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Staatskanzlei: Kultusminister Spaenle zu den Vorbereitungen für das Schuljahr 2013/2014

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„Unterricht für 1,7 Millionen Schülerinnen und Schüler gesichert / Ganztagsangebote werden deutlich ausgeweitet und Schulstandorte stabilisiert / Optimale Bildungsbedingungen in Stadt und Land“

Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr 2013/2014 sind laut Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle weitgehend abgeschlossen. Dies stellte Spaenle heute in der Sitzung des Ministerrats an Beispielen zusammenfassend dar.

Spaenle: „Die notwendigen Lehrkräfte sind eingestellt, wir können die Ganztagsangebote deutlich ausweiten und viele Schulstandorte sichern. Mein Kernanliegen ist es, allen Schülerinnen und Schülern optimale Chancen zur Entfaltung zu geben sowie in der Stadt und auf dem Land vergleichbare Lebens- und Bildungsbedingungen sicherzustellen.“

Im neuen Schuljahr sei der Unterricht für die rund 1,7 Millionen Schülerinnen und Schüler, davon 1,3 Millionen an allgemeinbildenden Schulen und rund 400.000 an beruflichen Schulen, gesichert. Das Betreuungsverhältnis zwischen Lehrkräften und Schülern konnte bereits zum vergangenen Schuljahr auf 14,0 Schüler pro Lehrer gesenkt werden. Vor zehn Jahren lag es noch bei einem Lehrer pro 17,2 Schülerinnen und Schüler. Das ist ein klarer Beleg für die Investitionen des Freistaats in Bildung. Allein für die Grund- und Mittelschulen hat der Freistaat Bayern 2.426 Lehrkräfte, 58 Förderlehrer und 212 Fachlehrer unbefristet eingestellt; 348 Lehrkräfte sind es für die Förderschulen, 275 für die Realschulen und knapp 800 für die Gymnasien. 332 Planstellen seien zudem für die beruflichen Schulen besetzt worden.

Spaenle: „Im Ausbau der individuellen Förderung kommen wir in Bayern im neuen Schuljahr ein gutes Stück voran.“

Bei dieser Aussage verwies der Minister auf den konsequenten Ausbau von Ganztagsangeboten auf künftig rund 83 Prozent der allgemein bildenden Schulen der Primarstufe und der Sekundarstufe I (bisher 78 Prozent). Neben dieser Erhöhung der Anzahl konnten erstmals auch Förderschulen mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen, Hören oder Sprache berücksichtigt werden.

Mehr Schulen mit dem Profil Inklusion

Auch beim gemeinsamen Unterricht und Schulalltag von jungen Menschen mit und ohne besonderen Förderbedarf, der Inklusion, kommt der Freistaat weiter. So kann etwa die Anzahl der Schulen mit dem Schulprofil Inklusion von bisher 86 auf nun rund 110 Schulen gesteigert werden. Dazu werden 100 zusätzliche Lehrerplanstellen bereitgestellt.

Durch die Ausweitung der Anzahl der Vorklassen für Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss an Fachoberschulen von bisher 33 auf nun 40 werde die Durchlässigkeit weiter verbessert. Die Schülerinnen und Schüler, die zuvor vor allem eine Mittel- und Wirtschaftsschule besucht hatten, bereiten sich in der Vorklasse auf den Besuch der Fachoberschulen vor.

„Mein Ziel ist: Die Schüler sollen nach einem ersten oder auch schon zweiten Abschluss ihren Bildungsweg fortsetzen können – begabungs- und interessenorientiert“, so Minister Spaenle.

Ein vergleichbares Angebot an den Gymnasien, die Einführungsklassen, werde fortgesetzt, die Anzahl der Klassen liege bei weiterhin knapp 100.

„Wir wollen selbständige Grundschulen erhalten“

Die Herausforderung, den Unterricht für die Schülerinnen und Schüler trotz rückläufiger Schülerzahlen gerade in Nord- und Ostbayern möglichst wohnortnah zu erhalten, beantwortet Kultusminister Spaenle unter anderem mit einem Demographiezuschlag von 60 Lehrerplanstellen für sehr kleine Grundschulen und mit dem Instrument der Mittelschulverbünde. Zum neuen Schuljahr haben sich 864 kleine Mittelschulen zu 286 Mittelschulverbünden zusammengeschlossen. Ferner bestehen 47 eigenständige Mittelschulen. Angesichts des geänderten Bildungsverhaltens werden zum neuen Schuljahr unter anderem vier Gymnasien und sieben berufliche Schulen errichtet. Sechs Realschulen werden eigenständig.

Jeder Schüler erhält die Zeit, die er benötigt

„Jeder Schüler erhält die Zeit, die er benötigt, um sein Bildungsziel zu erreichen“, begründet der Minister die Ausweitung des Modellversuchs Flexible Grundschule von derzeit 80 auf künftig 89 Standorte sowie die Übertragung seines Konzepts der individuellen Lernzeit auch auf die Gymnasien.

Er konkretisiert: „Auf der Grundlage eines pädagogischen Frühwarnsystems bieten wir den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Förderangebote an, die Schulen erarbeiten hier eigene auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmte Konzepte. Diese können von Blockseminaren und Lerncoaches bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr im Gymnasium ab 2013/2014 reichen.“

Im Doppelhaushalt 2013/2014 hat der Freistaat dafür im Durchschnitt je nach Größe des einzelnen Gymnasiums eine halbe Lehrerstelle vorgesehen.

Abschließend betonte Kultusminister Spaenle die enge Zusammenarbeit zwischen Freistaat Bayern und Kommunen. Als Beispiel fügte er an:

„45 kreisfreie Städte und Landkreise haben bereits im ersten Jahr meine Initiative, vor Ort eine Bildungsregion zu gestalten und auf diesem Weg die Bildungs- und Ausbildungschancen für die jungen Menschen weiter zu verbessern, aufgegriffen.“

Unmittelbar vor dem Schulbeginn wird Kultusminister Spaenle – wie gewohnt – ausführliche Daten und Fakten zu den Neuerungen im Schuljahr 2013/2014 vorlegen.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, PM v. 27.08.2013