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StMWIVT: Spatenstich für bedeutendes Reaktivierungsprojekt / Bahnlinie Senden – Weißenhorn als Mustervorhaben für ÖPNV-Zusammenarbeit

Ein wichtiges Bahnreaktivierungsprojekt in Bayern nimmt Fahrt auf. Im schwäbischen Weißenhorn ist heute im Beisein von Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil der erste Spatenstich für die Wiederherstellung der Bahnlinie nach Senden erfolgt.

„Die Strecke wird jetzt auch sichtbar aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Sie verbessert nachhaltig die Infrastruktur in Westschwaben. Wir zeigen, dass es uns mit der Stärkung der Schiene ernst ist und wir Bahnverkehr dort wieder aufleben lassen, wo es sinnvoll ist“, betont der Minister.

Die jetzt startenden Bauarbeiten im Umfang von zehn Millionen Euro sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, so dass im Dezember die ersten Nahverkehrszüge seit 1966 rollen können. Damals wurde der Personenverkehr eingestellt, so dass seit fast einem halben Jahrhundert nur noch der Güterverkehr die Gleise nutzte.

Infrastrukturbetreiber ist die SWU Verkehr GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm, das die 9,6 Kilometer lange Strecke zwischen Senden und Weißenhorn von der DB Netz AG gepachtet hat.

„Mit unseren Investitionen heben wir die zulässige Geschwindigkeit auf 100 km/h an und bauen vier neue barrierefreie Bahnstationen in enger Partnerschaft mit den anliegenden Kommunen“, erläutert Ingo Wortmann, technischer Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH.

Damit werde die Strecke fit gemacht für den Bayern-Takt. Die neuen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten werden dann in den Sendener Stadtteilen Wullenstetten und Witzighausen, in Weißenhorn-Eschach sowie am Bahnhof Weißenhorn liegen.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats organisiert, wird ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 ein stündliches umsteigefreies Zugangebot von Weißenhorn über Senden und Neu-Ulm bis zum Ulmer Hauptbahnhof bestellen. Fahren wird die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB), ein Tochterunternehmen der DB Regio, die dabei beschleunigungsstarke Niederflurfahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle einsetzen wird. Das Unternehmen hatte Ende März 2013 in einem europaweiten Wettbewerbsverfahren den Zuschlag durch die BEG und die baden-württembergische Bestellorganisation NVBW erhalten. Einer Prognose zufolge kann die RAB mit rund 1.800 Fahrgästen pro Tag allein auf dem Reaktivierungsast rechnen.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass das neue Angebot gut ankommt“, erklärt BEG-Geschäftsführer Fritz Czeschka.

Besonders freue ihn, dass die 13.000-Einwohner-Stadt Weißenhorn wieder einen Regionalverkehrsanschluss bekommt.

„Die Ertüchtigung der Bahnstrecke Senden – Weißenhorn ist ein erstes Projekt auf dem langen Weg zu einem S-Bahn-System für und in der Region“, betont Ivo Gönner, Oberbürgermeister der Stadt Ulm.

Auch der Neu-Ulmer Landrat Erich Josef Geßner zeigt sich stolz, dass es der Region gelungen ist, dieses große Reaktivierungsprojekt im Freistaat auf die Füße zu stellen.

„Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Das wird die Standort- und Lebensqualität in unserer Heimat nochmals erhöhen“, so der Landrat.

Dazu trage auch bei, dass das Busangebot in der Region auf die neue Bahnlinie ausgerichtet werde.

„Durch unser neues Buskonzept profitieren von der Wiederaufnahme des Zugverkehrs auch Bürger, die nicht direkt an der Reaktivierungsstrecke wohnen“, erläutert Geßner.

Das sieht auch Minister Zeil so, der die Reaktivierung als ein Musterbeispiel für gute Zusammenarbeit zwischen der Region und dem Freistaat herausstellt.

StMWIVT, PM v. 14.06.2013