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StMBKWK: Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle zur Bildungspolitik in den kommenden fünf Jahren

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Weiterentwicklung unter den Prinzipien Qualität und Gerechtigkeit – keine Schulstrukturreformen

„Bayern setzt den erfolgreichen Weg in der Bildung der jungen Menschen konsequent fort“, betonte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle heute vor dem Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags.

Er stellte die Schwerpunkte für die kommenden fünf Jahre vor.

„Unter den Prinzipien von Qualität und Gerechtigkeit werden wir das Schulwesen behutsam weiterentwickeln und es fit machen für die Anforderungen der Zukunft. Denn wir wollen unseren jungen Menschen die bestmögliche Bildung mitgeben – ganzheitlich, fundiert und unabhängig vom Elternhaus“, so der Minister.

Jedes Kind und jeder Jugendliche solle nach seinen Begabungen und Interessen ein für ihn passendes Schulangebot vorfinden. Dies könne nur das differenzierte Bildungswesen mit mehreren Schularten gewährleisten, die individuelle Bildungsangebote aufweisen und vielfältige Wege zu einem erfolgreichen Bildungsabschluss ermöglichen.

Keine Strukturreform geplant

Großen Reformen erteilte Minister Spaenle eine Absage:

„Grundlegende Eingriffe in die Schulstruktur wird es in den kommenden fünf Jahren nicht geben. Denn die Lehrkräfte an den Schulen brauchen einen verlässlichen Rahmen und die nötige Ruhe, um sich auf ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu konzentrieren.“

Behutsame Weiterentwicklung

Das Ziel sei, so der Minister, den bisher beschrittenen Weg weiterzugehen und vor allem die individuelle Förderung der jungen Menschen weiter auszubauen. Dazu gehöre auch, den jungen Menschen individuelle Lernzeit anzubieten.

„Ich möchte den Kindern und Jugendlichen die Zeit geben, die sie für ihr persönliches Bildungsziel brauchen“, betonte Ludwig Spaenle.

Dabei spiele die Ausweitung der Flexiblen Grundschule ebenso eine Rolle wie die zusätzlichen Förderangebote am Gymnasium und der konsequente Ausbau der Ganztagsschulen an allen allgemein bildenden Schularten.

„Bis 2018 soll jede Schülerin und jeder Schüler bis 14 Jahre ein Ganztagsangebot wahrnehmen können“, erklärte Ludwig Spaenle.

Eine Weiterentwicklung hin zur mehr Kompetenzorientierung bedeutet die neue Lehrplangeneration, die derzeit entwickelt wird. Zunächst soll der neue Lehrplan der Grundschule „LehrplanPLUS“ ab dem Schuljahr 2014/2015 sukzessive für die vier Jahrgangsstufen eingeführt werden. Er soll auch gewährleisten, dass die Lehrpläne der weiterführenden Schulen nahtlos an die Inhalte der Grundschule anschließen können.

Gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen

„Bildung bei den Menschen lassen, Bildung zu den Menschen bringen“, fasste Minister Spaenle seinen Leitsatz zusammen, mit dem er der großen Herausforderung der demographischen Entwicklung begegnen will.

Dazu gehört für ihn, gleichwertige und wohnortnahe Bildungsangebote auf dem Land und in der Stadt sicherzustellen und weiterzuentwickeln. Den bestehenden rechtlich selbständigen Grundschulen mit insgesamt 26 Schülern will der Minister eine Bestandsgarantie geben.

Auch die Integration der jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte oder die Inklusion, den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf, will Minister Spaenle in den kommenden Jahren weiter verstärkt in den Blick nehmen:

„Wir gehen diese Herausforderungen weiter an.“

„Lebensbogen der jungen Menschen mitgestalten“

In seiner Aufgabe als Bildungs- und Wissenschaftsminister sieht Ludwig Spaenle eine besondere Chance, die jungen Menschen auf ihrem Bildungsweg umfassend zu begleiten, die „Bildung im Lebensbogen mitzugestalten“. So sei eine Förderung von der Grundschule und den weiterführenden Schulen über die Berufliche Bildung, das Studium bis hin zur Erwachsenenbildung möglich. Übergänge könnten noch besser begleitet werden, erklärte Minister Spaenle. Auch die Begabtenförderung könne in einem umfassenden Ansatz weiterentwickelt werden.

StMBKWK, PM v. 28.11.2013