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Staatskanzlei: Ministerrat gedenkt des 75. Jahrestags der Reichspogromnacht

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Zu Beginn seiner Sitzung gedachte der Ministerrat des 75. Jahrestags der Reichspogromnacht. Ministerpräsident Seehofer gab die folgende Erklärung ab:

„Am 9. November begehen wir einen bedeutenden Gedenktag: 75 Jahre Reichspogromnacht. Ein Anlass innezuhalten und zurückzublicken.

Verwüstete Geschäfte, zertrümmerte Wohnungen, brennende Synagogen. Am 9. November 1938 hat der entfesselte braune Mob tausende deutsche Juden gedemütigt und misshandelt. Hunderte wurden umgebracht oder begingen voller Verzweiflung Selbstmord. Diese Welle der braunen Gewalt fand vor aller Augen, auf „offener Bühne“ statt. Der 9. November war das Fanal zum Mord an den europäischen Juden.

Die Pogromnacht steht für den Versuch der Nationalsozialisten, das jüdische Leben in unserer Heimat für immer zu vernichten. Gottlob ist dieser Versuch gescheitert. 75 Jahre später blüht das jüdische Leben in Bayern wieder. Wachsende Gemeinden, neue Synagogen, lebendige Gemeindezentren – für diesen Beweis von Vertrauen und Freundschaft können wir unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern von Herzen dankbar sein.

Die schrecklichen Bilder der Pogromnacht haben sich in unser Gedächtnis eingebrannt. Unsere Erinnerung mündet in ein kraftvolles „Nie wieder!“ Das sind wir den Opfern, ihren Angehörigen und uns selbst schuldig. Nie wieder werden wir zulassen, dass menschenverachtende Lehren in Bayern die Oberhand gewinnen. 65 rechtsextreme Gewalttaten hat der Verfassungsschutz im letzten Jahr gezählt. Das sind 65 zu viel!

Ich bin dankbar für das „Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen“, das Hasspredigern entschieden entgegentritt.

Unser Motto lautet: Null-Toleranz gegen Rechtsextreme, für das Verbot der NPD!“

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, PM v. 06.11.2013