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Staatskanzlei: Leistungen und Impulse der Bayerischen Staatsregierung fĂŒr die Kommunen

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MinisterprĂ€sident Horst Seehofer: „Kommunen sind Garanten fĂŒr BĂŒrgernĂ€he und soziales Miteinander – Bayern unterstĂŒtzt seine Kommunen mit zahlreichen Maßnahmen“

Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung ĂŒber die Situation der bayerischen Kommunen beraten und die Leistungen und Impulse der Bayerischen Staatsregierung erörtert. Schon in seiner RegierungserklĂ€rung hatte MinisterprĂ€sident Horst Seehofer betont, dass die StĂ€rkung der Kommunen eine wichtige Ausformung des Heimatgedankens sei.

Der MinisterprĂ€sident: „Die Kommunen sind als Garanten fĂŒr Selbstverwaltung, BĂŒrgernĂ€he, soziales Miteinander und Transparenz der Grundpfeiler unseres Staatswesens. Fortschritt und Wohlstand sind von intakten, lebensfĂ€higen Kommunen abhĂ€ngig. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es daher vordringliches Ziel, StĂ€dte, Gemeinden und Kreise als Wirtschafts- und Wohnstandort zu stĂ€rken und die kulturelle Vielfalt zu bewahren.“

Der Staatsregierung sei es wichtig, den Kreisen, StÀdten und Gemeinden stets als Partner auf Augenhöhe zu begegnen.

„Deshalb war die Aufnahme einer Garantie der angemessenen finanziellen Ausstattung der Gemeinden in die Bayerische Verfassung fĂŒr uns nur konsequent. Und das waren keine leeren Worte: Mit dem höchsten Kommunalen Finanzausgleich aller Zeiten haben wir ein Ausrufezeichen gesetzt fĂŒr nachhaltige kommunale Finanzen“, so der MinisterprĂ€sident.

Auch darĂŒber hinaus unterstĂŒtze der Freistaat seine Kommunen durch ein enorm breites BĂŒndel von Maßnahmen. Die einzelnen Kabinettsmitglieder gaben einen Überblick ĂŒber Beispiele, wie die Bayerische Staatsregierung die Kommunen als Fundament des Staates weiter stĂ€rken:

Innenminister Joachim Herrmann: “Bayerische Kommunen fĂŒr Funktionieren unseres Staatswesens von entscheidender Bedeutung – UnterstĂŒtzung vor allem bei BewĂ€ltigung des demografischen Wandels“

„Die Bayerischen Kommunen sind fĂŒr das Funktionieren unseres Staatswesens von entscheidender Bedeutung“, so Innenminister Joachim Herrmann. „Daher unterstĂŒtzt sie das Staatsministerium des Innern, fĂŒr Bau und Verkehr mit zahlreichen Maßnahmen. Ein zentrales Thema ist dabei die BewĂ€ltigung der Folgen des demografischen Wandels.“

Wohnraum- und StÀdtebauförderung

„Die Bayerische Staatsregierung bekennt sich zu ihrer Verantwortung fĂŒr die Wohnraumversorgung. Deshalb unterstĂŒtzen wir sowohl die Kommunen in den VerdichtungsrĂ€umen als auch im lĂ€ndlichen Raum und nicht zuletzt die HochschulstĂ€dte“, so Herrmann.

Bereits im MĂ€rz 2013 hatte die Bayerische Staatsregierung fĂŒr 2014 eine Aufstockung der Wohnraumfördermittel um 50 Millionen Euro auf 260 Millionen beschlossen. Gleichfalls wurden die Mittel fĂŒr die Förderung der Studentenwohnungen um zehn Millionen Euro auf 27 Millionen Euro erhöht.

Herrmann: „2014 muss zum Jahr des Wohnungsbaus in Bayern werden. Wir mĂŒssen in Bayern wieder jĂ€hrlich auf 70.000 neu gebaute Wohnungen kommen.“

Zur Sicherung gleichwertiger LebensverhĂ€ltnisse und zur BewĂ€ltigung des wirtschaftsstrukturellen und demografischen Wandels wird die Bayerische Staatsregierung die StĂ€dtebauförderung verstĂ€rken. 2013 standen dafĂŒr ĂŒber 140 Millionen Euro zur VerfĂŒgung. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ist eine schrittweise Anhebung der StĂ€dtebaufördermittel des Bundes auf 700 Millionen Euro vorgesehen. Die fĂŒr die Erhöhung des bayerischen Anteils benötigten Kofinanzierungsmittel sind fĂŒr den Nachtragshaushalt 2014 angemeldet.

