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Staatskanzlei: Festakt im Kuppelsaal der Staatskanzlei anlässlich des Ersten Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation

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Ministerpräsident Seehofer: „Tag der Erinnerung und der Mahnung zur Wahrung der Menschenrechte, für Frieden und Freiheit  / Unsere Botschaft lautet: Wir müssen Vertreibungen weltweit ächten / Auch Rechtsradikalismus und Antisemitismus haben in diesem Land keinen Platz“

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat anlässlich eines Festaktes im Kuppelsaal der Staatskanzlei die Gegenwärtigkeit von Flucht und Vertreibung unterstrichen.

Seehofer: „Schaut man auf die Krisenherde überall in der Welt, gewinnt dieser Tag der Erinnerung und der Mahnung zur Wahrung der Menschenrechte, für Frieden und Freiheit eine ganz besondere Aktualität. Unsere Botschaft lautet: Wir müssen Vertreibungen weltweit ächten! Flucht und Vertreibung – das war das Schicksal Tausender Männer, Frauen und Kinder in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Die Erinnerung daran zu bewahren, ist mir ein persönliches Anliegen. Das Schicksal der vertriebenen Deutschen und ihre Lebensleistung sind für uns alle Auftrag und Erbe für die Zukunft.“

Auftrag sei und bleibe es auch, die Erinnerung an den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten.

Seehofer: „Das ist die menschliche und der Zukunft zugewandte Botschaft dieses Gedenktages und der Lehren des 20. Jahrhunderts: Wir stehen zusammen gegen Hass, für die Menschenrechte, gegen Fremdenfeindlichkeit, für gelebte Menschlichkeit. Rechtsradikalismus und Antisemitismus haben in diesem Land keinen Platz. Wir stehen zusammen für Humanität, Toleranz und Demokratie.“

Der Ministerpräsident dankte den Heimatvertriebenen in Bayern für ihr großartiges Versöhnungswerk:

„Sie haben nach Krieg und Vertreibung beschlossen: Nie wieder! Nie wieder Entrechtung, nie wieder Gewalt. Sie haben die Hände ausgestreckt. Seit jeher lautet ihr Kredo: Versöhnung statt Vergeltung.“

Die Proklamation zur Einführung des landesweiten Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation hat Ministerpräsident Seehofer gemeinsam mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am 27. August 2013 unterzeichnet.

Seehofer: „Aus tiefer Überzeugung stehen wir zu dem Auftrag, das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für das Schicksal der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler lebendig zu halten. Dafür steht dieser Gedenktag. Ich bin froh, dass nun endlich auch der Bund einen nationalen Gedenktag gegen Vertreibung beschlossen hat. Wir Bayern haben den Stein ins Rollen gebracht. Unser beharrlicher Einsatz hat sich gelohnt. Der bundesweite Gedenktag ist ein wichtiges Signal an alle Heimatvertriebenen, dass ihre Jahrzehnte lange Versöhnungsarbeit gewürdigt wird.“

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 14.09.2014