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StMGP: Bayern baut schnelle Hilfe bei Schlaganfall aus

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Gesundheitsministerin Huml: Telemedizin-Netzwerke bis Herbst im ganzen Freistaat

Bayern baut die technischen Möglichkeiten für eine schnelle Hilfe bei Schlaganfällen aus. Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte am Freitag anlässlich des „Tages gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai:

„Wir setzen hierbei auf die Telemedizin. Noch in diesem Jahr wird es in ganz Bayern entsprechende Schlaganfall-Netzwerke geben.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Beim Schlaganfall zählt jede Minute. Je schneller der Patient versorgt wird, umso größer ist seine Überlebenschance – und umso geringer ist das Risiko einer bleibenden Behinderung.“

Im Freistaat sind derzeit 20 überregionale Spezialstationen, die so genannten Stroke Units, in den Krankenhausplan aufgenommen, um Schlaganfallpatienten sofort zeitnah behandeln zu können. Um die Akutversorgung besonders in ländlichen Gebieten zu verbessern, hat das Bayerische Gesundheitsministerium zudem für den Aufbau telemedizinischer Netzwerke fast 800.000 Euro eingesetzt. Dabei werden regionale Krankenhäuser mit den spezialisierten Schlaganfalleinheiten kommunikationstechnisch verbunden, wo rund um die Uhr ein Spezialist zur Verfügung steht. So erhalten die Kliniken das Know-how der Stroke Units wohnortnah zum Patienten.

Derartige Schlaganfallnetzwerke nehmen bereits in Südostbayern (TEMPiS) sowie in Mittel- und Oberfranken (STENO) an der Regelversorgung teil. Eine Untersuchung hat ergeben, dass in der TEMPiS-Region die Zahl der Patienten, die innerhalb von drei Monaten nach dem Schlaganfall sterben, in einem Pflegeheim untergebracht sind oder eine schwere Behinderung aufweisen, um 37 Prozent verringert werden konnte.

Huml unterstrich: „Bald wird es telemedizinische Schlaganfallnetzwerke flächendeckend im gesamten Freistaat geben. Bis zum Herbst sollen für die Regionen Schwaben und westliches Oberbayern das Netzwerk NEVAS sowie in Unterfranken das Netzwerk TRANSIT an den Start gehen.“

Der Schlaganfall zählt in Deutschland zu den Hauptursachen für Tod, Behinderung und Pflegebedürftigkeit. Allein in Bayern erleiden jährlich rund 50.000 Menschen einen Schlaganfall. Aufgrund der demografischen Entwicklung rechnen Experten mit einem Anstieg der Fälle in den kommenden Jahren.

Huml bekräftigte: „Durch einen gesunden Lebensstil etwa mit ausgewogener Ernährung, genügend Bewegung und Nikotinverzicht kann das Schlaganfall-Risiko um bis zu 80 Prozent verringert werden.“

StMGP, Pressemitteilung v. 09.05.2014