Aktuelles

StMBKWK: Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November in München

©pixelkorn - stock.adobe.com

Minister Spaenle: „Erinnerung an den 9. November 1938 erfüllt uns mit großem Schmerz, tiefer Trauer und grenzenloser Scham – Wir müssen aktiv für Menschenrechte und gegen Ausgrenzung eintreten – ‚Nie wieder‘ ist unser Auftrag“

„Mit großem Schmerz, tiefer Trauer und grenzenloser Scham erfüllt uns die Erinnerung an den 9. November 1938“, betonte Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle bei der Gedenkveranstaltung an die Opfer der Reichspogromnacht in München.

Er plädierte als Lehre aus dem „Zivilisationsbruch“ unter der Herrschaft des Hakenkreuzes dafür: „Wir müssen aktiv für Menschen und gegen Ausgrenzung eintreten. Das ,Nie Wieder’ ist unser Auftrag.“

Dr. Spaenle nahm an der Gedenkfeier auch in Vertretung für Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer teil.

„Völlig grundlos sind Menschen“, so der Minister, „zu Opfern einer menschenverachtenden Ideologie und brutaler Übergriffe geworden“.

Etwa 400 Menschen jüdischen Glaubens waren im damaligen Deutschland allein am 9. November 1938 oder im unmittelbaren zeitlichen Umfeld ermordet oder in die Selbsttötung getrieben worden. Über 1.400 Synagogen, Gebetshäuser und jüdische Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe sind zerstört worden – eine Bilanz des Grauens, das im deutschen Namen von den Schergen des Dritten Reichs initiiert worden war.

„Diese Verbrechen sind öffentlich geschehen, nur in wenigen Ausnahmefällen hat sich Widerstand gegen diesen Abstieg Deutschlands in die menschenverachtende Barbarei geregt“, so der Minister.

Für den Historiker Dr. Spaenle stellen die Pogrome am und um den 9. November 1938 eine weitere Eskalationsstufe in Ausgrenzung, Benachteiligung und schließlich systematischer Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens im Machtbereich der Nationalsozialisten dar. Am Ende der menschenverachtenden Entwicklung stand die Ermordung von rund sechs Millionen Menschen – der „systematische Massenmord an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten“.

In München selbst war am 9. November gegen 23 Uhr die Ohel Jakob Synagoge in Brand gesetzt worden. Darauf folgten die Zerstörung und Brandschatzung jüdischer Geschäfte, Wohnungen und der Synagoge in der Reichenbachstraße, beschrieb der Minister die dramatischen Fakten, die als Beispiel für „die größte Tragödie unserer Zeit“ stehen.

„Die Untaten der Nazis und die Täter dürfen nicht in Vergessenheit geraten, der Opfer muss gedacht werden“, ist für Minister Spaenle wichtig.

Mit Blick auf die Zukunft haben für ihn die Bürgerinnen und Bürger die besondere Verantwortung dafür, aktiv für die Menschenrechte einzutreten und wachsam zu sein gegenüber allen Versuchen, Menschen auszugrenzen und die Menschenrechte mit Füßen zu treten. Dabei komme den Familien und den Schulen in der Erziehung und Bildung zu Werten und zur Demokratie eine wichtige Aufgabe zu.

StMBKWK, PM v. 09.11.2013