Aktuelles

StMWIVT: Netzausbau ist ein Kernthema der Bayerischen Energieagentur ENERGIE INNOVATIV

©pixelkorn - stock.adobe.com

Der Netzausbau ist ein zentrales Thema für die Bayerische Energieagentur ENERGIE INNOVATIV. Daher fand auch die heutige Beiratssitzung in der Netzleitstelle Dachau der TenneT TSO GmbH statt.

„Der Ausbau der Stromnetze ist der Schlüssel für den erfolgreichen Energieumstieg und sowohl auf überregionaler Ebene, wie bei der Thüringer Strombrücke, als auch regional zwingend erforderlich“, unterstreicht Bayerns Energie- und Wirtschaftsminister Martin Zeil.

Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH, ergänzt:

„Der Netzausbau bestimmt das Tempo der Energiewende.“

Aufgrund des raschen Ausbaus volatiler Leistung, insbesondere durch den Zubau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, hat sich die Rolle der Stromnetze grundlegend geändert. Sie bringen den Strom nicht mehr nur von wenigen Großkraftwerken zu den Verbrauchszentren, sondern nehmen ihn von mehreren hunderttausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien auf und leiten ihn zu den Verbrauchern. Vor allem das Hochspannungsnetz Bayerns muss so ausgebaut werden, dass es den Strom aus Wind und Sonne einem überregionalen Ausgleich zuführen kann.

Als Folge der Energiewende sind immer mehr Eingriffe der Übertragungsnetzbetreiber notwendig. Das gesamte System muss stabil gehalten werden, auch wenn Sonne und Wind zu viel oder zu wenig Strom liefern. Alleine im vergangenen Jahr musste die TenneT TSO GmbH in ihrem Gesamtnetz fast tausend Mal eingreifen, damit das Stromnetz zuverlässig funktionierte. Zum Vergleich: In der Vergangenheit gab es Jahre, in denen nur zwei Eingriffe erforderlich waren.

„Der Freistaat Bayern packt die Probleme an“, betont Zeil.

Die Bayerische Energieagentur ENERGIE INNOVATIV wurde von der Staatsregierung beauftragt, eine Verteilnetzstudie mit Partnern zu erstellen, die den Umfang des Verteilnetzausbaubedarfs in Bayern bis 2022 quantifiziert. Die Studie wird im Sommer vorliegen.

Zudem präsentierte die Agentur bei der Beiratssitzung einen Vorschlag zur zeitlichen und räumlichen Clusterung von Erneuerbare-Energie-Anlagen. Ziel ist, Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf geeigneten Standorten zu konzentrieren. Damit können Aufwand und Kosten für die Einbindung der Anlagen in das Stromnetz minimiert sowie der Ausbaubedarf der Stromnetze reduziert werden. Geringere Netzausbaukosten kommen allen Stromkunden durch niedrigere Strompreise zugute. Das Papier ist auf der Website von ENERGIE INNOVATIV veröffentlicht.

Die Agentur bereitet zudem den ‚Bayerischen Netzausbaupakt‘ vor, der die Errichtung von Stromleitungen erleichtern soll. Die enge Zusammenarbeit von Energiewirtschaft, Behörden und Trägern öffentlicher Belange wird Leitungsbauvorhaben beschleunigen.

ENERGIE INNOVATIV wurde von der Staatsregierung im August 2011 gegründet, um den Umbau der Energieversorgung in Bayern zu begleiten und aktiv voran zu treiben. Sie ist hierfür die zentrale Koordinierungs- und Monitoring-Stelle. Ein Beirat hat den Auftrag, die Agentur bei ihren Tätigkeiten zu beraten. In diesem Gremium sind die kommunalen Spitzenverbände, die Energiewirtschaft, die bayerische Wirtschaft sowie zahlreiche gesellschaftliche Gruppierungen vertreten.

Weitere Informationen zu ENERGIE INNOVATIV sind online unter www.energie-innovativ.de zu finden.

StMWIVT, PM v. 21.05.2013