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StMGP: Huml plant Task-Force gegen Infektionskrankheiten am Münchner Flughafen

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Gesundheitsministerin: Aktuell keine Hinweise auf Gefahr durch Ebola oder Corona-MERS für Bayern

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml plant einen verstärkten Schutz am Münchner Großflughafen vor Infektionskrankheiten aus dem Ausland. Huml betonte am Donnerstag, sinnvoll sei eine mobile Einheit mit ständiger Dienstbereitschaft. Diese „Task-Force Infektiologie“ solle am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim eingerichtet werden.

Huml erläuterte: „Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen. Wir haben zwar ein funktionierendes Schutzsystem, müssen es aber weiter ausbauen.“

Die Ministerin verwies zugleich darauf, dass es aktuell keine Hinweise auf eine direkte Gefahr für Bayern durch die Ebola-Erkrankungswelle auf dem afrikanischen Kontinent gibt.

Sie unterstrich: „Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC sieht das Risiko von Touristen, sich mit dem Ebola-Virus infiziert zu haben, als extrem gering an. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Erkrankte nach Europa reisen.“

Nach Einschätzung des Bayerischen Gesundheitsministeriums sind die Systeme der Infektionskontrolle in Deutschland so effektiv, dass potenzielle Infektionen schnell erkannt werden. Damit sich bei einem Verdachtsfall Infektionskrankheiten, zu denen aktuell auch das MERS-Coronavirus (Middle East respiratory syndrome Coronavirus) auf der Arabischen Halbinsel gehört, nicht weiter ausbreiten können, kommen Infektionsschutzmaßnahmen wie Isolation und Beobachtung der Kontaktpersonen auf Symptome zum Einsatz.

Die Übertragung von Ebola ist nur in direktem Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen oder Tiere, insbesondere Erkrankter im fortgeschrittenen Stadium möglich. Ebola verläuft in den meisten Fällen tödlich. Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber oder Muskelschmerzen. Es folgen Erbrechen und Durchfall sowie Leber- und Nierenversagen bis hin zum Multiorganversagen. Bei einer Mehrzahl von Patienten kommt es nach etwa einer Woche zu starken inneren und äußeren Blutungen.

Das MERS-Coronavirus beschränkt sich bislang hauptsächlich auf die Arabische Halbinsel. Es kann eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nur bei sehr engen Kontakten zu Erkrankten möglich. Auch hier gibt es bislang keine sichere antivirale Therapie.

StMGP, Pressemitteilung v. 01.05.2014