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StMWFK: Wissenschaftsministerium fördert neuen bayerischen Forschungsverbund zur IT-Sicherheit mit rund 3,5 Mio. Euro

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Zum 1. September 2013 richtet das Wissenschaftsministerium einen neuen interdisziplinären Forschungsverbund zum Thema „Sicherheit in hochgradig vernetzten IT-Systemen (ForSEC)“ ein. Dafür stellt der Freistaat knapp dreieinhalb Millionen Euro Fördermittel für vier Jahre bereit.

Wissenschaftsminister Heubisch: „Die Frage der Sicherheit von Informationstechnik ist heute aktueller denn je. Mit dem Forschungsverbund ForSEC machen wir in Bayern den nächsten Schritt und bearbeiten das Thema mit einem interdisziplinären, ganzheitlichen Ansatz. Der Verbund betrachtet den gesamten zyklischen IT-Sicherheitsprozess von der Prävention über die Abwehr von Angriffen bis hin zur Beweissicherung und Auswertung.“

In ForSEC werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Regensburg, Erlangen-Nürnberg, Passau sowie der TU München fachübergreifend zusammenarbeiten. Koordiniert wird der Forschungsverbund durch zwei Wissenschaftler vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Regensburg, Prof. Dr. Günther Pernul und Prof. Dr. Guido Schryen.

Die Forschungsgruppen in ForSEC haben sich konkrete Ziele gesetzt, zum Beispiel

  • höhere Sicherheit in Geräten: Mobile Endgeräte wie Smartphones und eingebettete vernetzte Systeme, zum Beispiel in Kraftfahrzeugen, haben zumeist keine „eingebaute“ Sicherheit, die sie vor Angriffen schützt. ForSEC entwickelt daher geräte- und systemorientiert Sicherheitsarchitekturen, die neben der Sicherheit auch den Datenschutz verbessern.
  • besserer Datenschutz im Internet: Facebook, Amazon und Twitter – ebenso wie die Anbieter anderer sozialer Netzwerke und Internetdienste – verwalten „digitale Identitäten“ ihrer Nutzer. Bei den vielfältigen Kennungen und Passwörtern verliert man jedoch schnell den Überblick. Resultat sind Probleme beim Datenschutz und die erhöhte Gefahr eines Identitätsdiebstahls. ForSEC entwickelt daher ein nutzerzentriertes Identitätsmanagement, das dem Nutzer eine integrierte und konsistente Sicht auf alle Teilidentitäten bietet sowie Anbieterunabhängigkeit und insgesamt einen besseren Schutz seiner Daten.
  • höhere Sicherheit in Energienetzen: Durch den Umbau von Energienetzen zu „Smart Grids“ entsteht ein kombiniertes Versorgungs- und Kommunikationsnetz, das über das Internet von den zentralen Energieversorgern bis zu den Endgeräten in den Haushalten reicht. So können sekundengenaue und detaillierte Sensordaten über den aktuellen Energieverbrauch erfasst und dieser auch über Steuerdaten beeinflusst werden. ForSEC entwickelt Sicherheitskonzepte, mit denen sich Angriffe auf die Stromversorgung vermeiden lassen und die Kundendaten zuverlässig geschützt werden.

Wissenschaftsminister Heubisch betont: „Ob in der Infrastruktur, in der Wirtschaft oder im sozialen Austausch: Hochgradig vernetzte IT-Systeme sind heute wichtiger Bestandteil fast aller gesellschaftlichen Bereiche. Den wachsenden Herausforderungen an die Systemsicherheit, die immer vom schwächsten Glied in der Kette bestimmt wird, kann nur interdisziplinär begegnet werden. Mit den gebündelten einschlägigen Kompetenzen in Bayern wird sich der Forschungsverbund ForSEC nun diesen Herausforderungen stellen.“

Weitere Informationen zu den bayerischen Forschungsverbünden unter: http://www.bayfor.org/de/geschaeftsbereiche/forschungsverbuende.php.

StMWFK, PM v. 23.08.2013