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StMGP: Huml will Sprachtests für ausländische Mediziner

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Bayerns Gesundheitsministerin: Arzt und Patient müssen sich verständigen können

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will die Deutschkenntnisse von ausländischen Medizinern konsequenter als bislang überprüfen lassen. Huml betonte am Sonntag:

„Arzt und Patient müssen sich verständigen können – und das darf nicht an Sprachbarrieren scheitern. Denn ein gegenseitiges Verstehen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.“

Mit dem Thema wird sich die Gesundheitsministerkonferenz der Länder beschäftigen, die am kommenden Donnerstag und Freitag in Hamburg stattfindet.

Huml unterstrich: „Wir werden über die Voraussetzungen sprechen, die ausländische Mediziner erfüllen müssen, um in Deutschland zu arbeiten. Ziel ist ein bundesweit einheitliches Vorgehen – und kein Fleckerlteppich. Das dient sowohl dem Wohle der Patienten als auch der Arbeitszufriedenheit ausländischer Ärzte.“

Bisher ist in Bayern wie in den meisten Ländern für Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Psychotherapeuten das sogenannte B2-Niveau maßgeblich – das heißt: Sie müssen sich gut in Deutsch ausdrücken können, auch schriftlich. Dabei geht es auch um die Fachsprache. Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, dass Inhaber eines B2-Zertifikats oftmals nicht in der Lage sind, sich ausreichend mit Patienten und Arbeitskollegen auf Deutsch zu verständigen. Deshalb sollen jetzt in den Ländern Sprachtests eingeführt werden, die vor allem der Überprüfung des Hörverstehens sowie der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksweise dienen.

Huml betonte: „Auch in Bayern wollen wir Sprachtests einführen. Wir brauchen aber praktikable Lösungen – deshalb werden wir das Gespräch mit den Kammern suchen. Mein Ziel ist es, gemeinsam einen guten Weg zu finden.“

Neu ist, dass die Sprachtests bestimmten Mindestanforderungen gerecht werden müssen.

Huml unterstrich: „Wir brauchen mehr Mediziner, die für die Versorgung der Menschen da sind. Es nützt aber keinem, wenn es an der Verständigung scheitert. Deshalb werden wir aktiv.“

StMGP, Pressemitteilung v. 22.06.2014