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StMUK: Privatschulen wichtiger Bestandteil des leistungsstarken differenzierten bayerischen Bildungswesens

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Die Schulen in privater Trägerschaft sind ebenso wie die Schulen in kommunaler Trägerschaft ein historisch gewachsener und wichtiger Bestandteil des leistungsstarken differenzierten bayerischen Bildungswesens.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Anzahl der allgemein bildenden Schulen in privater Trägerschaft leicht zugenommen. Sie bilden 12,7 Prozent der allgemeinbildenden Schulen in Bayern, vor 10 Jahren waren es noch rund 12 Prozent. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den privaten allgemein bildenden Schulen liegt derzeit bei 11,5 Prozent. Den Kern der Privatschulen bilden dabei mit einer langen Tradition die Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Dazu treten noch vorwiegend reformpädagogische Schulen wie Waldorf- und Montessori-Schulen. Die Privatschulen werden in hohem Maße vom Staat finanziert.

Zurückweisen muss das Kultusministerium mehrere Behauptungen von Markus Rinderspacher von der SPD-Landtagsfraktion, der gar einen „Run“ auf Schulen in privater Trägerschaft in Bayern konstatieren will. Von einem solchen lässt sich sicher nicht sprechen: Von 2001/2002 bis 2011/2012 nahm die Anzahl der Schüler an privaten allgemein bildenden Schulen gerade um rund 2 Prozentpunkte zu, an Gymnasien in privater Trägerschaft ist der Anteil sogar im Vergleichszeitraum um fast einen Prozentpunkt zurückgegangen.

Zu weiteren Behauptungen von Herrn Rinderspacher stellt das Kultusministerium fest:

  1. Der Freistaat Bayern konnte in den vergangenen Jahren das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern deutlich verbessern. Und zwar von einer Lehrkraft zu 16,2 Schülern im Schuljahr 2007/2008 auf eine Lehrkraft zu 14,6 Schülern im Schuljahr 2011/2012.
  2. Der ersatzlose Unterrichtsausfall konnte an den staatlichen Schulen in Bayern seit 2011/2012 Jahren weiter gesenkt werden, an Realschulen lag die Quote im Schuljahr 2012/2013 bei 1,5 Prozent (2011/2012 noch bei 1,7 Prozent), an Grund- und Mittelschulen bei 1,2 Prozent (2011/2012 bei 1,6 Prozent) und an Gymnasien bei 2,9 Prozent (im Schuljahr 2011/2012 bei 3,9 Prozent). Dazu hat das Kultusministerium die Anzahl der mobilen Reserven an Realschulen neu eingeführt, an Gymnasien ausgebaut. Außerdem wird an 25 Gymnasien seit diesem Schuljahr eine integrierte Lehrerreserve eingesetzt.
  3. Die durchschnittliche Klassenstärke konnte an den staatlichen Schulen gesenkt werden. An Mittelschulen erreicht sie im aktuellen Schuljahr mit 19,9 Schülern einen historischen Tiefstand (im Schuljahr 2010/2011 waren es noch 20,2 Schüler), an den Grundschulen sank die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse im laufenden Schuljahr auf 21,4 Schüler (2010/2011 lag sie noch bei 21,8 Schüler). An den Realschulen und Gymnasien konnte sie im gleichen Zeitraum ebenfalls gesenkt werden, bei den Realschulen auf 26,8 Schüler, an den Gymnasien auf etwa 26,6 Schüler).
  4. Die Reichweite der Ganztagsangebote konnte in den vergangenen Jahren vom Freistaat gemeinsam mit den Kommunen massiv ausgebaut werden. Derzeit werden an 78 Prozent aller allgemein bildenden Schulen Formen der Ganztagsschulen angeboten, im Schuljahr 201014 wird dies an 90 Prozent aller allgemein bildenden Schulen möglich sein. Alle genehmigungsfähigen Anträge auf Einrichtung von offenen und gebundenen Ganztagsschulen sind in den jüngsten Jahren genehmigt worden.

Bayern hat in den vergangenen fünf Jahren die Durchlässigkeit deutlich erhöht, die individuelle Förderung ausgebaut und die Teilhabechancen für die Kinder und Jugendlichen wurden unabhängig vom Elternhaus deutlich erweitert. Da, wo Herausforderungen im Bildungsbereich bestehen, setzt Bayern seine Anstrengungen konsequent fort.

StMUK, PM v. 25.03.2013