Gesetzgebung

StMUK: Spaenle zum Vorhaben der Freien Wähler, ein Volksbegehren zum Gymnasium zu initiieren

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Dr. Spaenle: Gymnasium auf dem Lande wird durch Pläne Aiwangers und Felbingers gefährdet

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hält die Initiative der Freien Wähler, ein Volksbegehren zum bayerischen Gymnasium zu initiieren, für den absolut falschen Weg.

„Das ist der Versuch, den Anforderungen, die sich aus der immer heterogeneren Schülerschaft am Gymnasium ergeben, mit einem Ansatz aus der Vergangenheit zu begegnen“, so Kultusminister Spaenle.

Für Minister Spaenle steht fest: „Das Gymnasium wird heute von gut 40 Prozent der Schüler eines Jahrgangs besucht, das ist ein Viertel mehr als vor 10 Jahren, die Schüler haben immer unterschiedlichere Kenntnisse und Talente. Entsprechend müssen wir uns auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler stärker einstellen und ihnen Lösungen anbieten, die sie individuell unterstützen, den eingeschlagenen schulischen Weg erfolgreich zu beschreiten.“

„Freie Wähler werden mit ihren Planungen die Totengräber des Gymnasium auf dem Lande“

„Die von den Freien Wählern vorgeschlagene Alternative einer strukturellen Parallelführung von acht- und neunjährigem Gymnasium an einem Standort wird den Bedürfnissen der Schüler nicht gerecht“, so der Minister.

„Mit ihrer Alternative avancieren die Freien Wähler zu den Totengräbern der Gymnasien auf dem Lande. Kaum ein Gymnasium dort könne angesichts der Schülerzahl gleichzeitig die achtjährige und die neunjährige Konzeption verwirklichen. Die Folge ist absehbar. Auf dem Lande würden die Gymnasien sterben“, betonte Minister Spaenle. „Die Staatsregierung dagegen setzt auf individuelle Förderung in einer individuellen Lehrzeit im Gymnasium und diese lässt sich – wie die Modellschulen gezeigt haben – realisieren.“

Staatsregierung räumt künftig jedem Schüler die Schulzeit ein, die er braucht

Aus gemeinsamen Beratungen mit Eltern, Schülern, Lehrkräften und Direktoren am Runden Tisch hat die Staatsregierung deshalb nach den Worten von Kultusminister Spaenle folgenden Weg entwickelt:

„Künftig wird jede Schülerin und jeder Schüler der staatlichen Gymnasien in Bayern nach einer pädagogischen Beratung wählen können, ob sie am Gymnasium acht oder neun Schuljahre in Anspruch nehmen“, betont Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und wiederholt dabei die gemeinsamen Aussagen mit der Vorsitzenden der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien, des Bayerischen Philologenverbandes und der Bayerischen Direktorenvereinigung am Freitag in München.

„Wir geben den jungen Menschen die Zeit, die sie für die Mittelstufe benötigen“, so Dr. Spaenle.

Der Dreiklang von flexiblen Intensivierungsstunden und Blockseminaren bis zu einem Flexibilisierungsjahr wird je nach Situation vor Ort reichen. Das Flexibilisierungsjahr können Gymnasien für die Schüler in der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe anbieten.

„Bayern geht damit einen bundesweit einmaligen Weg und setzt auf das Konzept der individuellen Lernzeit mit einem pädagogischen Frühwarnsystem, neuen zusätzlichen Förderangeboten bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr anstelle einer Strukturdebatte über die organisatorische Laufzeit des Gymnasiums“, unterstrich Minister Spaenle.

An zwölf Gymnasien wurde stärkere individuelle Lernzeit erprobt

Erste Erfahrungen mit den neuen Instrumenten der individuellen Förderung wurden an zwölf Gymnasien gesammelt, die haushaltstechnischen Voraussetzungen wie zusätzliche Lehrerstellen ab dem kommenden Schuljahr und flächendeckend ab dem Schuljahr 2014/2015 werden bereitgestellt. Derzeit werden die Gymnasien in entsprechenden Tagungen für die Direktoren sowie Informationsschreiben und Broschüren darauf vorbereitet.

Die Verstärkung der individuellen Förderung gehört zu einem Paket von Qualitätsverbesserungen wie u. a. die Einführung einer flächendeckenden integrierten Lehrerreserve zum neuen Schuljahr 2013/2014.

StMUK, PM v. 14.04.2013