Förderung des kommunalen Straßenbaus

Der kommunale Straßenbau wurde 2013 mit rund 144 Millionen Euro aus dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) und rund 30 Millionen Euro aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) gefördert. Die HaushaltsansĂ€tze fĂŒr das Jahr 2014 sind gleich hoch.

Verkehr

Herrmann: „Der Erhalt, der Ausbau und die bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur werden ein Schwerpunkt der neuen Legislaturperiode sein. Denn um MobilitĂ€t zu garantieren, ist eine dauerhafte, verlĂ€ssliche Finanzierung aller VerkehrstrĂ€ger unerlĂ€sslich.“

FĂŒr den Doppelhaushalt 2015/2016 soll auf bayerischer Ebene ein Planungskostenbudget aus Landesmitteln eingerichtet werden, mit dem gezielt prioritĂ€re Schienenprojekte im Freistaat geplant werden können. Außerdem arbeitet die Staatsregierung gemeinsam mit den Bahnunternehmen daran, das Netz der Bahnhöfe und Haltepunkte im Freistaat Bayern zu verdichten. Seit der Übernahme der Verantwortung fĂŒr den Schienenpersonennahverkehr durch den Freistaat im Jahr 1996 konnten bereits 56 neue Bahnstationen in Bayern eröffnet werden.

Die Landkreise und kreisfreien StĂ€dte sind fĂŒr den allgemeinen öffentlichen Nahverkehrs mit Bussen, U- und Straßenbahnen zustĂ€ndig. Der Freistaat Bayern unterstĂŒtzte sie dabei 2013 mit rund 61 Millionen Euro. 2014 sind 51,3 Millionen Euro im Staatshaushalt veranschlagt. Außerdem stellt der Freistaat Mittel fĂŒr die Verbesserung der baulichen Infrastruktur und fĂŒr die Beschaffung neuer Fahrzeuge des ÖPNV dieses Jahr 83 Millionen Euro fĂŒr Maßnahmen zur Förderung nach dem BayGFVG und 67 Millionen Euro fĂŒr die KomplementĂ€rfinanzierung nach dem FAG bereit. Großprojekte des Öffentlichen Personennahverkehrs (ĂŒber 50 Millionen Euro) unterstĂŒtzt das GVFG-Bundesprogramm noch bis 2019.

Herrmann: „Die Fortsetzung dieses Programms ĂŒber 2019 hinaus ist fĂŒr die Planungssicherheit vieler Projekte in Bayern unbedingt erforderlich. Deshalb hat die Entscheidung ĂŒber die Fortsetzung des Bundesprogramms fĂŒr die Staatsregierung höchste PrioritĂ€t.“

Sonderinvestitionsprogramm ‚Bayern barrierefrei 2023‘ – Bau und Verkehr

Um das Ziel ‚Bayern barrierefrei 2023‘ zu erreichen, wird die Oberste Baubehörde ein eigenstĂ€ndiges Modul fĂŒr die Bereiche Bau und Verkehr einbringen. Dieses soll baulichen Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung des öffentlichen Raumes anstoßen, unterstĂŒtzen und fördern.

Herrmann: „Bei diesem Modul geht es nicht nur um unseren staatlichen ZustĂ€ndigkeitsbereich, wie Staatsstraßen oder den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen, sondern auch um ein Förderprogramm zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum fĂŒr Kommunen und private ÖPNV-Betreiber.“

Das Modul soll zum Doppelhaushalt 2015/2016 anlaufen.

Interkommunale Zusammenarbeit

Über den 2011 von der Bayerischen Staatsregierung beschlossenen ‚Aktionsplan demografischer Wandel‘ werden interkommunale Kooperationen gefördert, in denen Gebietskörperschaften ĂŒber ihre Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Im Nachtragshaushalt 2012 wurden dafĂŒr erstmalig 500.000 Euro zur VerfĂŒgung gestellt. Der Doppelhaushalt 2013/2014 sieht ebenfalls jeweils 500.000 Euro vor.

