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StMF: Modellhaftes Pilotprojekt zur Klimaforschung im Ettaler Königsschloss

Söder: Modernste Umwelttechnik sorgt für langfristigen Erhalt von Schloss Linderhof

Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter und fast 500.000 Besucher im Jahr schaffen in Schloss Linderhof ein Mikroklima, das die empfindlichen Oberflächen der historischen Substanz angreift.

„Zum Schutz der einzigartigen Kulturgüter im Königsschloss soll jetzt modernste Technik erprobt werden. Dieses Zusammenwirken von technischer Innovation und verantwortungsvollem Umgang mit unserem kulturellen Erbe zeichnet gerade Bayern seit jeher aus“, so Finanzminister Dr. Markus Söder, zum Start eines Pilotprojektes, mit dem eine neuartige, energiesparende Lüftungsanlage im Schloss erprobt wird.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat im August 220.000 Euro zur Förderung dieses Projekts der Bayerischen Schlösserverwaltung genehmigt. Der Förderbeitrag sei eine Auszeichnung für die hervorragende Arbeit, die im Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung geleistet werde.

Ab Anfang September werden in Linderhof neuartige Verfahren zum konservatorischen Monitoring des Schlosses eingesetzt. Dabei kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Dreidimensional aufzeichnende Scanner, 3D-Mikroskope und digitale Spiegelreflexkameras werden miteinander gekoppelt. Minimale Veränderungen der sensiblen Oberflächen können so zum frühestmöglichen Zeitpunkt erkannt werden. Parallele Klimamessungen überprüfen die Auswirkungen der neuen Lüftungsanlage. Diese wird ohne größere bauliche Eingriffe unter Ausnützung der bereits vorhandenen Kaminschächte und Installationen möglichst energiesparend und substanzschonend eingerichtet werden. Bisher fehlte eine entsprechende Lüftungsanlage in Linderhof. Frischluft erhielten die Räume im Schloss nur durch das Öffnen von Fenstern und Türen. Die durch das detaillierte Monitoring gewonnenen Kenntnisse über die Auswirkungen der Klimaregulierung auf den Erhalt der wertvollen Bausubstanz und die darin verwahrten Kunstgegenstände lassen sich in der Folge auch auf andere Objekte der Bayerischen Schlösserverwaltung übertragen.

StMF, PM v. 29.08.2013