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StMF: Personal am Vermessungsamt Neustadt/Aisch wird nahezu verdoppelt

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Die Basis für jedes Bauprojekt in ganz Bayern, vom Kanal bis zur Brücke, liefern künftig Spezialisten der Vermessungsverwaltung von Neustadt a.d. Aisch aus.

„Die Bedeutung der Höhenmessung wurde gerade beim jüngsten Hochwasser sichtbar: Ohne genaue Höhendaten wären die Schäden noch größer.“, verdeutlichte Dr. Markus Söder, Finanzminister, die Aufgaben des Expertenteams „Höhenmessung Bayern“.

Das nahm am Freitag (28.6.) am Vermessungsamt Neustadt a.d. Aisch seine Arbeit auf.

Fünf Jahre nach der Gründung des jüngsten bayerischen Vermessungsamts Neustadt a.d. Aisch wird nach den Angaben von Söder das Personal auf 55 Personen fast verdoppelt. Das bisher am Landesamt für Vermessung und Geoinformation in München angesiedelte Expertenteam der Höhenmessung wird ab Juli von Neustadt a.d. Aisch aus für ganz Bayern zuständig sein.

Söder: „Es ist zukunftsweisend und praxisnah, die Höhenmessung direkt an einem Vermessungsamt anzusiedeln. Gleichzeitig wird eine Brücke zur Wissenschaft, der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, geschlagen“.

Bislang hätten die Vermessungsämter für das Grundbuch in zwei Dimensionen vermessen. Jetzt aber werden für Gebäude zusätzlich auch Höhenangaben hinterlegt. Hierfür würden exakte Höhenfestpunkte benötigt, die von den Experten mit modernster Technik ermittelt werden. Über ganz Bayern verteilt werden diese Höhenpunkte meist mit sichtbaren Metallbolzen in Gebäuden oder anderen festen Bauwerken (z.B. Brücken) markiert. Insgesamt gibt es in Bayern ca. 100.000 Höhenpunkte. Mit hochpräzisen Geräten können die Experten Höhenunterschiede sogar bis auf Bruchteile von Millimetern genau messen. Hierzu verwenden sie mit Strichcodes versehene Messlatten und Spezialgeräte, die diese Strichcodes dekodieren.

Ohne die Höhenmessung Bayern wäre nicht bekannt, wie hoch beispielsweise die Zugspitze ist. Häuslebauer bräuchten die Angaben zur Bestimmung der genauen Höhe von Bauwerken. Wichtig für Abstandsflächen und andere Vorgaben der Bauleitplanung sind zum Beispiel Angaben zum Straßenniveau. Exakte Höheninformationen seien auch erforderlich, um präventiv Maßnahmen gegen Überschwemmungen durchführen zu können. Auch im Kanal- und Leitungsbau seien Höhenunterschiede im Millimeterbereich notwendig, damit Abwässer auch wie geplant abfließen. Ingenieur, Bau- und Planungsunternehmen verwendeten dabei die Höhenreferenzpunkte der Vermessungsverwaltung, um dies sicher zu stellen. Höhenpunkte fließen auch direkt in Topographische Karten und Freizeitkarten ein. Sie sind deshalb eine wertvolle Hilfe für Wanderer und Radfahrer um abzuschätzen, wie anstrengend oder leicht eine geplante Wanderung oder Radtour wird.

Besucher des Vermessungsamts Neustadt a.d. Aisch können künftig Ergebnisse der digitalen Vermessung selbst erleben. Im Kundencenter zeigt unter anderem ein Flugsimulator Luftbilder von Bayern in höchster Auflösung in drei Dimensionen. Per Joystick kann damit virtuell hoch und tief über Bayern geflogen werden.

„Das besondere Einstandsgeschenk des ´TerraTrace-Flugsimulators´ wird eine Attraktion für das Kundencenter in Neustadt a.d. Aisch“, hob Söder hervor.

StMF, PM v. 28.06.2013