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StMFLH: Hintersberger erteilt Planungsfreigabe für die Erweiterung der Dokumentationsstelle Obersalzberg

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Die Dokumentationsstelle Obersalzberg erhält mehr Platz für den unerwartet hohen Besucherandrang.

„Bayern plant Investitionen von über 17 Millionen Euro, um die Dokumentationsstelle zu erweitern und die Dauerausstellung inhaltlich grundlegend zu überarbeiten. Für die Ausstellungsfläche bringt dies eine Vervierfachung: Statt bisher ca. 300 qm sollen nach der Erweiterung allein 1.170 qm für die Ausstellung zur Verfügung stehen. Daneben wird auch genügend Platz etwa für ein Besucherzentrum sowie für Seminar- und Vertiefungsräume geschaffen. Um die weiteren notwendigen Planungsarbeiten zur ermöglichen, erteile ich hiermit der Obersten Baubehörde die Planungsfreigabe für den Erweiterungsbau“, teilte Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger am Donnerstag (18.9.) in Berchtesgaden mit.

„Die Empfehlungen des Preisgerichts, insbesondere das Sieger-Modell, sind für die weitere Baudurchführung ein essentieller Baustein. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger.“

Hintersberger gab gemeinsam mit Landrat Georg Grabner als Vorsitzendem der Berchtesgadener Landesstiftung (Trägerin der Dokumentationsstelle), dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Architekt Josef Peter Meier-Scupin, und Doris Lackerbauer vom Staatlichen Bauamt Traunstein als Auslober die Entscheidung im Anschluss an die Sitzung des Preisgerichts bekannt. Die Preisrichter entschieden sich für das Modell des Architekturbüros Aicher Ziviltechniker GmbH aus Dornbirn (Österreich) + Planstatt Senner aus Überlingen.

„Die Entscheidung unter den eingereichten Wettbewerbsarbeiten fiel nicht leicht“, hob Hintersberger hervor.

Insgesamt nahmen 90 Wettbewerber mit ihren Arbeiten teil. Das Modell des Wettbewerbssiegers verbinde das Einfügen in die Landschaft vor Ort mit Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und energiesparendem Bauen. Ein Baubeginn komme vorbehaltlich einer positiven Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags noch in der ersten Hälfte des Jahres 2016 in Betracht.

Vor beinahe 15 Jahren, am 20. Oktober 1999, eröffnete die Ausstellung auf dem Obersalzberg. Die Resonanz der breiten Öffentlichkeit übertraf von Anfang an jede Erwartung. Jährlich besuchen durchschnittlich 160.000 Interessierte aus dem In- und Ausland die Dokumentationsstelle, die ursprünglich für 30.000 bis 40.000 Gäste konzipiert worden war. Deshalb braucht sie mehr Platz. Neben der Dauerausstellung gibt es Wechselausstellungen sowie ein pädagogisches Programm vor allem für Schulen. Sie ist weltweit eine der wenigen Dauerausstellungen, die sich mit allen wesentlichen Themen der Geschichte der NS-Zeit beschäftigt. Sie ist die einzige Stelle, die vertiefte, wissenschaftlich aufbereitete Informationen zum gesamten Obersalzberg und seiner näheren Umgebung während der NS-Zeit anbietet. Mit der Erweiterung wird nun der Raum für eine moderne Präsentation geschaffen. Dabei kommen moderne Präsentationsmittel zum Einsatz. Ziel bleibt nach wie vor die Entmystifizierung des Obersalzbergs als ehemaligen zweiten Regierungssitzes. Gerade vor diesem Hintergrund spiele auch die Verknüpfung der Ausstellung mit dem Berghofgelände eine wichtige Rolle, betonte Hintersberger.

Träger der Dokumentationsstelle Obersalzberg ist die Berchtesgadener Landesstiftung. Den Betrieb der Dokumentationsstelle hat der Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee übernommen. Die wissenschaftliche sowie museumsfachliche und museumspädagogische Betreuung liegt beim Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Die Finanzierung der Einrichtung sowie nahezu des gesamten laufenden Betriebs erfolgt überwiegend durch den Freistaat Bayern.

Eine Ausstellung mit den eingereichten Wettbewerbsarbeiten für die bauliche Erweiterung der Dokumentationsstelle kann bis zum 5. Oktober 2014 im Haus der Berge in der Hanielstraße 7 in Berchtesgaden kostenfrei während der Öffnungszeiten von 9 bis 17 Uhr täglich besucht werden.

Weitere Informationen zur Dokumentation unter: http://www.obersalzberg.de.

StMFLH, Pressemitteilung v. 18.09.2014