Feuerwehr

In den letzten zehn Jahren förderte die Bayerische Staatsregierung den Kauf von gemeindlichen Feuerwehrfahrzeugen und -gerÀten und den Bau von FeuerwehrgerÀtehÀusern in den Gemeinden mit mehr als 333 Millionen Euro aus den Mitteln der Feuerschutzsteuer.

Staatskanzleiministerin Haderthauer: „Staatsregierung lĂ€sst Standortkommunen bei den Auswirkungen der Bundeswehrreform nicht im Stich!“

Staatskanzleiministerin Christine Haderthauer wies auf die Herausforderungen und Chancen der Bundeswehrreform fĂŒr die betroffenen Standortkommunen hin:

„Die Bayerische Staatsregierung lĂ€sst die Kommunen mit den Auswirkungen der Bundeswehrreform nicht allein. Bayern hat im aktuellen Doppelhaushalt 2013/2014 nochmals Sondermittel in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro zur BewĂ€ltigung der Konversionsfolgelasten eingeplant“, so die Staatskanzleiministerin.

Aber auch der Bund als Verantwortlicher der Bundeswehrreform mĂŒsse mitziehen:

„Der SchlĂŒssel fĂŒr eine gelungene Konversion liegt – neben der Aufstockung vorhandener Förderprogramme des Bundes – in der verbilligten Abgabe von KonversionsgrundstĂŒcken an die Kommunen. Bayern macht dem Bund schon lange Druck, dies zu ermöglichen, unter anderem ĂŒber den Bundesrat. Nun steht es schwarz auf weiß im Koalitionsvertrag. Wir bleiben dran und werden den Bund zu einer schnellen Umsetzung drĂ€ngen“, so die Ministerin abschließend.

Durch eine Änderung des BIMA-Gesetzes sollen die Kommunen kĂŒnftig die Möglichkeit erhalten, KonversionsflĂ€chen unter Marktpreis zu erwerben, um dort bezahlbaren Wohnraum oder andere Vorhaben im Sinne des Gemeinwohls zu schaffen. Bei allen anderen Vorhaben, wie der Schaffung eines Gewerbegebiets, sollen die Kommunen zur Beschleunigung des Kaufverfahrens gegenĂŒber der Bundesanstalt fĂŒr Immobilienaufgaben (BImA) auf das Instrument von Besserungsscheinen zurĂŒckgreifen können, d.h. der Erwerb der Liegenschaften erfolgt zu verbilligten Konditionen, etwaige Wertsteigerungen fallen jedoch – abzĂŒglich der Kosten fĂŒr die Kommune – dem Bund zu.

Landwirtschaftsminister Brunner: „Umfangreiche Leistungen zur Sicherung und Verbesserung der VitalitĂ€t lĂ€ndlicher RĂ€ume“

Zur Sicherung und Verbesserung der VitalitĂ€t des lĂ€ndlichen Raums bietet der Freistaat den bayerischen Kommunen maßgeschneiderte Hilfe zur Selbsthilfe: So koordinieren und unterstĂŒtzen die Ämter fĂŒr LĂ€ndliche Entwicklung derzeit 1.200 Projekte der Dorferneuerung sowie 80 kommunale Allianzen in insgesamt 600 Gemeinden. Jedes Jahr lösen die staatlichen ZuschĂŒsse von rund 60 Millionen Euro Investitionen von rund 150 Millionen Euro aus, die vor allem der regionalen Wirtschaft zugutekommen. Mit der Flurneuordnung hilft der Freistaat den Kommunen, die fĂŒr ihre Zukunftsaufgaben notwendigen FlĂ€chen bereitzustellen – vom GewĂ€sserschutz ĂŒber die Modernisierung des Wegenetzes bis hin zur Energieversorgung. Insgesamt wurden im Rahmen der LĂ€ndlichen Entwicklung allein in den vergangenen fĂŒnf Jahren Fördermittel von fast einer halben Milliarde Euro zur VerfĂŒgung gestellt. Aber auch bei der Umsetzung der Energiewende steht die Verwaltung fĂŒr lĂ€ndliche Entwicklung den Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite. Im Rahmen des EU-Förderprogramms Leader flossen in der vergangenen Förderperiode 2007 bis 2013 insgesamt 100 Millionen Euro in 1 500 Projekte, vor allem in Infrastrukturmaßnahmen.

