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StMAS: Zukünftig werden alle unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber in Jugendhilfeeinrichtungen betreut

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„Mir ist die Betreuung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern ein besonderes Anliegen. Es gibt in diesem Bereich eine Vielzahl von Handlungsfeldern. In dieser Legislaturperiode haben wir kontinuierlich die Betreuung der Jugendlichen in den Erstaufnahmeeinrichtungen ausgebaut und eine schnellere und bayernweite Verteilung eingeführt. Unbegleitete minderjährige Asylbewerber unter 16 Jahren werden in Bayern schon bisher ausschließlich in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht, aber auch der überwiegende Teil der über 16-Jährigen ist bisher schon dort untergebracht: Insgesamt befinden sich 95 Prozent aller unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber in Jugendhilfeeinrichtungen. Mein Ziel ist, dass auch die restlichen 5 Prozent Jugendhilfeangebote erhalten. Außerdem halte ich es für wichtig, alle unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber von Anfang an in speziellen Erstaufnahmeeinrichtungen unter dem Dach der Jugendhilfe zu betreuen“, so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer heute in München

Um diese Maßnahmen zu entwickeln und zu begleiten, hat Sozialministerin Haderthauer ein fachliches Diskussionsforum geschaffen, das den Ist-Stand der Versorgungssituation analysiert hat und erörtert, wie eine Weiterentwicklung aussehen könnte. Alle Beteiligten konnten ihre Ideen und Konzeptvorstellungen einbringen und zur Diskussion stellen. Die zentrale Empfehlung war, dass alle unbegleiteten Minderjährigen in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht werden sollen. Zu dem For.UM wurden unter der Leitung des Sozialministeriums die Wohlfahrtsverbände, Leistungsanbieter, zuständige Behörden und Interessengruppen eingeladen.

„Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Vorschläge des For.UMs schnellstmöglich umgesetzt werden. Dazu appelliere ich an die für die Jugendhilfe zuständigen Landkreise und Kommunen, die dafür erforderlichen Jugendhilfeeinrichtungen zu schaffen. Sobald geeignete Alternativen entstanden sind, können die Aufnahmeeinrichtungen für unbegleitete minderjährige Asylbewerber in München und Zirndorf geschlossen werden. Das soll möglichst zum Jahreswechsel, spätestens aber im ersten Quartal nächsten Jahres geschehen. Um diesen Prozess zu begleiten, stehen für 2013 und 2014 jeweils 400.000 Euro zur Unterstützung der Kommunen zur Verfügung“, so die Ministerin abschließend.

Derzeit kommen mit Abstand die meisten unbegleiteten Minderjährigen aus Afghanistan. Aber auch aus Somalia und Syrien kommen verstärkt unbegleitete Minderjährige nach Bayern. Gingen im Jahr 2011 in Bayern 458 unbegleitete Minderjährige zu, erhöhte sich diese Zahl im Jahr 2012 auf 558 Jugendliche. Für das laufende Jahr zeichnet sich ein ähnlich hoher Zugang ab.

StMAS, PM v. 26.08.2013