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StMUV: 12 Millionen Euro aus Europa für Moorschutz in Bayern / Neue Pilotprojekte geplant

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Der Freistaat wird bayernweit verschiedene Pilotprojekte zum Moorschutz starten. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber heute bei einem Besuch im Strausbergmoos bei Sonthofen:

„Moore sind wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen und haben große Bedeutung für den Klimaschutz. Die geplanten Projekte verfolgen zwei Ziele: Wir wollen Maßnahmen umsetzen, mit denen die Treibhausgase reduziert werden können und zugleich die Artenvielfalt in den bayerischen Mooren erhalten wird. Es ist eine gute Nachricht, dass die EU die Projekte mit 12 Millionen Euro unterstützen will.“

Die Mittel der EU sollen bis 2020 aus dem Fonds zur Förderung der regionalen Entwicklung (EFRE) bereitgestellt werden. Im Strausbergmoos läuft auf einer Fläche von 70 Hektar – das entspricht rund 100 Fußballfeldern – das erste Moor-Renaturierungsprojekt in den alpinen Hochlagen in Bayern. Dieses hochempfindliche Ökosystem ist Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzenarten, die teilweise noch aus der Eiszeit stammen, wie die Fadenwurzelige Segge.

„Das Strausbergmoos ist ein Musterbeispiel dafür, wie engagierte Akteure vor Ort Renaturierungsmaßnahmen im Konsens umsetzen. Damit können hier Eiszeitrelikte wie Alpenmosaikjungfer und Sumpfenzian auch noch die nächsten 10.000 Jahre überdauern“, so Huber.

Im Rahmen eines umfassenden Entwicklungsplans wurden unter Federführung des Landschaftspflegeverbandes Oberallgäu–Kempten die notwendigen Flächen erworben und das Moor stabilisiert, indem der Löwenbach angehoben wurde. Insgesamt investierte der Freistaat in das Projekt rund 180.000 Euro. Um die am Strausberg zahlreich vorhandenen Blumenwiesen zu erhalten, werden diese im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms naturschonend bewirtschaftet. Dafür stellt das Bayerische Umweltministerium jährlich rund 10.000 Euro zur Verfügung.

Der Freistaat setzt im laufenden Jahr für die Renaturierung von Mooren bereits über 2 Millionen Euro ein. Im kommenden Doppelhaushalt ist eine Erhöhung um weitere 1,8 Millionen Euro vorgesehen. Die laufenden Maßnahmen kommen vielen bedrohten Arten, etwa seltenen Libellen- oder Schmetterlingsarten zu Gute. Gleichzeitig haben Moore eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz.

Huber: „Intakte Moore sind bedeutende Kohlenstoffspeicher. Moore bremsen den Klimawandel. In bayerischen Mooren sind rund 185 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Die Renaturierung von Mooren sorgt in Bayern für einen positiven Klimaeffekt von jährlich etwa 25.000 Tonnen CO2.“

Die Staatsregierung strebt an, bis 2050 die Treibhausgasemissionen pro Kopf und Jahr auf weniger als 2 Tonnen zu senken.

StMUV, Pressemitteilung v. 22.08.2014