Wertvolle praktische und finanzielle UnterstĂŒtzung erhalten die bayerischen Kommunen, die vielfach Waldbesitzer sind, aber auch bei der vorbildlichen Bewirtschaftung ihrer WĂ€lder. FĂŒr Waldumbau, Waldpflege und Erschließung erhielten die Kommunen allein im vergangenen Jahr 3,6 Millionen Euro, das sind 28 Prozent aller dafĂŒr zur VerfĂŒgung gestellten Mittel. Mit 700 000 Euro förderte der Freistaat forstliche WirtschaftsplĂ€ne und Betriebsgutachten im Körperschaftswald. Auf rund der HĂ€lfte der KörperschaftswaldflĂ€che ĂŒbernimmt die Forstverwaltung die Betriebsleitung, die anderen Kommunen werden mit jĂ€hrlich rund 880 000 Euro unterstĂŒtzt.

Familienministerin MĂŒller: „Kommunen sind unschĂ€tzbarer Partner fĂŒr ein soziales Bayern“

„Die Kommunen sind ein unschĂ€tzbarer Partner der Bayerischen Staatsregierung fĂŒr ein soziales Bayern. Mit ihrem vielfĂ€ltigen Aufgabengebiet, beginnend bei der Kinderbetreuung ĂŒber die Kinder- und Jugendhilfe und die Eingliederungshilfe fĂŒr Menschen mit Behinderung bis hin zu Hilfe fĂŒr Senioren stehen die Kommunen den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern in allen Lebensphasen unterstĂŒtzend zur Seite. Die Kosten dafĂŒr stellen die Kommunen aber zunehmend vor Herausforderungen. Deshalb unterstĂŒtzen wir sie hier tatkrĂ€ftig“, so Bayerns Sozialministerin Emilia MĂŒller.

„Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein finanzieller Kraftakt. Deshalb hat die Bayerische Staatsregierung die Kommunen nicht nur beim Ausbau der BetreuungsplĂ€tze fĂŒr Kinder unter drei Jahren seit 2008 zusĂ€tzlich zu den Bundesmitteln in Höhe von 430 Millionen Euro um weitere 954 Millionen Euro entlastet, sondern auch bei den Betriebskosten. Hier betrĂ€gt der Anteil des Freistaates mehr als 1 Milliarde Euro jĂ€hrlich. Wir haben ferner die vollstĂ€ndige Übernahme der Kosten der Grundsicherung im Alter durch den Bund erreicht, was unsere Kommunen im Jahr 2014 um rund 550 Millionen Euro entlastet. Das im Koalitionsvertrag des Bundes vereinbarte und auf eine unsere Initiative zurĂŒckgehende Bundesleistungsgesetz fĂŒr Menschen mit Behinderung wird zu einer weiteren Entlastung von rund 750 Millionen Euro jĂ€hrlich fĂŒhren“, so MĂŒller abschließend.

Umweltminister Huber: „Bayerische Kommunen sind tragende SĂ€ule bei Natur- und Klimaschutz / Hohes finanzielles Engagement des Freistaats fĂŒr kommunale Umweltprojekte gesichert“

Der Schutz der einzigartigen NaturschĂ€tze in Bayern und der Erhalt unserer natĂŒrlichen Lebensgrundlagen ist ein zentrales Anliegen der Bayerischen Staatsregierung. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber heute im Kabinett:

„Die Bewahrung der Schöpfung und der einzigartigen Naturlandschaften unserer bayerischen Heimat ist eine Gemeinschaftaufgabe. Gerade bei der Energie- und Rohstoffwende sowie im Natur- und Artenschutz besitzen die bayerischen Kommunen eine SchlĂŒsselrolle vor Ort. Deshalb ist der Freistaat ein verlĂ€sslicher Partner an der Seite der Kommunen fĂŒr eine nachhaltige finanzielle Ausstattung im Bereich Klima- und Umweltschutz.“

