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StMI: Bekämpfung der Einbruchskriminalität

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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg angekündigt, dass die Bayerische Polizei ab sofort noch konsequenter gegen Wohnungseinbrecher vorgehen wird. Damit es sich in Bayern weiterhin sicherer leben lässt, als anderswo, setze Herrmann auf ein ganzes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität. Dazu gehöre die intensivierte Täterfahndung und die professionelle Spurensicherung durch die Bayerische Polizei ebenso, wie wirkungsvolle Sicherungstechnik und umfassende Verhaltenstipps. Insbesondere die Aufklärungsquote soll noch besser werden, formulierte Herrmann als Ziel. Sie lag 2012 in Bayern bei 18,8 Prozent und damit immerhin drei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.

Er sei besorgt, so Herrmann weiter, dass auch in Bayern entsprechend dem bundesweiten Trend die Wohnungsaufbrüche bei einem Beuteschaden von insgesamt 21,6 Millionen Euro im letzten Jahr um neun Prozent angestiegen sind.

„Das Einbruchsrisiko ist in Bayern aber immer noch rund viermal geringer, als im Bundesdurchschnitt“, betonte der Innenminister und verwies ergänzend auf die unterschiedliche regionale Verteilung: „Während 2012 in Mittelfranken die Einbruchsfälle zurückgegangen sind, hatten wir zum Beispiel in Oberbayern deutliche Anstiege.“

Die üblichen Vorgehensweisen der Einbrecher seien das Aufbrechen mit körperlicher Gewalt oder einem Werkzeug, das Bohren in Fenster oder Türen sowie das Klettern auf Balkone und Durchgreifen beim offenen oder gekippten Fenster. Einen großen Stellenwert räumte Herrmann daher umfassenden Präventionsmaßnahmen ein:

„Am besten ist, Einbrüche gar nicht erst geschehen zu lassen. Nutzen Sie daher die kostenfreien Präventionsangebote der Bayerischen Polizei!“

Allein durch Sicherungstechnik konnten in Bayern 2012 rund 1.600 Einbrüche verhindert werden. Hierfür seien beispielsweise die bayernweit 33 Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen kompetente Ansprechpartner. Laut Herrmann biete auch die Kampagne „K-Einbruch“ vom Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes wertvolle Anregungen (www.k-einbruch.de). Für gesetzlich festgeschriebene Mindeststandards an Einbruchssicherheit bei Neubauten sieht Herrmann keine Notwendigkeit:

„Jedermann ist eigenverantwortlich in der Lage, ohne bauaufsichtliche Bürokratie selbst für einen optimalen Einbruchschutz zu sorgen.“

Nachdem die Einbruchskriminalität ein bundesweites Phänomen ist, hat Herrmann die Problematik im vergangenen Jahr in die Innenministerkonferenz eingebracht.

„Dabei konnte ich mich mit meinen Amtskollegen auf eine gemeinsame, eng abgestimmte Vorgehensweise verständigen“, erklärte der bayerische Innenminister.

Unter Federführung des Bayerischen Landeskriminalamtes erarbeite eine Bund-Länder-Projektgruppe optimierte Bekämpfungsmöglichkeiten und Strategien zur besseren Erkennung von Täterstrukturen.

Herrmann: „Bis zur diesjährigen IMK-Herbstsitzung sollen konkrete Handlungsempfehlungen vorliegen“.

Im Übrigen werde Bayern weitere wichtige Themen bei der heute beginnenden Frühjahrskonferenz der Innenminister ansprechen. Unter anderem wird sich Herrmann für einen bundesweiten Ausbau der Videoüberwachung im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr einsetzen. Insbesondere die Deutsche Bahn müsse sich stärker darum kümmern und alle größeren Bahnhofe mit ausreichend Videokameras ausrüsten, die auch aufzeichnen.

„Die Videoüberwachung schreckt potentielle Straftäter ab, liefert wichtige Ermittlungsansätze und stärkt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“, fasste der Innenminister die Vorteile zusammen.

Auch die Bekämpfung der hochgefährlichen Modedroge ‚Crystal‘ wird die Innenminister von Bund und Länder beschäftigen. Herrmann begrüßte, dass auf Antrag Bayerns hin Crystal ab 2014 in der Polizeilichen Kriminalstatistik gesondert ausgewiesen werden kann:

„Damit stehen uns in Zukunft aussagekräftige bundesweite Lagebilder zur Verfügung, die ein noch gezielteres Vorgehen gegen Crystal ermöglichen“.

Bei der Innenministerkonferenz legt Herrmann einen weiteren Schwerpunkt auf die Gewaltprävention bei Fußballspielen.

„Krawallmacher und Chaoten haben in deutschen Fußballstadien nichts zu suchen“, machte Herrmann deutlich.

Der Innenminister verwies darauf, dass er mit den bayerischen Bundesligavereinen bereits auf einem sehr guten Weg sei. So werde Bayern mit Unterstützung des Bayerischen Fußballverbandes neue Schlichtungsstellen einrichten, an die sich Fußballfans, Vereine, Städte und Polizei bei konkreten Problemen wenden können. Darüber hinaus werde Herrmann zu Beginn der neuen Fußball-Saison vor Ort mit jedem bayerischen Bundesligaverein und deren Fans über notwendige Sicherheitsmaßnahmen diskutieren.

StMI, PM v. 22.05.2013