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StMWFK: „Mythos Bayern: 100 Jahre Freistaat“ – Vorstellung des Jubiläumsprogramms des Hauses der Bayerischen Geschichte und Vergabe der Bayerischen Landesausstellungen 2017 und 2018

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Der Freistaat Bayern steht vor herausragenden Jubiläen: 2018 begeht er seinen 100. Jahrestag. Zugleich jährt sich 2018 zum 200sten Mal die Verfassung des Königreiches Bayern, die zu den freiheitlichsten Verfassungen des Deutschen Bundes zählte. 2019 schließlich wird der Freistaat seine erste demokratische Verfassung von 1919 feiern.

Das Haus der Bayerischen Geschichte widmet diesen Ereignissen ein reichhaltiges Jubiläumsprogramm, das Kunstminister Dr. Wolfgang Heubisch und Dr. Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, heute in München vorstellten. Darüber hinaus wurden die Landesausstellungen für die Jahre 2017 und 2018 bekanntgegeben.

Kunstminister Heubisch betont: „Wir blicken zurück auf 100 Jahre Geschichte, auf das schwere Ringen um Freiheit im Freistaat, das im Dritten Reich zunächst scheiterte. Erst 1946 gelang die Etablierung unserer demokratischen Gesellschaft im Rahmen der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland. Der Freistaat Bayern wurde in seiner charakteristischen Verbindung von Tradition und Moderne ein Erfolgsmodell. Das Haus der Bayerischen Geschichte wird in seinem Jubiläumsprogramm dem Mythos Bayern, der nicht zuletzt in der Vielschichtigkeit des Freistaates begründet liegt, nachspüren und hinter althergebrachte Klischees blicken. Den Ankerpunkt wird das neue Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg bilden, das am 27. Mai 2018 eröffnen soll, am Jahrestag der Bayerischen Verfassung von 1818.“

Dr. Richard Loibl ergänzt: „Das neue Museum der Bayerischen Geschichte wird die Entwicklung des modernen Bayern in einer zukunftsweisenden Präsentation von Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute aufzeigen und Bayerns Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellen. Es geht also darum, wie der Freistaat zu dem wurde, was er heute ist. Auf die Eröffnung führen drei Landesausstellungen hin, die bedeutsame Traditionslinien für den Freistaat aufzeigen.“

Folgende Landesausstellungen sind für die Jahre 2016 bis 2019 vorgesehen

2016 „Bier in Bayern“ im niederbayerischen Aldersbach. Die Landesausstellung wurde im Wettbewerbsverfahren bereits 2010 vergeben. Sie wird zum 500jährigen Jubiläum des Bayerischen Reinheitsgebotes stattfinden und die facettenreiche Bedeutung des bayerischen Nationalgetränks für die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte beleuchten.

2017 „Ritter – Bauern – Lutheraner“ im oberfränkischen Coburg. Diese Landesausstellung zeigt die Vielschichtigkeit des Landes. Das Klischee zeigt Bayern als katholisches Land. Zu Bayern gehören aber auch Regionen mit starken evangelischen Traditionen, vor allem in Franken. Diese Landesausstellung wird der Beitrag des Freistaates Bayern zur Luther-Dekade sein. 2017 wird sich der Thesenanschlag Luthers in Wittenberg zum 500sten Mal jähren. Die Zeit um 1500 war eine Ära der Reform. Freiheit der Christenmenschen, Freiheit der Bauern und Freiheit der Ritter und Bürger im Reich waren zentrale Themen, die lange Traditionslinien bis zum Freistaat Bayern 1918 und darüber hinaus bilden. Partner des Hauses der Bayerischen Geschichte sind bei diesem Projekt die Evangelische Landeskirche, die Coburger Landesstiftung und die Stadt Coburg.

2018 „Mythos Wald“ im oberbayerischen Kloster Ettal. 2018 folgt eine Landesausstellung zu einem eigenen Mythos, der für Deutschland im Allgemeinen und Bayern im Besonderen größte Wichtigkeit besitzt: der „Mythos Wald“. In den bayerischen Wäldern wurde die Idee der Nachhaltigkeit geboren. Der Wildschütz im Wald steht für Freiheit und bayerische Widerständigkeit. Stattfinden wird die Präsentation im Kloster Ettal mitten im Gebirgswald, das hierfür seinen Südflügel saniert. Weitere Partner sind das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Landkreis Garmisch-Patenkirchen. Zusammen wollen die Veranstalter nicht nur eine Ausstellung, sondern einen erlebnisorientierten Außenbereich vor allem für Kinder und Jugendliche sowie einen eigenen Wanderweg zwischen Ettal und Linderhof realisieren.

2019 bayernweite Jubiläumsausstellung „Freiheit und Vielfalt“. 2019 schließlich wird eine dezentrale Landesausstellung den Abschluss des Jubiläumsprogrammes bilden. Unter dem Motto „Freiheit und Vielfalt“ werden an besonderen bayerischen Traditionsorten Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Es wird um die Verfassung und Verfassungskultur gehen, um Revolten und Proteste, um Migration und Integration. Hierfür wird zu gegebener Zeit ein eigener Wettbewerb veranstaltet. Ziel ist es, in den Jubiläumsjahren alle bayerischen Regionen zu beteiligen.

StMWFK, PM v. 20.03.2013