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StMWFK: Wissenschaftsminister Heubisch besucht Kinderradiologie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals

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Wissenschaftsminister Heubisch besucht heute die Kinderradiologie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, eine der größten Kinderradiologischen Abteilungen in Deutschland.

Die Kinderradiologie beschäftigt sich mit der speziellen Bildgebung bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen.

Heubisch: „Die Kinderradiologie stellt in jeder Hinsicht eine besondere Herausforderung dar: Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei zum Beispiel der Strahlenschutz. Die Kinderradiologie ist damit ein eindrucksvolles Beispiel für die speziellen Anforderungen, die sich bei der Behandlung von Kindern auf der Stufe der Supramaximalversorgung insgesamt stellen. Bei der Behandlung von Kindern müssen, insbesondere bei der radiologischen Bildgebung, die ganz individuellen altersbezogenen, physischen und psychischen Belange des kleinen Patienten berücksichtigt werden. Heute will ich mir ein Bild zur aktuellen Lage im Haunerschen Kinderspital verschaffen und mit den verantwortlichen Ärzten ins Gespräch kommen.“

Im Gegensatz zur Erwachsenenradiologie kann die überwiegende Anzahl der Aufnahmen in der Kinderradiologie nicht mit einer Belichtungsautomatik oder standardmäßig angefertigt werden. Die besonderen Anforderungen an eine „gute“ Kinderradiologie setzen neben einer Sonderausstattung an medizinischer Apparatur auch die spezielle Ausbildung und beständige Weiterbildung der Ärzte, der Medizinisch-Technischen Assistentinnen und Assistenten und der Kinderkrankenschwestern und -pfleger voraus. Die Abrechnung der besonders zeit- und kostenintensiven Behandlung erfolgt nach so genannten „diagnosebezogenen Fallgruppen“ („DRG – diagnosis related groups“), das heißt, nach Maßgabe eines durchschnittlichen betrieblichen Aufwands, der den konkreten Betreuungs- und Behandlungsaufwand unberücksichtigt lässt.

Heubisch kommentiert: „Hier herrscht ein Missstand vor, der dringend ausgeräumt gehört. Die universitären Kinderklinken sind ein Musterbeispiel für die ungenügende Abbildung der speziellen Behandlungskosten in der Universitätsmedizin. Eine adäquate und dem tatsächlichen Behandlungsaufwand angemessene Finanzierung muss gesichert sein, um die Versorgung von schwerstkranken Kindern nicht zu einem „unrentablen Geschäft“ für die Kliniken werden zu lassen. Ich setze mich daher aktiv und mit Nachdruck gegenüber dem Bundesgesetzgeber für einen „Systemzuschlag“ für die Universitätskliniken ein, wie ihn die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern bereits im April 2013 im Rahmen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz gefordert haben. Damit ist ein Sonderfonds gemeint, der wie in den Niederlanden die speziellen Belastungen der Universitätsklinika am „high end“ der Versorgungskette hinreichend vergütet.“

StMWFK, PM v. 12.08.2013