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StMUG: Vergessende werden nicht vergessen – Bayern stärkt Versorgung von Demenzpatienten

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Welt-Alzheimer-Tag: Bis zu 180.000 Demenzpatienten im Freistaat

In Bayern leiden bis zu 180.000 Menschen an Demenz, zwei Drittel davon an der Alzheimer-Demenz. Bis 2030 wird sich diese Zahl fast verdoppeln. Dies betonte der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber anlässlich des morgigen Welt-Alzheimer-Tags (21. September).

„Das schleichende Vergessen ist eine menschliche Tragödie für die Patienten und deren Angehörige – und ein klarer Handlungsauftrag an die Politik. Unser Ziel ist es, die hochwertige und wohnortnahe Versorgung Demenzkranker weiter zu verbessern. Dabei setzen wir klare Schwerpunkte und haben bereits durch viele Maßnahmen eine Verbesserung der Versorgung erreicht“, so Huber.

Das Bayerische Gesundheitsministerium hat bereits im Jahr 2011 das Konzept „20 Empfehlungen für Krankenhausträger zur Betreuung von demenzkranken Menschen im Allgemeinkrankenhaus“ erstellt. Es gilt, die stationäre Versorgung von Demenzkranken im Krankenhaus und in Einrichtungen der geriatrischen Rehabilitation besser auf die besonderen Bedürfnisse von Demenzpatienten auszurichten, etwa durch gezielte Schulung der Ärzte und Pflegekräfte, Verbesserung der Diagnostik und Behandlung oder kompetente Beratung und Unterstützung der Angehörigen.

„Wir lassen die Menschen und ihre Angehörigen mit ihrem Schicksal nicht allein. Die Menschen brauchen eine passgenaue Behandlung und Betreuung – das medizinisch Mögliche und das menschlich Machbare“, sagte Huber.

Daher unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium auch mobile Reha-Teams, die zu den Betroffenen nach Hause kommen, mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 25.000 Euro pro Team. Außerdem soll die Versorgung Betroffener durch eine intensivierte Forschung verbessert werden. Deshalb wird die Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsversorgungsforschung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit das Thema Demenz wissenschaftlich untersuchen. Zudem sollen alle medizinischen und sozialpflegerischen Berufsgruppen für das Thema sensibilisiert und qualifiziert werden. Darüber hinaus werden verschiedene Projekte gefördert, um die stationäre Versorgung zu verbessern, zum Beispiel „Perioperative Delirprophylaxe“ am Klinikum Neumarkt i.d. Opf. Das Projekt „Demenzsensible Architektur“ erarbeitet Lösungsansätze für die Um- und Neugestaltung von Räumlichkeiten und Einrichtungen, die für demenzkranke Patienten relevant sind. Auch ein Projekt der Deutschen Alzheimergesellschaft erarbeitet konkrete und umsetzbare Maßnahmen für den Klinikalltag von Demenzpatienten.

Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.stmug.bayern.de/gesundheit/krankenhaus/behandlungszentren/geriatrie/index.htm.

StMUG, PM v. 20.09.2013