Gesetzgebung

StMAS: Teilzeitanspruch wird zu oft zum Bumerang – Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz in Magdeburg

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„Eine Teilzeitbeschäftigung nach der Familienpause ist besonders für Mütter oftmals eine gute Möglichkeit, um Familie leben zu können und dennoch im Beruf zu bleiben. Zu oft aber wird aus der anfangs willkommenen Reduzierung eine Sackgasse, weil es nicht gelingt, wieder Vollzeit zurückzukehren. So arbeiten in Deutschland viel zu viele Mütter unfreiwillig in Teilzeit. Der Anspruch auf familienbedingte Teilzeit, einst als Chance für junge Familien eingeführt, darf Jahre später nicht zum Bumerang werden. Deshalb möchte ich für Fälle der familienbedingten Teilzeit einen Rechtsanspruch auf Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung einführen. Einen entsprechenden Antrag auf Änderung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes wird Bayern auf der morgigen Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz stellen. Ich kann nur hoffen, dass sich alle Länder meinem Vorschlag anschließen. Denn mit der geplanten Änderung verbessern wir ganz konkret die Rahmenbedingungen für Familien in Deutschland: Frauen und Männer können auf diese Weise familienbedingt ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne gleichzeitig das Risiko eingehen zu müssen, sich damit auf Dauer in eine Sackgasse zu manövrieren. Denn klar ist: ein höheres Einkommen bedeutet nicht nur finanzielle Sicherheit hier und heute, sondern auch im Alter“, so Bayerns Gleichstellungs- und Frauenministerin Christine Haderthauer mit Blick auf die diesjährige Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz am 5. September in Magdeburg.

Haderthauer weiter: „Mit einer Gesetzesänderung ist es aber noch lange nicht getan! Auch die Unternehmen sind am Zug. Sie müssen lernen, dass Teilzeit und die Wahrnehmung von verantwortungsvollen Aufgaben in vielen Bereichen sehr wohl miteinander vereinbar sind. Gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung müssen Arbeitgeber alle Beschäftigungspotenziale heben. Deshalb appelliere ich an alle Arbeitgeber: Nutzen Sie das Potenzial der Teilzeitbeschäftigten und decken Sie ihren Fachkräftebedarf durch eine moderne, lebensphasenorientierte Personalpolitik. Denn in einer flexiblen, zukunftsorientierten und familienfreundlichen Arbeitswelt darf die Übernahme familiärer Betreuungsaufgaben nicht zum Karrierekiller werden.“

StMAS, PM v. 04.09.2013