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der Menschen und ihrer GĂŒter vor Hochwasser. Allein in Hochwasserschutzmaßnahmen und Renaturierungsprojekte an den bayerischen GewĂ€ssern investierte der Freistaat seit dem Jahr 2001 mehr als 1,6 Milliarden Euro, wovon die Kommunen direkt profitieren. Im Rahmen des nach dem Juni-Hochwasser 2013 aufgelegten Hochwasserschutzaktionsprogramms 2020plus wurden die Investitionen auf kĂŒnftig durchschnittlich 150 Millionen Euro pro Jahr zuzĂŒglich des Hochwasserschutzes an der niederbayerischen Donau angehoben.

Auch im Trinkwasser- und Abwasserbereich lÀsst der Freistaat die Kommunen nicht allein.

Huber: „Um eine sichere öffentliche Wasserversorgung und ordnungsgemĂ€ĂŸe Abwasserentsorgung zum Schutz unserer FlĂŒsse und Seen zu garantieren und gleichzeitig hohe GebĂŒhrenbelastungen zu vermeiden, hat der Freistaat die bayerischen Kommunen in der Vergangenheit mit rund 12 Milliarden Euro unterstĂŒtzt. Allein im Jahr 2013 erhielten die Kommunen dafĂŒr Mittel in Höhe von ĂŒber 90 Millionen Euro.“

Über das bayerische Landschaftspflege- und Naturparkförderprogramm förderte das Bayerische Umweltministerium im Jahr 2013 das Engagement der Kommunen fĂŒr den Erhalt der Artenvielfalt mit rund 13,5 Millionen Euro. Im Rahmen des CO2-Minderungsprogramms unterstĂŒtzt die Staatsregierung unter anderem bayerische Kommunen bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes mit rund sieben Millionen Euro, wobei rund zwei Drittel dem lĂ€ndlichen Raum zugutekamen. Den Landkreisen und kreisfreien StĂ€dten stellt das Bayerische Umweltministerium fĂŒr Altlastenerkundungen und -sanierungen jĂ€hrlich 3,5 Millionen Euro und den kreisangehörigen Gemeinden fĂŒr die Erkundung und Sanierung ihrer gemeindeeigenen HausmĂŒlldeponien jĂ€hrlich fĂŒnf Millionen Euro bereit.

Kultusminister Spaenle: „KrĂ€ftige Investitionen in die Bildungsinfrastruktur vor Ort“

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle betonte: „Unsere krĂ€ftigen Investitionen in die Bildungsinfrastruktur sowie die Förderung von Kunst und Kultur vor Ort tragen dazu bei, die Kommunen als Wirtschafts- und Wohnstandort zu stĂ€rken und die kulturelle Vielfalt zu bewahren.“

Im Rahmen der Schulfinanzierung unterstĂŒtzt der Freistaat die Kommunen unter anderem bei der Beschaffung von Lernmitteln und gewĂ€hrt ZuschĂŒsse zum Lehrpersonal. DarĂŒber hinaus entlastet der Freistaat die StĂ€dte und Gemeinden beim Ausbau schulischer Ganztagesangebote. So hat der Freistaat die TrĂ€gerschaft fĂŒr die offene Ganztagsschule an staatlichen Schulen ĂŒbernommen und entlastet die Kommunen dadurch bayernweit mit ĂŒber 10 Millionen Euro jĂ€hrlich. Zudem ĂŒbernimmt der Freistaat die Erhöhung der Pauschale fĂŒr außerschulisches Betreuungspersonal in der gebundenen Ganztagsklasse in der 1. und 2. Jahrgangsstufe und leistet einen zusĂ€tzlichen Beitrag fĂŒr die verlĂ€ngerte Mittagsbetreuung an Grund- und Förderschulen sowie fĂŒr Bauinvestitionen zum Ausbau von Ganztagesschulen. Im Bereich der Kunst engagiert sich der Freistaat auf vielfĂ€ltige Weise in allen Landesteilen. Insbesondere durch den Kulturfonds Bayern sowie die Förderung nichtstaatlicher Theater, der Sing- und Musikschulen und nichtstaatlicher Orchester erfahren die Kommunen, aber auch TrĂ€ger privater kultureller Einrichtungen eine unmittelbare finanzielle UnterstĂŒtzung.

