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StMUV: Bayerns erste Klima-Messboje freigeschaltet – Messung der Wassertemperatur im Ammersee bis zu 80 Meter Tiefe

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Bayern baut die Forschung zum Klimawandel weiter aus. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Freischaltung der bayernweit ersten Klima-Messboje im Ammersee.

„Wir brauchen ein möglichst breites Wissen über die Folgen des Klimawandels. Nur so können wir zielgerichtete Maßnahmen ergreifen. Die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf die bayerischen Seen und ihre Ökosysteme sind bisher nicht ausreichend erforscht. Diese Wissenslücke wollen wir mit der neuen Messboje im Ammersee schließen“, betonte Huber.

Die Messboje ist an der tiefsten Stelle des Ammersees verankert, die bei rund 80 Metern liegt. Im 15-Minuten-Takt erfasst eine an der Boje verankerte Messkette mit 16 einzelnen Sensoren die jeweilige Wassertemperatur in unterschiedlichen Wassertiefen. Alle gemessenen Daten werden gespeichert, an eine Empfangsstation übertragen und im Internet veröffentlicht. Zusätzlich werden in einer Wetterstation an der Boje kontinuierlich meteorologische Daten erfasst, wie etwa Lufttemperatur oder Windgeschwindigkeit.

Huber: „Steigende Temperaturen können zu Sauerstoffknappheit im See führen. Das gefährdet den Lebensraum vieler heimischer Arten. Auf Grundlage der Messergebnisse werden wir entsprechende Anpassungsmaßnahmen erarbeitet.“

Steigende Temperaturen können auch das Wachstum unerwünschter Pflanzen, wie zum Beispiel Algen, fördern. Im Ammersee kommen rund 30 Fischarten vor, darunter Renken, Hecht oder der Ammerseekaulbarsch. Bislang erfolgt das Monitoring von Seen durch eine monatliche Einzelmessung per Sonde vom Boot aus.

Bayern setzt auf einen engagierten Klimaschutz. Gerade im Bereich des Wassers wird es durch den Temperaturanstieg zu erheblichen Veränderungen kommen. In den Flüssen des Isareinzugsgebiets wurde zum Beispiel ein Anstieg der Wassertemperatur von 2,5 Grad Celsius innerhalb eines 30-jährigen Forschungszeitraum beobachtet. Das Umweltministerium erarbeitet aktuell ein „Klimaschutzprogramm Bayern 2050“. Ziel ist es, den Klimaschutz in allen Politik- und Lebensbereichen zu verankern. Dazu sollen regionale Initiativen vorangetrieben und gleichzeitig Maßnahmen von Bund und EU ergänzt werden. Wesentlicher Bestandteil ist ein neuer Klima-Report, der die regionalen Klimafolgen erfasst und Lösungsansätze aufzeigt. Er soll bis 2015 fertig gestellt sein.

Die Messergebnisse sind im Internet abrufbar unter www.lfu.bayern.de.

StMUV, Pressemitteilung v. 02.07.2014