Gesetzgebung

StMUK: Spaenle nimmt zu Äußerungen von SPD, Freien Wählern und Grünen zum bayerischen Gymnasium Stellung

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Koalition hat Gymnasium weiterentwickelt: „Wir setzen auf weniger Stoff, mehr Lehrkräfte, mehr Ganztag und mehr Lernzeit für den einzelnen Schüler“

Ein klares Ja zu mehr individueller Förderung an den Gymnasien und ein klares Nein zu einer Systemdebatte bekundete heute Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle mit Blick auf die neuerlichen Ausführungen von SPD, Freien Wählern und Grünen in München.

„Der Schüler von heute braucht mehr Zeit und keine theoretischen und populistischen Systemdebatten“, kommentiert Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle etwa die Vorschläge der Freien Wähler und der SPD, die Lernzüge unterschiedlicher Geschwindigkeiten auch an einem Gymnasium favorisieren, also eine Systemdebatte führen.

„Wir setzen deshalb auf weniger Stoff, mehr Lehrkräfte, mehr Ganztag und mehr Lernzeit für den einzelnen Schüler“, so der Minister.

„So entwickeln wir das Gymnasium, das sich in dieser Form grundsätzlich bewährt hat, ohne Brüche und kontinuierlich weiter“, bestätigt der Minister den Weg einer behutsamen und an der Praxis ausgerichteten Ausgestaltung dieser Schulart.

Kultusminister Spaenle verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmend heterogene Schülerschaft an den bayerischen Gymnasien.

„Dieser Herausforderung kann man nur begegnen, indem man den einzelnen Schüler mit seinen Bedürfnissen in den Blick nimmt.“

Dazu bauen wir auch die Ganztagsklassen massiv aus. Das Kabinett hat im Frühjahr beschlossen, an den Gymnasien auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 gebundene Ganztagsklassen einzurichten und die bereits bestehenden der Jahrgangsstufen 5 und 6 weiter auszubauen.

Zum Vorgehen der Staatsregierung betont Minister Spaenle: „Künftig wird jeder Schüler eines staatlichen Gymnasiums in Bayern nach einer pädagogischen Beratung wählen können, ob er bei Bedarf acht oder neun Jahre am Gymnasium in Anspruch nimmt.“

Dieses Modell der individuellen Lernzeit basiert auf einem Dreiklang von Frühwarnsystem, flexiblen Intensivierungsstunden und Blockseminaren bis hin zu einem zusätzlichen Jahr. Dieses können Gymnasien für die Schüler in der Mittelstufe anbieten.

„Mit der individuellen Lernzeit schlägt Bayern einen bundesweit einmaligen und zukunftsweisenden Weg ein“, blickt Minister Spaenle auf die Entwicklung in den deutschen Ländern.

„Die von den Freien Wählern und der SPD geführte Debatte habe die Schule als System, nicht aber den einzelnen Schüler im Auge“, stellt der Minister klar.

Von der SPD und den Freien Wählern würden wichtige pädagogische Fördermaßnahmen wie Intensivierungsstunden und die Sicherstellung von Chancengleichheit in der Kursphase und für die Abiturprüfung in Frage gestellt. Außerdem gefährdeten SPD und Freie Wähler die Gymnasien auf dem Lande und schränkten die Wahlmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler ein. Die Überlegungen der Grünen, in der Mittelstufe Fächer zu reduzieren, sei schwer nachvollziehbar. Immer wieder würden neue Forderungen nach zusätzlichen Fächern an das Kultusministerium herangetragen.

„Vielleicht können uns die Grünen sagen, welche Fächer sie gern aufgeben.“

Die Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Gymnasiums, die das Kultusministerium gemeinsam mit Eltern, Schülern, Lehrkräften und Direktoren beschlossen hat, umfassen:

  • die Reduzierung des Lehrplans. Dieser wurde in 11 von 25 Fächern bereits mit Wirkung zum aktuellen Schuljahr vorgenommen;
  • die Sicherung des Unterrichts durch die mobile und integrierte Lehrerreserve;
  • die individuelle Lernzeit für Schüler und
  • der Ausbau der gebundenen Ganztagsklassen.

Allein um den Unterricht zu sichern und die individuelle Lernzeit zu realisieren, erhalten die Gymnasien zusätzliche Lehrerstunden im Umfang von durchschnittlich etwa 1,5 zusätzlichen Lehrerstellen.

Kultusminister: Schülern Lernzeit dann geben, wenn sie sie brauchen

Im Dialog mit Vertretern der Direktoren, Lehrkräfte, Eltern und Schüler von Gymnasien hat Minister Spaenle einen völlig neuen Ansatz für die Gestaltung des Gymnasiums in Bayern gewählt. Mit der individuellen Lernzeit für die jungen Menschen will der Minister sie dann besonders fördern, wenn und wann sie es brauchen. Die individuelle Lernzeit soll auch Schülern zugute kommen, die ihre Stärken weiter ausbauen wollen. Es ist nicht notwendig, dass die Schülerinnen und Schüler das Jahr im Klassenverband absolvieren. Die Forderung der Freien Wähler gehe zu Lasten der Schüler, schließt der Minister.

StMUK, PM v. 17.05.2013