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Landtag: Erstmals Bayerischer Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation

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Landtagspräsidentin Barbara Stamm: „Integrationserfolg von damals ist Vorbild und Inspiration für heute“

Der zweite Sonntag im September, beginnend ab dem Jahr 2014, wurde zum jährlichen Bayerischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation erklärt.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm erinnerte heute anlässlich einer Denkmalübergabe in Schweinfurt an die Bedeutung dieses Tages:

„Wir wollen in Bayern die Erinnerung an diese Ereignisse für künftige Generationen lebendig halten und zu Verantwortung und Versöhnung mahnen. Welches Leid, welche Entbehrungen und welche Trauer sich hinter den Millionen Einzelschicksalen verbergen, ist kaum zu ermessen. Über Nacht mussten die Menschen Haus und Hof verlassen, mussten alles zurücklassen, was sie sich über viele Generationen hart erarbeitet hatten.“

Zugleich unterstrich die Landtagspräsidentin die Integrationsleistung, die in Bayern und Deutschland ab 1945 gelungen ist:

„Die Integration der Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge war eine immense Herausforderung nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Solidarität wurde damals nicht beredet, sie wurde gelebt. Es wäre schade, wenn uns diese Erfolgsgeschichte für die heutige Zeit nicht Vorbild und Inspiration wäre. Denn auch jetzt noch müssen Menschen aus unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen. Der heutige Tag sollte uns Anlass sein, auch an diese Menschen zu denken. Wir sollten uns fragen, ob wir wirklich genug, ob wir alles tun, was in unserer Macht steht.“

Bayerischer Landtag, Pressemitteilung v. 14.09.2014 (ap)