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StMBKWK: Erinnerungskultur und Film – Kino erzählt Geschichte(n)

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Erfolgreicher Auftakt der 7. SchulKinoWoche in Mühldorf mit der Preview „Lauf Junge Lauf“

Unter dem Motto „Erinnerungskultur und Film“ eröffnete heute Kunststaatssekretär Bernd Sibler die siebte SchulKinoWoche Bayern im Mühldorfer Kino Hollywood am Inn. Zur zentralen Eröffnungsveranstaltung der bayernweiten film- und medienpädagogischen Projektwoche konnten über 300 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie zahlreiche Gäste aus ganz Bayern begrüßt werden. Als Auftaktfilm wurde die Preview von „Lauf Junge Lauf“ präsentiert. Das angeschlossene Rahmenprogramm gestalteten ein Zeitzeuge und Filmschaffende aktiv mit.

„Film und Fernsehen sind ebenso wie das Internet nicht mehr aus dem Alltag junger Menschen wegzudenken. Neben den großen Chancen ist es für Kinder und Jugendliche wichtig, die Risiken der Medienwelt einschätzen zu können. Daher ist die Vermittlung einer umfassenden Medienkompetenz von großer Bedeutung“, betonte Staatssekretär Bernd Sibler.

Ein reflektierter Umgang mit dem Medium Film gehöre selbstverständlich dazu.

„Gleichzeitig kann das Kino als Erlebnis- und Lernort historische Wirklichkeiten für junge Menschen erlebbar machen und so nicht nur zu einer ästhetisch-kulturellen, sondern auch zu einer politischen und historischen Bildung beitragen.“

Nach der Eröffnung durch Staatssekretär Bernd Sibler, Grußworten von Dr. Karin Oechslein, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, und Michael Jahn von VISION KINO sowie der Vorstellung der Ehrengäste wurde der Auftaktfilm präsentiert. Die Preview von „Lauf Junge Lauf“, der Verfilmung des gleichnamigen Weltbestsellers der Jugendliteratur von Uri Orlev, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die deutsch-französische Filmproduktion von Regisseur und Oscar-Preisträger Pepe Danquart adaptiert die wahre Geschichte des Yoram Fridman, der mit acht Jahren aus dem Warschauer Ghetto floh und als jüdisches Waisenkind den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust überlebte.

Film als Leitmedium der Gedenk- und Erinnerungskultur erlebbar zu machen, war das Ziel der anschließenden KinoSeminare. So hatten die Mühldorfer und weitgereisten Chiemgauer Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, zwischen den drei exklusiven Workshops „Filmproduktion“, „Drehbuch“ und „Zeitzeugengespräch“ zu wählen. Susa Kusche, Produzentin von „Lauf Junge Lauf“, referierte gemeinsam mit Redakteur Cornelius Conrad vom Bayerischen Rundfunk darüber, wie ein Film entsteht und welche Herausforderungen mit einer Filmproduktion verbunden sind. Drehbuchautor und 2nd Unit Regisseur, Heinrich Hadding (Lauf Junge Lauf, Die Päpstin), beleuchtete in seinem Seminar die Adaption des Bestsellers und die Annäherung an biografische Stoffe. Besondere Beachtung fand das Seminar mit dem Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden Karl Rom, der sehr bewegend über seine Jugendjahre unter dem NS-Regime erzählte. Im Zeitzeugengespräch wurde für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler Geschichte hautnah erlebbar.

Das begleitende Presse- und Expertengespräch stand ebenfalls unter dem Motto „Erinnerungskultur und Film: Kino erzählt Geschichte(n)“. Neben Michael Jahn von VISION KINO versammelten sich die Filmschaffenden Susa Kusche, Heinrich Hadding, Cornelius Conrad sowie Christian Schumacher vom Bayerischen Kultusministerium und die Schulleiterin des Ruperti-Gymnasiums in Mühldorf, Daniela Raith, auf dem Podium. Moderiert wurde das Expertengespräch von Fatima Abdollahyan vom Bayerischen Rundfunk. Einig waren sich alle Teilnehmer über den großen Erfolg der SchulKinoWoche, die nicht nur Erlebnis-, sondern auch Lernort ist.

„Die sehr gute Resonanz durch alle Alters- und Jahrgangsstufen macht deutlich, dass Film als wichtiges Kulturgut der Gegenwart wahrgenommen wird. Der bewusste Umgang mit Medien war nie wichtiger als heute, in einer Welt mit einer Vielzahl an Medienangeboten“, so Michael Jahn von VISION Kino.

Anmelderekord bei der SchulKinoWoche Bayern 2014

Die Eröffnungsveranstaltung in Mühldorf gab bereits einen Vorgeschmack auf die Vielfalt und die spannenden Veranstaltungen der SchulKinoWoche Bayern, die bayernweit noch bis zum 4. April in 85 Kinos stattfindet.

Für 2014 kann die SchulKinoWoche Bayern erneut einen Zuschauerrekord verzeichnen.

„Die Anmeldezahlen von mehr als 132.000 Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sind ein neuer Rekord in der Geschichte der bayerischen Filmbildungsinitiative. Sie zeigen: Die SchulKinoWoche kann die Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler begeistern. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Filmkompetenz an bayerischen Schulen“, so der Staatssekretär weiter.

Wie schon in den letzten Jahren, sind auch in diesem Jahr die medienpädagogisch begleiteten KinoSeminare sehr begehrt und größtenteils bereits ausgebucht. In über 60 Seminaren und Workshops haben die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen in dieser Woche die Gelegenheit, einen gezielten Blick hinter die Kulissen des Films zu werfen. Angeleitet von erfahrenen Referenten setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Welt des Films auseinander, dessen Geschichten, Erscheinungsformen und Wirkungsweisen. Fachexperten oder Filmschaffende, wie z. B. Drehbuchautoren und Schauspieler, stellen sich in vielen KinoSeminaren den kritischen Fragen der jungen Zuschauer und geben so einen noch umfassenderen Einblick in die Welt des Films.

Eine Übersicht aller regional angebotenen KinoSeminare mit der Nennung des jeweiligen Films, der Kooperationspartner, Moderatoren und prominenten Gästen findet sich auf http://www.schulkinowoche-bayern.de.

Die Beschäftigung mit aktuellen, gesellschaftskritischen und zugleich lehrplan- und jugendrelevanten Themen im Kino ist beliebter als je zuvor. Das medienpädagogische Gesamtkonzept, die Kombination aus Kinobesuch, KinoSeminar, Lehrerfortbildung und Unterrichtsmaterial wird auch 2014 mit großem Interesse von Bayerns Schulen angenommen.

Über die SchulKinoWochen

Die SchulKinoWochen sind ein bundesweites Filmbildungsangebot von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz. VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der „Kino macht Schule“ GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e. V., dem HDF Kino e. V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e. V.. Die Schirmherrschaft über VISION KINO hat Bundespräsident Joachim Gauck übernommen.

Die SchulKinoWoche Bayern ist ein Projekt von VISION KINO, koordiniert und durchgeführt vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst unterstützt die SchulKinoWoche als Bildungsmaßnahme zur Förderung von Film- und Medienkompetenz. Es begrüßt die Teilnahme der bayerischen Schulen und erkennt den Besuch der Filmvorstellungen als Unterrichtszeit an.

www.schulkinowoche-bayern.de

www.visionkino.de

StMBKWK, Pressemitteilung v. 31.03.2014