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StMWFK: Schriftstellerin Herta Müller mit Bayerischem Maximiliansorden ausgezeichnet

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Herta Müller ist heute mit dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet worden. Stellvertretend für Ministerpräsident Horst Seehofer händigte Kunstminister Wolfgang Heubisch der Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin die hohe Würdigung des Freistaats Bayern aus.

In seiner Laudatio würdigte Heubisch die im rumänischen Banat als Kind einer deutschstämmigen Familie geborene Herta Müller als herausragende deutschsprachige Schriftstellerin der Gegenwart. Gegen alle Wahrscheinlichkeit sei Herta Müller über ihre vielfach belastete Kindheit und die Schrecken der Ceausescu-Diktatur nicht verstummt, sondern habe das Sprechen gewählt. Weder in ihrem Leben noch in ihrem Werk habe Herta Müller die sogenannten Gegebenheiten jemals als unabänderlich hingenommen. Ihr Werk sei meisterhaft erzählt und widme sich existenziellen Fragen: Es zeige, wie Menschen durch Unterdrückung, Sprech- und Denkverbote, aber auch durch Lebenslügen, insbesondere dem Verleugnen von geschichtlicher Schuld, deformiert werden. Darüber hinaus verdeutliche es, dass ein Menschenleben ohne Freiheit nicht gelingen kann und Sprache die wirksamste Form des Widerstands und der Selbstbehauptung ist. Ihr großer Roman „Atemschaukel“ widme sich auf besonders eindringliche Weise dem bedrohten Ringen um Wahrhaftigkeit und Menschenwürde. Damit besitze er Gültigkeit weit über das Bezugsfeld der rumänischen Diktatur hinaus.

Herta Müller war 2007/2008 Stipendiatin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. In dieser Zeit arbeitete sie auch an ihrem Roman „Atemschaukel“. Ihre Bücher erscheinen im Hanser Verlag, München.

Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst geht auf König Maximilian II. zurück und wurde in seiner heutigen Form 1980 geschaffen.

StMWFK, PM v. 13.06.2013