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Staatskanzlei: Umweltminister Huber informiert Kabinett und dankt tausenden Helfern für Hochwassereinsatz

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Bayern wird weiter kraftvoll in Hochwasserschutz investieren und 2,3 Milliarden Euro Hochwasserschutz-Aktionsprogramm noch beschleunigen

Umweltminister Dr. Marcel Huber informierte das Kabinett heute über den aktuellen Stand der Hochwassersituation:

„Insgesamt haben wir ein absolut ungewöhnliches Geschehen. Das Hochwasser hat die extremen Werte von 1999, 2002 und 2005 sogar noch übertroffen. Die Regenmengen waren teilweise doppelt so hoch wie 2005 und machten mehr als ein Drittel des Jahresniederschlages aus.“

Insbesondere in den Regionen Passau, Regensburg, Deggendorf und Rosenheim kam es daraufhin zu massiven Hochwasserlagen, die den Einsatz von Hilfskräften und Soldaten der Bundeswehr erforderlich machten.

Huber: „Mein großer Dank gilt den tausenden ehrenamtlichen und hauptberuflichen Rettern sowie den unzähligen freiwilligen Helfern, welche die Bevölkerung nach Kräften vor Schäden schützen – bis hin zur absoluten Erschöpfung. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass die Dämme großteils verteidigt werden konnten. Bayern hält in diesen schweren Stunden fest zusammen. Diese Solidarität hat mich bei meinen Besuchen vor Ort sehr beeindruckt.“

An manchen Brennpunkten hat sich die Lage inzwischen stabilisiert, aber vor allem an der Donau unterhalb Regensburg ist die Situation noch kritisch. Insbesondere die Bürgerinnen und Bürger von Deggendorf, Straubing und Niederalteich sind aktuell schwer betroffen. In Passau, Rosenheim, Freilassing und Regensburg hat das Hochwasser bereits große Schäden hinterlassen. Deshalb wurde vom Kabinett heute schnelle und unbürokratische Hilfe für existenziell bedrohte Bürger beschlossen. Huber betonte auch, dass die in Bayern bereits ergriffenen Maßnahmen deutlich schlimmere Folgen des Hochwassers verhindert hätten:

„Bereits im Jahr 2001 hat der Freistaat das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020 in Höhe von 2,3 Milliarden Euro aufgelegt. Mit den Hochwasserschutzmaßnahmen an der Donau wird Bayern insgesamt knapp 3 Milliarden Euro investieren. 1,6 Milliarden Euro davon wurden bereits investiert. So verhinderte etwa der ertüchtigte Sylvensteinspeicher, dass München bis zu einen Meter unter Wasser steht. Wir werden weiterhin mit großem Einsatz den Hochwasserschutz vorantreiben und so zügig wie möglich vervollständigen.“

Im Mittelpunkt stehen die drei Handlungsfelder natürlicher Rückhalt, technischer Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge. Im Bereich des natürlichen Hochwasserschutzes wurden von 2001 bis 2010 bayernweit beispielsweise rund 764 Kilometer Gewässer mit 1883 Hektar Uferfläche renaturiert sowie über 230 Hektar Aue aufgeforstet. Zusätzlich wurden insgesamt 55 Kilometer Deiche zurückverlegt und 24 Millionen Kubikmeter Retentionsraum aktiviert. Außerdem wurden im gleichen Zeitraum 420 Kilometer Deiche saniert. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle in ganz Bayern hat das Bayerische Umweltministerium bereits frühzeitig einen „Arbeitsstab Hochwasser“ eingerichtet und laufend die aktuellen Wetterprognosen und die Entwicklungen an den Gewässern verfolgt.

Staatskanzlei, PM v. 05.06.2013