Spaenle abschließend: „Nicht zuletzt entlasten wir Kommunen in EinzelfĂ€llen wie durch die Übernahme der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg oder unlĂ€ngst des Porzellanikons Selb oder des Glasmuseums Frauenau.“

Finanzminister Dr. Markus Söder: „Finanzausgleich von ĂŒber 8 Milliarden Euro ist RekordunterstĂŒtzung fĂŒr Kommunen / Auch SchlĂŒsselzuweisungen erreichen neuen Höchststand“

Die Staatsregierung ist und bleibt ein verlÀsslicher Partner ihrer Kommunen. Dies bestÀtigen die erfolgreichen Verhandlungen mit einem einvernehmlichen Ergebnis mit den kommunalen SpitzenverbÀnden: Danach sollen die Finanzausgleichsleistungen 2014 auf insgesamt 8,04 Milliarden Euro steigen.

„Mit einem Zuwachs von 2,8 Prozent ĂŒbersteigen sie erstmalig die 8 Milliarden-Euro-Grenze. Eine Rekord-UnterstĂŒtzung fĂŒr unsere Kommunen. Dies macht uns keiner nach“, teilte Dr. Markus Söder, Finanzminister, mit.

Auch die SchlĂŒsselzuweisungen an die Gemeinden und Landkreise in Bayern erreichen 2014 einen neuen Höchststand.

„Sie steigen um 85 Millionen Euro auf 2,97 Milliarden Euro. Das stĂ€rkt die kommunalen Verwaltungshaushalte und erhöht die InvestitionsfĂ€higkeit der Kommunen“, betonte Söder.

Die Mittel fĂŒr Straßenbau und -unterhalt werden um 23 Millionen Euro auf 299 Millionen Euro erhöht. Damit können auch die Pauschalen fĂŒr Straßenunterhalt und Winterdienst in 2014 um rd. 10 Prozent angehoben werden. Die Mittel fĂŒr die Förderung des kommunalen Hochbaus (Art. 10 FAG) werden um 17 Millionen Euro auf 392,6 Millionen Euro erhöht. Die Investitionspauschale steigt um 50 Millionen Euro auf 365 Millionen Euro. Etwa die HĂ€lfte davon kommt einer weiteren Erhöhung der Mindestinvestitionspauschale fĂŒr kleine Gemeinden zu Gute.

Der Ansatz fĂŒr Krankenhausinvestitionen wird auf dem hohen Niveau von 500 Millionen Euro fortgefĂŒhrt. Der Ansatz fĂŒr Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen, der erst im Jahr 2013 auf 100 Millionen Euro vervierfacht worden ist, wird auf diesem hohen Niveau weitergefĂŒhrt. Gleichzeitig werden die Vorgaben zur Verwendung flexibilisiert: KĂŒnftig kann ein begrenzter Anteil der gewĂ€hrten Stabilisierungshilfen zur notwendigen Verbesserung und dem Erhalt der kommunalen Grundausstattung eingesetzt werden. Die Zuweisungen fĂŒr die SchĂŒlerbeförderung steigen um 7 Millionen Euro auf 312 Millionen Euro. Die durchschnittliche Ausgleichsquote von 60 Prozent wird damit gehalten.

Die Zuweisungen an die Bezirke steigen um 5 Millionen Euro auf 648 Millionen Euro. Zugleich erfahren die Bezirke eine Entlastung durch die ab 2014 vollstĂ€ndige Übernahme der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung durch den Bund in Höhe von geschĂ€tzten 65 Millionen Euro in 2014.

