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt haben, erhalten nun die Eltern auch einen Beitragszuschuss für das zweite Jahr.“

Darüber hinaus, so Hessel weiter, sollten moderne Arbeitsplatzmodelle wie Telearbeit oder Lebensarbeitszeitkonten offener aufgenommen werden.

„Hier ist noch viel Spielraum für Innovationen, mit denen der Staat, aber auch die Unternehmen selbst die beruflichen Chancen von Frauen verbessern und sich gleichzeitig hervorragend qualifizierte Fachkräfte sichern können. Gute Ansätze hierfür finden wir beispielsweise in den skandinavischen Ländern, mit denen wir noch stärker in den Dialog treten werden“, unterstreicht die Wirtschaftsstaatssekretärin.

Hessel hebt aber auch hervor, dass die berufliche Laufbahn von Arbeitnehmerinnen nach wie vor von Rollenklischees bestimmt ist, die weiter aufgebrochen werden müssen:

„Wir sehen, dass der Anteil von weiblichen Führungskräften insbesondere in den Bereichen Erziehung sowie im Gesundheits- und Sozialbereich besonders hoch ist. In zukunftsweisenden technischen und naturwissenschaftlichen Branchen kommen Frauen hingegen kaum zum Zuge. Hier müssen wir das Potenzial der Frauen noch besser erschließen. Durch vielerlei Initiativen wie beispielsweise dem ‚Mädchen für Technik Camp‘ wollen wir den weiblichen Nachwuchs bereits frühzeitig für diese Bereiche sensibilisieren und die großen Berufs- und Kar-rierechancen in diesen Branchen aufzeigen.“

StMWIVT, PM v. 08.03.2013