Aktuelles

StMELF: Bayern und Österreich für stärkere kommunale Vernetzung

©pixelkorn - stock.adobe.com

Bayern und Österreich setzen auf eine stärkere Vernetzung der Kommunen im ländlichen Raum.

„Eine effiziente Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg wird immer mehr zum Erfolgsfaktor für die positive Entwicklung unserer ländlichen Regionen“, sagten Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein österreichischer Kollege Niki Berlakovich bei der Bayerisch-Österreichischen Strategietagung in Deggendorf.

Nicht jede Kommune könne auf Dauer alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge anbieten, so Brunner und Berlakovich. Nur über Gemeindegrenzen hinweg sei künftig eine bezahlbare Infrastruktur und ein flächendeckendes Netz an Einrichtungen und Dienstleistungen bereit zu stellen. Nach Ansicht der Minister sollten deshalb immer mehrere Gemeinden Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder oder ärztliche Versorgung gemeinsam planen. Auch „Stadt-Land-Partnerschaften“ durch Vernetzung von Städten mit umliegenden Gemeinden könnten laut Brunner interessante Perspektiven bieten und neue Chancen eröffnen.

„Wir haben in Bayern und Österreich das, worum uns viele zu Recht beneiden: einen dynamischen ländlichen Raum“, waren sich die beiden Politiker einig.

Von Brüssel forderten sie eine dauerhafte Unterstützung durch aufeinander abgestimmte Förderprogramme. Schwerpunkte müssten der Erhalt einer flächendeckenden Landwirtschaft, die Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze, eine dezentrale Energieversorgung, schnelle Internetzugänge, ausreichende Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und eine umfassende medizinische Versorgung sein.

Brunner appellierte zudem an die Gemeinden, bei der Bewältigung von Zukunftsaufgaben stärker auf die Landwirtschaft als strategischen Partner zu setzen. Ansatzpunkte sieht er beim Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und einer dezentralen Energieversorgung, bei kommunalen Dienstleistungen, der Bewirtung und Beherbergung von Gästen und bei Betreuungsangeboten für Kinder und Senioren. Zwar stehe bereits eine Palette von Fördermaßnamen zur Unterstützung von Kommunen und Projekten zur Verfügung. Die Erfahrung zeige aber, dass den Gemeinden kommunale Ansprechpartner als Moderatoren zur Verfügung stehen sollten, um Vorhaben beschleunigen und wirksam begleiten zu können.

Berlakovich betonte: „Der ländliche Raum ist das Rückgrat Österreichs und schafft das Fundament für Lebensqualität. Für die Bäuerinnen und Bauern, aber darüber hinaus auch für die gesamte Gesellschaft. Die Investitionen in den ländlichen Raum sind also eine echte Zukunftsvorsorge. Vitale, wettbewerbsfähige und lebendige Regionen sind das Hauptanliegen meiner Agrarpolitik.“

Die im zweijährigen Turnus stattfindende Bayerisch-Österreichische Strategietagung stand heuer unter dem Motto „Der ländliche Raum und die Gemeinden von morgen“. Bayern und Österreich nutzen die Tagung traditionell als Plattform für den gegenseitigen Austausch in Fragen der Agrarpolitik und des ländlichen Raums.

„Unsere beiden Länder haben ähnliche strukturelle Voraussetzungen und Interessen“, so Brunner und Berlakovich.

Umso wichtiger und erfolgversprechender sei es, in grundsätzlichen Fragen und bei der Entwicklung der ländlichen Räume eng zusammenzuarbeiten.

StMELF, PM v. 17.05.2013