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StMBKWK: 43 Millionen Euro für bayerische Spitzenwissenschaftler im DFG-Programm Sonderforschungsbereiche / Transregio

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Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle: „Ergebnis bestätigt bundesweite Spitzenstellung bayerischer Universitäten in der Forschung“

Bayerische Wissenschaftler haben bei der diesjährigen Frühjahrssitzung des Bewilligungsausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit Forschungsanträgen in Höhe von insgesamt 43 Millionen Euro überdurchschnittlich erfolgreich abgeschnitten.

Auf der gestrigen Sitzung in Berlin hat die DFG 13 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) und Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von zunächst drei Jahren und neun Monaten eingerichtet. Der Ausschuss bewilligte außerdem die Verlängerung von 19 Sonderforschungsbereichen für jeweils eine weitere Förderperiode von vier Jahren. Auf den Freistaat Bayern entfielen dabei drei Neueinrichtungen und fünf erfolgreiche Fortsetzungsanträge. In vier der acht erfolgreichen bayerischen Fälle haben bayerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die prestigeträchtige Sprecherfunktion des Gesamtverbundes inne.

Minister Spaenle: Bayerische Universitäten belegen Spitzenstellung in deutscher Forschungslandschaft

Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle ist über das herausragende Abschneiden der bayerischen Wissenschaftler hochzufrieden:

„Das Ergebnis belegt erneut die Spitzenstellung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) im bundesweiten Vergleich. Die erfolgreichen Anträge der Universitäten Erlangen-Nürnberg (FAU) und Würzburg zeigen aber auch, dass Universitäten in allen Teilen Bayerns Spitzenforschung betreiben.“

Sonderforschungsbereiche werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich.

„Besonders freut mich das Ergebnis auch für Erlangen-Nürnberg“, ergänzt Minister Spaenle.

Die Friedrich-Alexander-Universität war mit einer Neueinrichtung und zwei Fortsetzungsanträgen erfolgreich.

„Hier zeigt sich, dass profilbildende Schwerpunktsetzung sowie konsequente Berufungspolitik zu herausragenden Forschungskonsortien führen können.“

Die Gutachter würdigten bei den Anträgen der LMU und TUM ausdrücklich die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen der außeruniversitären Forschung wie der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft.

Für Minister Spaenle ist klar: „Spitzenzentren der Wissenschaft entwickeln sich dort am effektivsten, wo institutionelle und administrative Hürden durch Brücken überschritten werden. Insgesamt ist die große fachliche Breite der Spitzenforschung in allen Regionen Bayerns beeindruckend.“

Breites Themenspektrum der DFG-Förderung

Die bewilligten bayerischen Vorhaben gehören diesmal in das weite Fachspektrum von der Physiologie (Körperhomöostase), der Mathematik von Netzwerken, der Atheroskleroseforschung, der Astro- bzw. Teilchenphysik, der Mikro- und Systembiologie bzw. Bioinformatik, der Immunologie, über die Erforschung hochinnovativer Material- und Produktionstechnologien bis hin zur Programmierung paralleler Rechensysteme.

Im Einzelnen wurde neu eingerichtet (Titel; antragstellende Universitäten; Sprecher; Fördermittel für bayerische Beteiligte):

  1. TRR 152 „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module“; LMU / Saarbrücken (Homburg) / Freiburg; Sprecher: Prof. Thomas Gudermann (LMU); rund 5,3 Mio. Euro
  2. TRR 154 „Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung am Beispiel von Gasnetzwerken“; FAU / Darmstadt / Berlin; Sprecher: Prof. Alexander Martin (FAU); rund 4,7 Mio. Euro
  3. SFB 1123 „Atherosklerose: Mechanismen und Netzwerke neuer therapeutischer Zielstrukturen“; LMU; Sprecher: Prof. Christian Weber; rund 10,3 Mio. Euro

Fortgesetzt werden:

4. TRR 33 „Das Dunkle Universum“, Heidelberg / Bonn / LMU; rund 4,8 Mio. Euro

5. TRR 34 „Pathophysiologie von Staphylokokken in der Post-Genom-Ära“; Greifswald / Tübingen / Münster / Würzburg; rund 2,7 Mio. Euro

6. TRR 36 „Grundlagen und Anwendung adoptiver T-Zelltherapie“, Berlin / TUM; rund 4,7 Mio. Euro

7. TRR 39 „Großserienfähige Produktionstechnologien für leicht-metall- und faserverbundbasierte Komponenten mit integrierten Piezosensoren und -aktoren (PT-PIESA)“; Chemnitz / Dresden / FAU; rund 2,7 Mio. Euro

8. TRR 89 „Invasives Rechnen“, FAU / Karlsruhe / TUM; Sprecher: Prof. Jürgen Teich (FAU); rund 7,9 Mio. Euro

Die nächste Entscheidungssitzung findet im November 2014 statt, in deren Vorfeld u.a. eine neue SFB-Initiative der Universität Bayreuth vor Ort von internationalen Experten begutachtet wird.

Hintergrund

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im Haushalt der DFG insgesamt jährlich rund 500 Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG fördert damit ab Oktober 2014 insgesamt 245 Sonderforschungsbereiche.

StMBKWK, Pressemitteilung v. 16.05.2014