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StMUV: Hochwasserkarten für ganz Bayern erstellt

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Gefahren und Risiken an 7.600 Flusskilometern erfasst

Ein umfassender Hochwasserschutz vor Ort baut auf einer fundierten Analyse der Hochwassergefahren auf. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber:

„Nur wer Hochwassergefahren genau kennt, kann ihnen wirkungsvoll entgegentreten. In Bayern wurden deshalb systematisch Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten erstellt. Sie erfassen über 7.600 Flusskilometer und bieten Bürgern, Kommunen und dem Katastrophenschutz wichtige Informationen, um sich optimal auf künftige Hochwasserereignisse vorzubereiten.“

Die Gefahrenkarten zeigen anhand verschiedener Szenarien auf, welche Flächen von Hochwasser betroffen sein können und wie dort der Wasserstand im Hochwasserfall ist. Die Risikokarten geben außerdem Aufschluss darüber, wie die hochwassergefährdeten Gebiete genutzt werden. Das ermöglicht Rückschlüsse auf das Schadenspotenzial für Menschen, Umwelt, Kulturerbe und lokale Wirtschaft.

Huber: „Die Karten erleichtern den Gemeinden die künftige Planung von neuen Wohnsiedlungen und Gewerbegebieten. Sie können gezielt außerhalb der Gefahrenzonen errichtet werden. Bürger können dank der Karten individuelle Vorsorgemaßnahmen treffen. So lassen sich mögliche Schäden verhindern.“

Bayern verfügt über 100.000 Flusskilometer. Weniger als acht Prozent sind als besonders hochwassergefährdet eingestuft. Für sie wurden seit 2009 Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten erstellt. Der Freistaat hat dafür rund 30 Millionen Euro investiert. An der Erstellung haben Ingenieurbüros, Wasserwirtschaftsämter und das Landesamt für Umwelt (LfU) mitgewirkt. Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten sind Teil eines breit angelegten Hochwasserrisikomanagements. Ziel ist ein planvoller und nachhaltiger Umgang mit Hochwasser. Deshalb werden die Hochwasserkarten alle sechs Jahre überprüft. Bis Ende 2015 erarbeiten die Bezirksregierungen zusammen mit den Wasserwirtschaftsämter, Kreisverwaltungsbehörden, Kommunen, Verbänden, Infrastrukturbetreibern und dem LfU konkrete Hochwasserrisikomanagement-Pläne.

Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten werden von den Bezirksregierungen auf Informationsveranstaltungen vorgestellt. Gleichzeitig sind die Karten im Internet abrufbar unter www.iug.bayern.de.

StMUV, Pressemitteilung v. 20.06.2014