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StMUK: Enge Kontakte zum Nachbarland sehr wichtig – Schüler in Weiden bereiten sich auf Zertifizierungsprüfung in Tschechisch vor

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Auf einem zweitägigen Besuch in Tschechien engagiert sich Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle derzeit für eine weitere Verbesserung der Beziehungen zwischen Bayern und dem Nachbarland, vor allem im Bildungsbereich, im Jugendaustausch sowie der Gedenk- und Erinnerungsarbeit. Zeitgleich bereiten sich 70 Schülerinnen und Schüler aus Ostbayern auf die Zertifizierungsprüfung in Tschechisch vor. „Sprache ist der Schlüssel für das gegenseitige Verstehen“, betonte Minister Spaenle. Da gebe es noch viel zu tun.

Im Mittelpunkt der Tschechienreise des Ministers stehen ein Besuch der Gedenkstätte in Saaz-Žatec für die nach dem 2. Weltkrieg getöteten sudetendeutschen Jugendlichen, des Museums zur Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den böhmischen Ländern in Aussig (Ústí nad Labem), der Gedenkstätte der KZ-Außenstelle Leitmeritz (Litoměřice) von Flossenbürg und der offiziellen tschechischen Gedenkstätte für die Heydrich-Attentäter in Prag (Praha).

„Wir haben in der Versöhnungsarbeit und in der Entwicklung von Partnerschaften mittlerweile viel erreicht“, betonte Minister Spaenle. „Enge Kontakte zu den Menschen in unserem Nachbarland sind sehr wichtig, schließlich bauen wir an einem Europa“, so der Minister.

Nach den sehr engen Beziehungen zwischen bayerischen und französischen Schulen folgen auf Platz 2 der bayerischen Schulpartnerschaften die zwischen bayerischen und tschechischen Schulen – gleichauf mit denen von bayerischen und italienischen Schulen. Die Gespräche in Tschechien sollen auch der weiteren Aussöhnung dienen. An ihnen nehmen neben politisch Verantwortlichen auch ranghohe Geistliche aus den Diözesen Pilsen (Plzeň), Leitmeritz (Litoměřice) und Prag (Praha) teil.

Schüler legen Zertifizierungsprüfung in Tschechisch ab

Am 11. Mai werden sich 70 Schüler, die vorwiegend aus der Oberpfalz stammen, dieser Sprachprüfung auf dem Niveau A1 und A2 des Europäischen Referenzrahmens unterziehen. Die Prüfung beinhaltet einen 30minütigen Test zum Hörverständnis, eine 60minütige Klausur sowie eine mündliche Prüfung. Aus der Sicht der Ministerialbeauftragten für die Realschulen in der Oberpfalz, Maria Kinzinger, verbessern damit die Jugendlichen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und werden selbst zu Brückenbauern zwischen Bayern und Tschechien. Bei Stellenausschreibungen in Ostbayern werden immer häufiger Tschechisch-Kenntnisse vorausgesetzt.

5.600 junge Menschen aus Tschechien und Bayern praktizieren Schüleraustausch

Die Beziehungen zwischen Schulen in Bayern und Tschechien erleben eine erfreuliche Entwicklung. Insgesamt 5.600 Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern nehmen pro Jahr am Schüleraustausch teil. 174 Partnerschaften haben Schulen aus Bayern und Tschechien geschlossen. Das Interesse von jungen Leuten vor allem an Realschulen und beruflichen Schulen, Tschechich zu erlernen, entwickelt sich günstig. So lernen an 33 Realschulen in Bayern 729 Schüler Tschechisch.

StMUK, PM v. 02.05.2013