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StMGP: Palliativmedizinische Dienste in den Kliniken Forchheim und Main-Spessart anerkannt / Nein zu aktiver Sterbehilfe

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Huml: Neues Angebot verbessert die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender in Ober- und Unterfranken

Bayern baut die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen weiter aus und setzt damit ein klares Signal für mehr Menschlichkeit und gegen die aktive Sterbehilfe. Dies betonte die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml anlässlich der Aufnahme der palliativmedizinischen Dienste am Klinikum Forchheim und am Klinikum Main-Spessart in Marktheidenfeld in den bayerischen Krankenhausplan.

Huml unterstrich: „Bayern sagt ,Nein!‘ zu aktiver Sterbehilfe und ,Ja!‘ zum Leben – mit einem umfassenden Palliativ- und Hospizkonzept. Wer die Wärme, Anteilnahme und auch die Spitzenversorgung in der Palliativmedizin erlebt, der fühlt sich bestens umsorgt. Ich bin persönlich erschüttert, dass andere EU-Länder jetzt sogar Kindern Sterbehilfe anbieten wollen.“

Belgien hatte sich in den vergangenen Tagen dafür ausgesprochen, die aktive Sterbehilfe, wie sie bereits für Erwachsene möglich ist, nun auch auf Kinder auszuweiten.

Bayern hat bereits im Jahr 2011 das bundesweit erste Rahmenkonzept zur Hospiz- und Palliativversorgung erarbeitet. Die palliativmedizinischen Dienste sind ein wichtiger Eckpfeiler dieses Konzepts. In Ober- und Unterfranken werden die palliativmedizinischen Dienste am Klinikum Forchheim und am Klinikum Main-Spessart laut Ministerin Huml die Versorgung Schwerstkranker und sterbender Menschen weiter verbessern.

Huml: „Es ist mir ein persönliches Anliegen, ein Leben in Würde und ohne Schmerzen bis zuletzt zu ermöglichen. Die palliativmedizinischen Dienste sind unverzichtbar. Patienten werden in ihrer letzten Lebensphase nicht nur medizinisch versorgt, sondern auch therapeutisch betreut.“

Palliativmedizinische Dienste versorgen schwerstkranke Patienten auf allen Stationen des Krankenhauses. Das Team besteht aus Ärzten, Pflegekräften und Sozialpädagogen, die in der Betreuung Schwerstkranker speziell geschult sind. In die Betreuung sind zusätzlich Therapeuten und Seelsorger eingebunden.

Huml: „Dieser persönliche Aspekt ist mir sehr wichtig – er bedeutet für die Patienten und deren Angehörige eine wertvolle Entlastung in dieser schwierigen Zeit. Wir wollen die Palliativversorgung deshalb flächendeckend weiter ausbauen.“

Der Freistaat unterstützt seit Jahren den Aufbau der Palliativversorgung im stationären und ambulanten Bereich. 2006 wurde ein Fachprogramm zur Palliativversorgung in Krankenhäusern aufgelegt. Dieses sieht klare Qualitätskriterien für die Anerkennung und Aufnahme stationärer palliativmedizinischer Einrichtungen in den Krankenhausplan vor. In Bayern gibt es derzeit 89 Krankenhäuser mit einem palliativmedizinischen Angebot: 48 Krankenhäuser mit Palliativstation, davon fünf Krankenhäuser mit Palliativstation und palliativmedizinischem Dienst. An 41 Kliniken wurde ausschließlich ein palliativmedizinischer Dienst eingerichtet. Zudem fördert Bayern den Aufbau spezialisierter ambulanter Palliativ-Teams (SAPV) mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 15.000 Euro pro Team. 100.000 Euro stehen auch 2014 bereit, um den flächendeckenden Ausbau dieser SAPV-Teams voranzubringen. Inzwischen kümmern sich bereits 27 SAPV-Teams um die speziellen Belange der Patientinnen und Patienten.

Informationen gibt es auch unter: http://www.stmgp.bayern.de/palliativmedizin/index.htm.

StMGP, PM v. 30.12.2013