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Universität Augsburg: CHE-Ranking 2014 – WING-Studierende verleihen ihrem Studiengang Flügel und WIN ist ebenfalls unter den Winnern

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Außerdem bekommen die beiden großen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge der Universität Augsburg bestätigt, dass ihre Qualität unter den zunehmenden Belastungen der letzten Jahre in keiner Weise gelitten hat.

WING und WIN – die beiden noch jungen und zum ersten bzw. erst zum zweiten Mal CHE-gemessenen Studiengänge – fahren auf Anhieb bzw. wieder beeindruckende Spitzenergebnisse ein, die beiden „alten“ und großen Traditionsstudiengänge iBWL und iVWL können das hohe Niveau ihrer Studienbedingungen im Vergleich zur letzten Ergebung von 2011 problemlos halten, obgleich sich für sie die Belastungen durch die seither signifikant gestiegenen Studierendenzahlen, enorm erhöht haben. So lässt sich das Ergebnis des jüngst publizierten CHE-Rankings 2014 für die Universität Augsburg (PDF, 420 KB) zusammenfassen. Dass – wie in den letzten Jahren bereits die Historiker, Soziologen und Erziehungswissenschaftler – diesmal auch die Augsburger Rechtswissenschaften trotz ihres hervorragenden Abschneidens in den zurückliegenden Rankings bewusst nicht mehr mitgespielt haben, spiegelt und unterstreicht die seitens der Wissenschaft zunehmend geäußerten Zweifel an der Aussagekraft der CHE-Ranking-Ergebnisse, die DIE ZEIT jährlich zu Beginn des Sommersemesters selektiv in ihrem „Studienführer“ auf den Markt bringt.

WING-Traumergebnis: Bei 11 von 12 gerankten Indikatoren in der Spitzengruppe

Auf Anhieb zu einem kaum zu toppenden „Traumergebnis“ in diesem Ranking verhelfen die Augsburger Wirtschaftsingenieur-Studentinnen und -Studenten ihrem zum Studienjahr 2011/12 vom Institut für Materials Resource Management (MRM) erstmals angebotenen interdisziplinären B. Sc.-Programm WING. Ob die Studiensituation insgesamt, das Lehrangebot, die Studierbarkeit, die Betreuung, der Kontakt unter den Studierenden, die Evaluation, die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten, der Berufsbezug, die IT- oder die Raumausstattung oder der Wissenschaftsbezug – bei all diesen Indikatoren landet WING mit Noten zwischen 1,4 und 1,8 in der Spitzengruppe. Und selbst die 1,9 beim Indikator elearning, die „nur“ für einen Platz in der Mittelgruppe reicht, liegt deutlich über dem für alle Hochschulen gemessenen Mittelwert.

WIN: Auch diesmal wieder unter den besten Wirtschaftsinformatik-Angeboten

Auch die Augsburger Wirtschaftsinformatik-Studierenden befördern ihren Studiengang WIN, der bereits beim CHE-Ranking 2011 hervorragend abgeschnitten hat (http://idw-online.de/de/news428883), wieder unter die deutschlandweit besten Wirtschaftsinformatik-Angebote. Sowohl bei der Beurteilung der Studiensituation insgesamt als auch bei den Indikatoren Betreuung und Evaluation verzeichnet WIN Spitzengruppenplätze. Von den für die anderen zehn Indikatoren vergebenen Noten liegen sieben unter dem jeweiligen Mittelwert für alle Hochschulen.

BWL und VWL: Keine Qualitätseinbußen trotz enorm gestiegener Belastungen

Neben dem Wirtschaftsingenieurwesen und der Wirtschaftsinformatik umfasst das diesjährige CHE-Ranking auch wieder die Betriebs- und die Volkswirtschaftslehre.

„Das Urteil unserer Studentinnen und Studenten im aktuellen CHE-Ranking bestätigt uns, dass es uns auch in unseren ‚Massenfächern‘, die primär den enormen Zuwachs an Studienanfängerinnen und -anfängern und die signifikant gewachsenen Studierendenzahlen in den letzten Jahren aufzufangen hatten, gelungen ist, diesen Herausforderungen ohne Qualitätseinbußen bei den Studienbedingungen gerecht zu werden „, so Prof. Dr. Peter Welzel, der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

Besonders beachtenswert sei dabei, dass in beiden Studiengängen die Betreuung der Studierenden von diesen als überdurchschnittlich eingestuft wird und dass überdurchschnittlich viele BWL-Studentinnen und -Studenten ihren Bachelor in der Regelstudienzeit schaffen.

Jura hat nicht mehr mitgespielt

„Wir haben im CHE-Ranking bislang immer so gut abgeschnitten, dass wir die Ergebnisse ausgezeichnet ‚für’s Marketing‘ hätten nutzen können. Da aber bereits beim letzten Mal große Fakultäten wie München, Köln und Bonn mit Hinweis auf methodische Bedenken nicht mehr teilgenommen haben und die Aussagekraft der CHE-Ranking-Ergebnisse für unsere Disziplin allein dadurch schon fragwürdig geworden ist, haben auch wir uns – gemeinsam mit unserer bayerischen Schwesterfakultät in Regensburg – entschlossen, nicht mehr mitzuspielen“, so Prof. Dr. Martina Benecke, die Dekanin der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg.

Als hochproblematisch gesehen worden sei v. a., dass die Erhebungen teils auf Urteilen von Studierenden beruhen, die die aktuellen Verhältnisse in einem Studiengang gar nicht mehr beurteilen können und dass harte und wirklich aussagekräftige Kriterien wie etwa Examensergebnisse bei der Bewertung überhaupt keine Rolle spielen. Als nicht minder problematisch empfinden es die Augsburger Rechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Lehre und Forschung in einem Ranking bewertet zu sehen, hinter dem auch ökonomische Interessen stehen.

Prof. Dr. Werner Schneider, Vizepräsident der Universität Augsburg mit Zuständigkeit u. a. für den Bereich „Studium und Lehre“, hat durchaus Verständnis für die Konsequenz, die – nach den Augsburger Historikern, Soziologen und Erziehungswissenschaftler in den beiden zurückliegenden Jahren – nun auch die Augsburger Juristen aus den mit dem CHE-Ranking zunehmend verbundenen Problemen gezogen haben:

„Als Universitätsleitung stellen wir es unseren Fakultäten, Fächern und Studiengängen grundsätzlich frei, am CHE-Ranking teilzunehmen oder auch nicht. Wir freuen uns, wenn es Studiengängen gelingt, bei diesem Ranking PR-wirksam nutzbare Spitzenplätze zu erobern. Wir wissen es aber auch entsprechend einzuordnen, wenn andere Studiengänge weniger ’spitze‘ abschneiden.“

Universität Augsburg, Pressemitteilung v. 06.05.2014