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StMUK: „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ – 46 Schulen in ganz Bayern starten mit Modellversuch

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Kultusstaatssekretär Bernd Sibler beleuchtet beim Auftakt mit Vertretern der Schulen und der Wissenschaft das Potenzial von E-Learning – Modellprojekt will mit digitalen Medien Schülerinnen und Schüler im selbstständigen Lernen unterstützen – LMU München und Universität Augsburg begleiten Schulversuch wissenschaftlich

Vertreter aus Schulpraxis, Wirtschaft und Wissenschaft kamen heute auf Einladung von Kultusstaatssekretär Bernd Sibler zum Auftakt des Modellprojektes „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ der Stiftung Bildungspakt in München zusammen. Insgesamt 46 Projektschulen aus allen Regierungsbezirken werden in den kommenden drei Schuljahren erproben, wie webgestützte Lern- und Übungsangebote Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Lernfortschritt vor allem in Mathematik und im naturwissenschaftlichen Bereich unterstützen können.

„Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswirklichkeit abholen“

Staatssekretär und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bernd Sibler erläuterte den Ansatz des Projektes:

„Digitale Medien gehören heute zum Alltag junger Menschen. Mit dem Modellversuch wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswirklichkeit abholen und das Potenzial digitaler Medien nutzen. Denn gerade im Bereich der individuellen Förderung und Motivation kann E-Learning ein wertvolles Instrument sein, um den Unterricht, aber auch die Hausaufgaben auf den Kenntnisstand und die Bedürfnisse eines jeden Schülers abzustimmen.“

Daher freue er sich besonders, dass sich 46 Pilotschulen aus allen Regierungsbezirken auf den Weg machen, eine andere Kultur des Lernens zu erproben. Die Schulen hatte Kultusstaatssekretär Sibler bereits Mitte April bekannt gegeben.

Das Modellprojekt der Stiftung Bildungspakt Bayern wird in Kooperation mit dem Bayerischen Kultusministerium durchgeführt und knüpft an die Initiative „Digitales Lernen Bayern“ an. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) unterstützt den Schulversuch. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, begründete das Engagement für „lernreich 2.0“:

„Medienkompetenz, selbstständiges Lernen und fundierte naturwissenschaftlich-mathematische Kenntnisse sind wichtige Voraussetzungen, um sich in der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zurechtzufinden. Das Projekt ‚lernreich 2.0’ hilft Jugendlichen, digitale Medien als zusätzliche und nützliche Instrumente zu begreifen, um ihren Kompetenz- und Wissensaufbau zu gestalten. Gleichzeitig werden sie auf die Anforderungen von Universitäten, in Aus- und Weiterbildung an den Umgang mit digitalen Medien vorbereitet.“

Auf dem Weg zu einer innovativen Lehr- und Lernkultur

Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch, der sich an Schülerinnen und Schüler der sechsten bis neunten Jahrgangsstufe richtet, von der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Augsburg. Prof. Dr. Frank Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der LMU München, betonte:

„Der Schulversuch ‚lernreich 2.0’ bringt mit Übung, Feedback und Lerntechnologien drei bewährte Komponenten erfolgreicher Lernprozesse auf innovative Weise zusammen. Studien zeigen, dass digitale Lernmedien oft bessere Effekte haben, wenn sie in den Unterricht eingebunden sind und die Lehrkraft in den Feedbackprozess integriert ist.“

Einen Blick in die Zukunft warf Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, Professorin für Mediendidaktik an der Universität Augsburg:

„Das dreijährige Pilotvorhaben hat das Potenzial, durch die Entwicklung und Verbreitung vorbildlicher Unterrichtspraxis mit digitalen Medien im Bereich der MINT-Fächer und übungsintensiven Fächern wie den Sprachen einen Beitrag zu einer innovativen Lehr- und Lernkultur zu leisten, die auf die Spezifika aller bayerischen Schulformen im Bereich der Sekundarstufe I Rücksicht nimmt.“

Schüler erhalten per Mausklick Rückmeldung zu ihrem Lernfortschritt

Die Pilotschulen beginnen noch in diesem Frühsommer mit den Vorbereitungen, um ab dem Schuljahr 2013/2014 mit Hilfe von digitalen Lernplattformen webgestützte Lern- und Übungsangebote zu erproben und selbst zu erarbeiten. Dazu gehören beispielsweise Übungen mit unterschiedlichen Anforderungsstufen, die im Unterricht oder für Hausaufgaben eingesetzt werden können, so dass die Kinder und Jugendlichen ihrem Leistungsstand entsprechend damit arbeiten können. Gleichzeitig wird getestet, wie Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz digitaler Medien schneller und individueller von ihren Lehrkräften Rückmeldungen zu ihrem Lernfortschritt erhalten können.

„Mit dem Modellversuch gehen wir unseren Weg einer umfassenden Medienbildung an bayerischen Schulen konsequent weiter. Unser Ziel ist es, die jungen Menschen beim Umgang mit Medien zu begleiten und sie an einen verantwortungsvollen, sinnvollen und reflektierten Umgang mit Medien heranführen. In Bayern ist Medienbildung daher als fächerübergreifendes Bildungsziel in den Lehrplänen aller Schularten verankert“, so Staatssekretär Bernd Sibler abschließend.

Folgende Schulen nehmen am Schulversuch teil: (siehe Link zur PM)

StMUK, PM v. 13.05.2013