ZusÀtzlich gilt die Zusage der Staatsregierung: Der Freistaat Bayern wird den auf seine Kommunen entfallenden Teil der Entlastung eines Bundesteilhabegesetzes vollstÀndig an die zustÀndigen kommunalen Ebenen, insbesondere die Bezirke weitergeben. Ebenso werden die im Koalitionsvertrag zugesagten auf Bayern entfallenden Mittel des Bundes zur Krippenförderung vollstÀndig an die Kommunen weitergereicht

Gesundheitsministerin Huml: „Bayern investiert rund 1,5 Milliarden Euro in die Modernisierung der kommunalen KrankenhĂ€user/ Mit Förderprogramm fĂŒr HausĂ€rzte bundesweite Spitzenposition“

Bayern ist starker Partner der Kommunen in den Zukunftsthemen Gesundheit und Pflege. Dies betonte die Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml.

„Gerade in einer immer Ă€lter werdenden Gesellschaft benötigen wir eine qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen vor Ort. Die bayerischen KrankenhĂ€user, die niedergelassen Ärzte sowie die in der ambulanten und stationĂ€ren Pflege TĂ€tigen sind ein Garant fĂŒr die hohe LebensqualitĂ€t im Freistaat. Bayern hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Versorgung vor allem im lĂ€ndlichen Raum zukunftsfit zu machen.“

Aktuell hat der Freistaat Investitionsvorhaben in einem Umfang von 1,46 Milliarden Euro fĂŒr kommunale KrankenhĂ€user eingeplant, davon weit ĂŒber die HĂ€lfte (840 Millionen Euro) fĂŒr kommunale HĂ€user im lĂ€ndlichen Raum. Um die ambulante Ă€rztliche Versorgung im lĂ€ndlichen Raum zu sichern, investiert Bayern zudem 15,5 Millionen Euro.

„Mit diesem Förderprogramm nimmt Bayern eine bundesweite Spitzenposition ein. Wir haben bereits 58 Niederlassungen von HausĂ€rzten unterstĂŒtzt. Dieses Programm wollen wir auch auf andere FachĂ€rzte, wie etwa KinderĂ€rzte, ausweiten“, so die Ministerin.

HausarztvertrĂ€ge sind ein wichtiges Instrument, um die Rahmenbedingungen fĂŒr die bayerischen HausĂ€rzte weiter zu verbessern.

Huml: „Jetzt muss auch der Bund ein klares Bekenntnis fĂŒr die HausĂ€rzte abgeben und die im Koalitionsvertrag auf Initiative von Bayern vereinbarte Abschaffung der Honorarobergrenze zĂŒgig umsetzen.“

Gemeinsam mit den Kommunen will die Bayerische Staatsregierung das Thema PrĂ€vention noch stĂ€rker zu den BĂŒrgern vor Ort bringen. Dazu wird derzeit ein Bayerischer PrĂ€ventionsplan erstellt. Ein Kernelement ist die Förderung bayernweiter Modellprojekte „Gesunder Landkreis – Runde Tische zur regionalen Gesundheitsförderung“ zunĂ€chst an den Standorten Passau, Weilheim-Schongau, Erlangen-Höchstadt, Bamberg, Coburg, Ansbach, WĂŒrzburg und Dillingen. Eine Ausweitung auf alle Regierungsbezirke Bayerns ist geplant.

„Wir mĂŒssen die Menschen dort erreichen, wo sie leben, lernen und arbeiten: in den KindergĂ€rten, in den Schulen, in der Arbeit, aber auch in ihrer Freizeit und Zuhause. PrĂ€vention ist kein Lebenslust-Verhinderer, sondern der SchlĂŒssel fĂŒr mehr Lebensfreude, Gesundheit und Selbstbestimmtheit bis ins hohe Alter“, betonte Huml.

Auch in der Pflege will Bayern fĂŒhrend sein. Rund zwei Drittel der PflegebedĂŒrftigen werden zuhause versorgt und betreut. Im Rahmen des Förderprogramms „Bayerisches Netzwerk Pflege“ investiert der Freistaat allein in diesem Jahr 1,14 Millionen Euro in die Familienpflege und 1,58 Millionen Euro fĂŒr die Fachstellen fĂŒr pflegende Angehörige.

Pflegeministerin Melanie Huml: „Gerade die Angehörigen pflegebedĂŒrftiger Menschen brauchen unsere Hilfe. Sie leisten unermesslich viel in einer sehr belastenden Situation.“

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, PM v. 13.01.2014