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Verband der bayerischen Bezirke: Symposium „Altersmedizin“ – Zunehmende Aufgabe für die Bezirke

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„Es gilt, dem Leben nicht nur Jahre, sondern den Jahren Leben zu geben“, mit diesen Worten brachte die frühere Bundesfamilienministerin, Professor Ursula Lehr, den Grundgedanken des Symposiums des Verbandes der bayerischen Bezirke und des Bildungswerks Irsee zum Thema „Altersmedizin“ auf den Punkt. Gesundheit müsse jeden Tag neu erkämpft werden – und Prävention spare dabei nicht nur Krankheitskosten, sondern sie erhöhe auch die Lebensqualität. Des Weiteren sprach sich die renommierte Wissenschaftlerin dafür aus, die Rehabilitation auszubauen. Der im Pflegegesetz verankerte Gedanke „Rehabilitation vor Pflege“ müsse endlich realisiert werden. Für den Bereich der Pflege sei es im Blick auf die Zukunft der Fallzahlen wichtig, dass die jeweilig höheren Pflegestufen von den Menschen möglichst nicht in Anspruch genommen werden müssten.

„Das Zusammenwirken von Facheinrichtungen und Anlaufstellen insbesondere auf kommunaler Ebene wird ein wichtiger Schlüssel dafür sein, die Altersmedizin in den kommenden Jahren stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Der demografische Wandel wird es erzwingen, dass wir diesen sozial- und gesundheitspolitischen Aufgabenbereich weit mehr an Bedeutung zumessen müssen als bislang“, fasste Ursula Lehr zusammen.

Zu Beginn der Tagung hatte der Präsident des Verbandes der bayerischen Bezirke, Manfred Hölzlein, vor allem die Arbeit der Fachkliniken der Bezirke und deren Fachabteilungen in diesem Zusammenhang hervorgehoben. So seien durchschnittlich zwölf Prozent der Patienten, die die Kliniken in der Trägerschaft der Bezirke mit ihren rund 8.000 Betten versorgen, dem altersmedizinischen Bereich zuzuordnen.

„Die Bezirke sind der Versorgung von Menschen in höherem Lebensalter zudem über die Angebote in der Hilfe zur Pflege verbunden. Dabei wissen wir um die Notwendigkeit hier die unterschiedlichen medizinischen und therapeutischen Fachbereiche zusammenzuführen, denn oft haben Menschen in höherem Lebensalter unterschiedliche Erkrankungen“, sagte der Verbandspräsident.

Besonders dankte er – in eigener Sache – dem mittelfränkischen Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch für dessen Engagement auf dem komplexen Feld der Gerontologie. Er sei in diesem Kontext immer darum bemüht, die medizinischen Notwendigkeiten in politische Initiativen umzusetzen.

Im Verlauf der Tagung gingen dann unterschiedliche Gastreferenten auf die verschiedenen Krankheitsbilder in der Altersmedizin ein. So wurden die Depression, die Demenz und auch die Suchterkrankungen näher beleuchtet. In ihrem Schlusswort stellte dann die Ärztliche Direktorin des Isar-Amper-Klinikums München-Ost, Professor Margot Albus, heraus, dass die Versorgung einer immer älter werdenden Gesellschaft insbesondere für die Bezirke und deren Einrichtungen eine zentrale Aufgabenstelle bleiben werde. Hier sei es von Nöten, mit den Betroffenen und deren Angehörigen Lösungen zu finden, die nicht nur den medizinischen Möglichkeiten gerecht werden, sondern die auch die menschlichen Aspekte der älteren Generation im Auge behalten.

Verband der bayerischen Bezirke, PM v. 03.05.2013