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StMIBV: Wirtschaftsspionage – Herrmann bei Fachforum

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Wirtschaftsspionage verursacht in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Deutschland ist weltweit am Höchsten betroffen: 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mache nach aktuellen Studien der Cyberschaden in Deutschland aus – beinahe 44 Milliarden Euro.

„Jährlich 150.000 Arbeitsplätze werden durch Internetkriminalität in der Europäischen Union vernichtet“, informierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei einem Fachforum der Mittelstandsunion in München. „Ich appelliere deshalb an alle Unternehmen im ureigensten Interesse noch mehr für die Sicherheit der eigenen Daten und die Integrität der eigenen IT-Systeme zu sorgen.“

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind ein gefundenes Fressen für hochtechnologisierte Wirtschaftsspione insbesondere aus Russland und China.

„Angesichts von allein circa 100.000 chinesischen Cybersoldaten sind Investitionen in IT-Sicherheit überlebenswichtig“, so der Innenminister.

Wichtig ist dabei die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staat, Wirtschaft und Wissenschaft. Eine zentrale Rolle beim Schutz vor Spionage und Sabotage spielt in Bayern das 2013 gegründete Cyber-Allianz-Zentrum im Landesamt für Verfassungsschutz. Dort pflegen allein drei Mitarbeiter ausschließlich persönliche Kontakte zu Unternehmen.

Herrmann: „Unser staatliches Angebot an die Wirtschaft lautet: ein zentraler Ansprechpartner für alle Fragen bei Cyberangriffen, absolute Vertraulichkeit der Meldungen und eine schnelle Rückmeldung mit Analyse und fachkundigem Rat“.

Das Cyber-Allianz-Zentrum informiert neben betroffenen Unternehmen in anonymer Form auch andere möglicherweise von einem ähnlichen Angriff betroffene Unternehmen. Schutzmechanismen werden dadurch optimiert und Angriffe wirksam abgewehrt.

Auch die Bayerische Polizei rüstet massiv auf im Kampf gegen die Cyberkriminalität. Das neue Cybercrime-Abwehr-Kompetenzzentrum beim Bayerischen Landeskriminalamt ist erster Ansprechpartner für Polizeibehörden von Bund und Ländern sowie Ankerpunkt der internationalen Vernetzung. Spezialeinheiten für „Cybercrime-Delikte“ der Kriminalpolizeiinspektionen in den Polizeipräsidien München und Mittelfranken sorgen für kompetente Ansprechpartner vor Ort. Bereits im Jahr 2011 wurden 25 Informatiker eingestellt und zu sog. „Cybercops“ weiterentwickelt. Diese Spezialisten kombinieren fundiertes IT-Wissen mit rechtlichem und polizeilichem Sachverstand und sind so in der Lage komplexe Computerdelikte vom Anfangsverdacht bis zur Abgabe an die Staatsanwaltschaft zu bearbeiten. Ab 2015 werden der Bayerischen Polizei nochmals über 20 Cybercops zur Verfügung stehen.

StMIBV, Pressemitteilung v. 08.07.2014